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Schiitischer Trauermarsch in Köln: Märtyrerkult und Geschlechterapartheid

Lautstarker Safar-Marsch in Köln-Mülheim
Lautstarker Safar-Marsch in Köln-Mülheim (Foto: Tizian Sonnenberg)

Bei einem Aufmarsch in Köln demonstrierten schiitische Muslime ihre Solidarität zum Iran und zur terroristischen Hisbollah.

Tizian Sonnenberg

Eine in schwarz gekleidete, strikt nach Geschlechtern separierte Parade schiitischer Muslime zog am 24. August unter rezitierten Gebeten aus Lautsprechern, begleitet von martialischen Trommelschlägen und langen Flaggen mit schiitischen Schriftzügen, durch Köln-Mülheim. Am Tag nach dem Solinger Anschlag und vor dem Hintergrund der iranischen Mobilmachung gegen Israel wirkte diese Darbietung besonders furchteinflößend und sollte doch zumindest aufmerksame Reporter und Polizisten alarmiert haben. Doch beides blieb aus. Schon simple Recherchen entlarven den oft fanatischen Charakter dieser scheinbar harmlosen Zeremonien.

Warum marschieren etwa 500 muslimische Männer, Frauen und Kinder in langen, schwarzen Gewändern bei 35 Grad Mittagshitze und praller Sonne durch Köln-Mülheim?  Anlass war die kollektive schiitische Trauer um das Martyrium von Imam Hussain, der Überlieferungen zufolge in der Schlacht von Kerbela im Jahr 680 n. Chr. grausam getötet wurde. Die Prozession reiht sich in die Tradition der Aschura-Rituale ein, bei denen Schiiten weltweit durch Selbstgeißelungen die Qualen Hussains nachempfinden sollen. 

Am 24. August allerdings wurde speziell der zwanzigste Tag des islamischen Monats Safar begangen, an dem Hussains Angehörige sein Grab und das seiner Gefolgsleute erstmals besuchen konnten. Jährlich pilgern Millionen schiitische Muslime zum nach Kerbela, um den Schrein Hussains aufzusuchen. Der Trauermarsch in Köln versteht sich als Teil dieses schiitischen Rituals.

Schiitischer Märtyrerkult

Schiitischer Trauermarsch in Köln: Märtyrerkult und Geschlechterapartheid
Facebook-Screenshot aus dem Fotoalbum von der jüngsten Prozession

Die Schlacht von Kerbela gilt als wesentliches Ereignis zur Begründung des schiitischen Märtyrertums und als zentrales Moment für die innerislamische Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten. Damals herrschte im irakischen Kufa Kalif Yazid aus der Umayyaden-Dynastie, der nach Ansicht vieler Schiiten und einiger Sunniten unrechtmäßig an die Macht gelangte. 

Der dritte Imam der schiitischen Tradition der zwölf Imame und Prophetenenkel Hussain widersetzte sich seinerzeit dieser Machtübernahme und plante, sich mit seinem Heer einem Aufstand anzuschließen, um die – laut Kölner Veranstaltungsflyer – »islamferne« Herrschaft von Yazid zu beenden. Bevor sie Kufa erreichten, wurde Hussains Clan jedoch in Kerbela von Yazids Streitkräften überwältigt, was zur geschichtsträchtigen Schlacht von Kerbela führte. Hussains Kampfbereitschaft wird bis heute als selbstlos, aufopferungsvoll und diszipliniert verherrlicht – ein Ursprung des schiitischen Märtyrerkults.

Der zehnte Tag des ersten islamischen Monats Muharram markiert den Zeitpunkt des Gefechts von Kerbela im Jahr 680. Er wird Aschura-Tag genannt und ist für Schiiten ein bedeutender Gedenktag an den Tod von Imam Hussain. Bei Aschura-Zeremonien simulieren Gläubige unter Wehklagen und Tränen die Leiden Hussains und schlagen sich dabei unter Anleitung eines Religionsgelehrten mit der flachen Hand auf die Brust. 

