Die Welt verwies auf ein besonders eklatantes Beispiel vom Sommer 2014, als Israel im Gazastreifen gegen die Hamas Krieg führte. Infolge des Kriegs kam es zu zahlreichen gegen Israel gerichtete Demonstrationen. Bei einer dieser davon richteten Unterstützer der Hisbollah an die Teilnehmer einer proisraelischen Gegendemonstration in Berlin die Naziparole ‚Sieg Heil’. Unterstützer der Hisbollah sind muslimische Extremisten und nicht Neonazis, auch wenn sie sich dazu entschließen, deutsche Juden mit Naziparolen zu verhöhnen. Gleichwohl ist der Vorfall als rechtsextremistische Straftat eingestuft worden. So wird ein Fall muslimischen Antisemitismus elegant aus der Statistik entfernt. (…)
In anderen westeuropäischen Ländern geht ein großer Teil der antisemitischen Straftaten von muslimischen Extremisten aus. Daher ist es kaum glaubhaft, dass Deutschland — wo es, wie mehrere Terroranschläge im Laufe der letzten beiden Jahren zeigen, kaum an Extremisten fehlt — die eine Ausnahme von dieser Regel darstellen soll. Leicht lässt sich dagegen vorstellen, dass die deutsche Regierung ihre Definitionen manipulieren würde, um den muslimischen Antisemitismus zu verharmlosen, da deutsche Gerichte dies zuvor bereits getan haben. (…) Rechten Antisemitismus gibt es natürlich durchaus. Doch das gleiche gilt für linken und muslimischen Antisemitismus. Indem sie so tut, als existierten Letztere nicht, macht die deutsche Regierung es unmöglich, diesen Arten des Antisemitismus effektiv entgegenzutreten. Etwas, dessen Existenz man leugnet, kann man schwerlich bekämpfen.“ (Evelyn Gordon: „Germany Redefines Most Anti-Semitism Out of Existence“)