Das Interesse des neuen US-Präsidenten an einer Vertiefung der saudisch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen könnte sich positiv auf Israel auswirken.
Die Ankündigung des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman gegenüber US-Präsident Donald Trump, das Golfkönigreich werde sechshundert Milliarden Dollar in den Vereinigten Staaten investieren, sei eine gute Nachricht für Israel, meinte der Präsident des Jerusalem Center for Public Affairs Dan Diker. »Die Aussichten auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel sind enger mit den Wirtschafts- und Verteidigungsbeziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien verbunden als mit Fortschritten auf palästinensischer Ebene«, begründete Diker seine Aussage.
Bemühung um Stabilität
Trump führte das erste Telefongespräch seiner zweiten Amtszeit mit dem saudischen Kronprinzen, wie aus einer Mitteilung des Weißen Hauses vom Mittwoch hervorging: »Die beiden Staats- und Regierungschefs erörterten die Bemühungen, Stabilität in den Nahen Osten zu bringen, die regionale Sicherheit zu stärken und den Terrorismus zu bekämpfen. Außerdem sprachen sie über die internationalen wirtschaftlichen Ambitionen des Königreichs Saudi-Arabien in den nächsten vier Jahren sowie über den Handel und andere Möglichkeiten zur Steigerung des gegenseitigen Wohlstands der Vereinigten Staaten und des Königreichs Saudi-Arabien.«
Die saudische Presseagentur, ein offizielles staatliches Medium, gab an, bin Salman und Trump hätten »Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen dem Königreich Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten von Amerika erörtert, um Frieden, Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten zu fördern und die bilaterale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrorismus zu verbessern«.
Der Kronprinz habe dabei »die Absicht des Königreichs bekräftigt, Investitionen in die und den Handel mit den Vereinigten Staaten in den nächsten vier Jahren auf sechshundert Milliarden Dollar und möglicherweise darüber hinaus auszuweiten«, so die saudische Erklärung.
Enge Beziehungen
Laut Dan Diker deute »dies auf Trumps Interesse an einer Vertiefung der saudisch-amerikanischen Wirtschaftspartnerschaft und der ›Normalisierung‹ hin, was für Israel nach vier Jahren saudischen Zögerns eine willkommene Entwicklung sein kann, insbesondere nach den vom Iran unterstützten Massakern der Hamas vom 7. Oktober 2023«.
Der republikanische Abgeordnete Joe Wilson schrieb am Mittwoch, er sei »dankbar«, dass der saudische Kronprinz der erste ausländische Staatschef war, mit dem Donald Trump als neuer US-Präsident konferiert hat. Dies sei »eine starke Botschaft an einen seit achtzig Jahren wichtigen Partner und Freund. Im Gegensatz zu Biden wird Präsident Trump unsere Freunde nicht im Stich lassen.« Wilson fügte hinzu, die Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien seien entscheidend für die Stabilität in der Welt und den Kampf gegen das iranische Regime.
Am Montag feixte Trump gegenüber Reportern im Oval Office, seine erste Auslandsreise könnte ihn nach Riad führen: »Normalerweise geht die erste Auslandsreise nach Großbritannien, aber ich habe schon beim letzten Mal Saudi-Arabien gewählt, weil sie sich bereit erklärt haben, unsere Produkte im Wert von 450 Milliarden Dollar zu kaufen. Wenn Saudi-Arabien weitere 450 oder 500 Milliarden Dollar investieren will, würden wir das für die gesamte Inflation aufstocken, und dann würde ich wahrscheinlich dorthin reisen.«