In extremen Fällen reichen diese Rituale bis hin zur blutigen Selbstverletzungen. In schiitischen Regionen des Nahen und Mittleren Ostens peitschen sich Männer mit Ketten auf den Rücken, ritzen sich die Stirn mit Rasierklingen auf oder malträtieren sich selbst mit Schwertern. Die Selbstpeinigung der Männer findet oft mit freiem Oberkörper statt, während beide Geschlechter als Zeichen der Trauer dunkle Roben tragen und auf Schmuck verzichten.

Der jüngste Gedenktag des zwanzigsten Safar war auch in Köln im Kontext der Aschura-Rituale erkennbar. Social-Media-Beiträge der Veranstalter zeigen, dass vor und nach dem Trauerzug gemeinschaftliche Selbstgeißelungen in den Räumlichkeiten der schiitischen Mawkeb Abess Alshakeri Gemeinde e.V. in Köln-Nippes stattfanden. Auf Videoaufnahmen sind mindestens 150 Männer und Jungen ab dem Kleinkindalter zu sehen, die apathisch taumeln und unter akustischer Begleitung eines Trauerredners auf ihren nackten Oberkörper einschlagen.

Auch bei der Abschlusskundgebung am Wiener Platz in Köln-Mülheim wurde dieses Ritual, wenn auch bekleidet, durchgeführt. In Bonn kam es am 16. Juli, dem Aschura-Tag, zum öffentlichen Brustschlagen von etwa 150 indisch-pakistanischen Männern, die oberhalb entblößt und barfuß waren. Auffällig waren ihre geröteten bis stark vernarbten Oberkörper.

Geschlechtertrennung

Schiitischer Trauermarsch in Köln: Märtyrerkult und Geschlechterapartheid
Strenge Geschlechtertrennung: Frauenblock auf Höhe Frankfurter Straße (Foto: Tizian Sonnenberg)

Diese rituelle Trauer ist aus menschen- und kinderrechtlicher Sicht zumindest fragwürdig und versinnbildlicht die Nichtigkeit der Unversehrtheit des Individuums im radikalen Schiismus. Ebenso ist es schwer verständlich, bei brütender Hitze in langen, schwarzen Gewändern lauthals klagend durch die Straßen zu ziehen. 

Ins Auge stach auch die strikte Geschlechtertrennung mit Männern an der Spitze und Frauen im hinteren Teil, von denen alle Hijab, viele Abayas und einige Burkas trugen. Dass aber selbst kleinen Mädchen der Schleier übergezogen wurde, treibt die Übersexualisierung bei gleichzeitiger Desexualisierung auf die Spitze. Die Bedeckung soll dabei angeblich zwischen sexuell »reinen« und »sündhaften« Frauen unterscheiden sowie Männern helfen, nicht vom Gottesdienst abgelenkt zu werden. 

Gerade weil man annehmen könnte, dass Frauen in diesen Prozessionen eine untergeordnete Rolle spielen, war es bemerkenswert, mit welcher Inbrunst der Frauenblock arabische Parolen skandierte und wie eifrig jugendliche Mädchen Flyer an Passanten verteilten. Frauen nehmen in der Propagandaarbeit des politischen Islams eine zentrale Funktion ein. Ihre Überzeugungskraft, für eine Ideologie zu werben, die objektiv gegen ihre eigenen Interessen agiert, sollte nicht unterschätzt werden. Dabei auch noch im männlich definierten Außenbereich präsent zu sein, kann selbstermächtigend wirken.

Im Netzwerk gefangen

Unter den langen Gewändern wurde es offenbar unerträglich heiß, doch Versammlungsordner versorgten die Teilnehmer aufmerksam mit Wasser. Aber wer steckt hinter dieser gut organisierten Reih-und-Glied-Veranstaltung für die ganze Familie? 

Der Safar-Marsch in Köln-Mülheim wurde von der Mawkeb Abess Alshakeri Gemeinde e.V. organisiert, einer schiitischen Organisation, die vor allem im Kontext der jährlichen Trauerzeremonien zu Ehren von Imam Hussain seit mindestens zehn Jahren aktiv ist. »Mawkeb« bedeutet im Arabischen so viel wie »Karawane« oder »Zug« und bezieht sich in der schiitischen Tradition auf Gruppen von Gläubigen, die an Prozessionen oder religiösen Ritualen teilnehmen. Der Name »Abess Alshakeri« bezieht sich auf einen treuen Gefährten von Imam Hussain, der in Kerbela der Tradition zufolge im Alter von siebzig Jahren edelmütig für Hussain kämpfte.

Schiitischer Trauermarsch in Köln: Märtyrerkult und Geschlechterapartheid
Links: Köln; rechts: Irak: Theateraufführungen zur Schlacht von Kerbela (Facebook-Screenshots)

Social-Media-Auftritten nach zu urteilen ist die Mawkeb Abess Alshakeri Gemeinde e.V. überwiegend irakisch geprägt. Ein Gespräch mit einem irakischen Passanten am Rande der Versammlung bestätigte dies und erklärte, dass auch viele Schiiten aus dem Iran, Libanon, Pakistan und Indien an dem Kölner Marsch teilnehmen. Die Veranstalter sprechen eine breite Zielgruppe an: Auf Facebook haben sie 16.000, auf TikTok 15.000 und auf Instagram 7.000 Follower.

Laut der Enzyklopädie des Islam ist die Mawkeb Abess Alshakeri Gemeinde e.V. Mitglied im Dachverband der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS). Dem IGS gehören nach eigenen Angaben über 150 schiitische Moscheegemeinden an. Zuletzt geriet der Verband im Zusammenhang mit dem Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) in die Schlagzeilen, das wegen demokratiefeindlicher Bestrebungen, Terrorunterstützung und eliminatorischen Antisemitismus geschlossen wurde. 

Der Verfassungsschutz sieht die IGS als »IZH-Tochter« an, die im Interesse des Zentrums handelt. Seit der Schließung des IZH ist die Website der IGS stillgelegt. Das IZH war als prominentestes Mitglied maßgeblich für die ideologische Ausrichtung der Mitgliedsgemeinden verantwortlich. Die Leiter des IZH fungierten als Repräsentanten des iranischen Revolutionsführers Ali Khamenei in Europa und leiteten den Gelehrtenrat der IGS. Einige Mitgliedsorganisationen der IGS stehen zudem unter Verdacht, Sympathisanten der Terrorgruppe Hisbollah zu sein, die seit dem 7. Oktober Israels Zivilbevölkerung beschießt. Heißt konkret: Die Mawkeb Abess Alshakeri Gemeinde e.V. untersteht der deutschen Auslandsdependance des iranischen Mullah-Regimes und vermeidet somit auch nicht die Präsenz von Hisbollah-Anhängern in der Dachorganisation.

Geschickt versucht die Mawkeb Abess Alshakeri Gemeinde e.V. Köln, Spiritualität und Politik zu trennen, was überwiegend gelingt. Wahrscheinlich um unangenehme Presse zu vermeiden, untersagten die Veranstalter vor dem Safar-Marsch das Mitführen von Bannern, die eine Partei oder einen Staat repräsentieren. Gleichzeitig betonten sie im Begleitflyer, dass der Trauermarsch auch ein Anlass sei, »für Gerechtigkeit und gegen Unterdrückung« einzutreten. 

Auch auf internationaler Bühne werden die Aschura-Rituale mit politischen Kampfansagen verknüpft. Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah zog in seiner Ansprache 2024 eine Parallele zwischen den israelischen Verteidigungskämpfen gegen die Hamas und den Kriegshandlungen von Kerbela gegen Imam Hussains Heer. Mit diesem Geschichtsdrama von muslimischem Weltrang im Gepäck appellierte der Generalsekretär der Terrorgruppe an das Durchhaltevermögen seiner Märtyrer. 

Bekannt ist, dass viele deutsche Moscheegemeinden ideell sowie finanziell von extremistischen Strömungen im Ausland abhängig sind. Auch wenn Länderfahnen untersagt waren, führten Teilnehmer der Kölner Safar-Prozession Irak- und Libanon-Fahnen mit. Zusätzlich ist die Dichte der Palästinensertücher (Kufiyas) auf Aschura- und Safar-Events der Mawkeb Abess Alshakeri Gemeinde e.V. Köln erwartungsgemäß hoch. 

Im schiitischen Bezugsrahmen der Palästinasolidarität hat die Islamische Republik Iran nochmal besonderes Gewicht. Dem Irak und dem Libanon wird nachgesagt, mittlerweile als Schattenstaaten des Irans zu fungieren. Beide Länder stehen unter erheblichen politischen, kulturellen, militärischen und wirtschaftlichen Einflüssen der Ayatollahs. Im Irak sind es Schiiten unter dem Dach der Volksmobilisierungskräfte (al-Haschd asch-Schaʿbī), die direkte Unterstützung von der Iranischen Revolutionsgarde (IRGC) erhalten. Im Libanon hat die vom Iran angeführte Hisbollah einen »Staat im Staat« etabliert.

Wichtiger Nährboden

Schiitischer Trauermarsch in Köln: Märtyrerkult und Geschlechterapartheid
Aschura im Irak: Abu Mahdi al-Muhandis mit seinen Freunden Qasem Soleimani und Ali Khamenei (Facebook-Screenshot)

Für die iranische Expansion stellen Aschura-Zeremonien einen wichtigen Nährboden dar, um im Bann der spirituellen Stimulation Terrorpropaganda einzupflanzen. Wie das aussieht, verrät der Blick in eine irakische Facebookgruppe mit dem Titel »Diener der Prozession von Abess Al-Shakri«Nicht nur die Gruppenbezeichnung, sondern auch die Ästhetik der Prozessionen ähnelt dem Kölner Safar-Marsch. Kölner Schiiten, die dem Gemeindeprofil von Mawkeb Abess Alshakeri folgen, befinden sich ebenfalls in der irakischen Facebookgruppe.

Dort postete der Admin ein Foto von der Hussain-Verehrung im Irak, aufgenommen im Juli 2023. Auf dem Bild tragen zwei Teenager ein großes Plakat mit dem Konterfei von Abu Mahdi al-Muhandis. Mahdi al-Muhandis war ein prominenter Leiter der irantreuen irakischen Terrormilizen Kata’ib Hisbollah und al-Haschd asch-Schaʿbī. Er hatte enge Verbindungen zum Establishment der Islamischen Republik Iran, insbesondere zum hochrangigen IRGC-Quds-Brigaden-Architekten Qasem Soleimani. Beide wurden im Januar 2020 bei einem US-Drohnenangriff in Bagdad eliminiert.

Im gezeigten Plakat sind die Seitenprofile der »Brothers in Crime« Abu Mahdi al-Muhandis und Ali Khameini zu sehen. Die Panzerbesetzung unten links im Bild spielt auf den iranischen Feuerring der sogenannten Achse des Widerstands um Israel und Saudi-Arabien an. Ersichtlich sind die Fahnen der schiitischen Proxys. Von links nach rechts: Irak (al-Haschd asch-Schaʿbī) Palästinensergebiete (Hamas, Islamischer Dschihad, PFLP), Syrien (z. B. IRGC und Hisbollah), Islamische Republik Iran, Libanon (Hisbollah), Jemen (Huthi-Miliz) und Bahrain (z. B. Saraya Wa’ad Allah). 

Von Moscheen in der Bundesrepublik, die von der Türkei oder vom Iran finanziert werden, weiß man, dass sie verlängerte Arme der Autokratien und mächtige Instrumente zur Indoktrination der Diasporagemeinden im Migrationsland sind. Mit Doppelidentitäten – außen moderat, innen radikal – führen sie die Behörden und interreligiöse Dialogangebote hinters Licht. Konkret: Es ist Aufgabe der Geheimdienste herauszufinden, ob die Mawkeb Abess Alshakeri Gemeinde Köln e.V. dem ideologischen Status quo der irakischen Heimat loyal folgt und nur vor der Kamera die Terroristenhuldigung unterlässt, oder ob es sich bei den Kölner Safar-Ritualen lediglich um eine exzentrische Kulterhaltung der schiitischen Gemeinschaft handelt.

Die intensive Märtyrerwürdigung, die strenge Geschlechtertrennung und die IGS-Mitgliedschaft legen jedoch nahe, dass wir es mit einem Akteur des legalistischen politischen Islams zu tun haben. 

Zwei simple Lektionen

»Ihr [die Juden als projizierte Personifikation des Westens] liebt das Leben, und wir lieben den Tod«, verkündete Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah im Jahr 2006. Dieser Eindruck entstand auch bei der Safar-Prozession am 24. August. Die organisierten Schiiten trauerten in Köln-Mülheim nicht um den Verlust Hussains, weil ihm und seinen Anhängern ein glorreiches Leben im Diesseits verkürzt wurde, sondern sie verherrlichten sein Ableben als Märtyrertod, an dem sich jeder Gläubige ein Beispiel nehmen soll. 

Die Unberechenbarkeit des islamistischen Todeskults erschütterte Israel am 7. Oktober 2023 und erst kürzlich Solinger Stadtfestbesucher am heurigen 23. August, als ein Syrer drei Menschen mit einem Messer tötete und acht weitere zum Teil lebensgefährlich verletzte und der Islamische Staat diese Tat für sich reklamierte. Wer den Tod nicht fürchtet, stellt außen- und integrationspolitisch eine der größten Herausforderungen dar. 

Dieses Grundwissen der Risikoeinschätzung sollten die Sicherheitsbehörden mittlerweile verinnerlicht haben, weshalb man auch bei unproblematisch wirkenden Zeremonien genauer hinsehen muss. Ein anderes Bild ergab sich jedoch, als ein aufmerksamer Passant bei der Abschlusskundgebung des Shia-Marschs am Wiener Platz eine Polizistin fragte, ob sie ihm helfen könne, den Inhalt der arabischen Reden zu verstehen. Sichtlich überfordert antwortete sie, dass sie das nicht wisse und er seine Frage besser unterlassen solle, da dies nicht ihre »Sorge« sei. 

Nein: Öffentliche Manifestationen fanatischer Schiiten – ob es nun zwei oder Hunderte sind – sind keine »Sorge« einzelner Polizeibeamter, sondern eine Angelegenheit von gesellschaftlichem Interesse. Dem Fußgänger mit gesundem Menschenverstand war klar: Dies ist keine harmlose Fronleichnamsprozession auf muslimisch, sondern eine islamistische Machtdemonstration samt Märtyrerverehrung. 

Eine einfache Onlinerecherche der Polizei hätte gezeigt, dass die Prozession Akteure des iranischen Regimes und Hisbollah-Anhänger anziehen könnte und daher mehr Begutachtung erforderte. Ob die Veranstaltung sogar unter das Betätigungsverbot der Hisbollah in Deutschland fällt, wäre ebenfalls zu prüfen gewesen. Gerade angesichts der globalen Intifada von Nir Oz bis Solingen sollte die Exekutive dem Bürger ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle vermitteln. Doch hier besteht erheblicher Nachholbedarf, der von einem falsch verstandenen Multikulturalismus und planloser Anti-Rechts-Rhetorik verschleiert wird, die zugleich von einer islamistischen Gefahr nichts wissen will.

Tizian Sonnenberg ist freier Publizist und recherchiert zu islamistischen Netzwerken.

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