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Palästinensischer Lehrplan verherrlicht Gewalt und Antisemitismus

Die palästinensischen Lehrpläne sind immer noch voller Antisemitismus und Gewaltverherrlichung
Die palästinensischen Lehrpläne sind immer noch voller Antisemitismus und Gewaltverherrlichung (Imago Images / NurPhoto)

Nach einer aktuellen Studie sind palästinensische Klassenzimmer nach wie vor ein Nährboden für Extremismus, Antisemitismus und Gewaltverherrlichung.

Etgar Lefkovits

Der Online-Lehrplan, der während des israelischen Kriegs gegen die Hamas von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) für Schüler im Gazastreifen erstellt wurde, verherrlicht weiterhin Gewalt und Märtyrertum und ist voll von antisemitischen Stereotypen, die in den von der Hamas geführten Klassenzimmern gelehrt werden, wo auch die Angreifer vom 7. Oktober 2023 gepriesen werden, wie ein britischer Thinktank am Montag mitteilte.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Palästinenser weiterhin gegen die Verpflichtungen verstoßen, die sie im Hinblick auf Bildungsreformen gegenüber ihren Geberländern eingegangen sind. Brisant ist dies, weil jene westlichen Länder, welche die in Ramallah ansässige Palästinensische Autonomiebehörde finanzieren, weiterhin dafür plädieren, dass sie die Kontrolle über den Gazastreifen von der Hamas übernimmt.

Die in London ansässige NGO Impact-se (Institut zur Überwachung von Frieden und kultureller Toleranz in der Schulbildung) hat in ihrer Studie herausgefunden, dass in den Schulbüchern, die in diesem Jahr für fast 300.000 palästinensische Schulkinder der ersten bis zwölften Schulstufe verwendet werden, der Staat Israel von der Landkarte getilgt ist und voll von Gewaltverherrlichung und Antisemitismus sind.

Der Bericht stellte außerdem fest, dass in mindestens vier neu eröffneten Schulen im Gazastreifen, die unter der Kontrolle der Hamas stehen, der schlimmste Angriff auf das jüdische Volk seit dem Holocaust offen gefeiert wird, wobei Lehrbücher und Unterrichtsmaterialien verwendet werden, die voller Hetze sind.

Wenn die internationale Gemeinschaft Frieden und Stabilität im Nahen Osten unterstützen will, »wird sie die Bedeutung eines Bildungssystems im Gazastreifen anerkennen müssen, das Frieden fördert und nicht Hass«, sagte die stellvertretende israelische Außenministerin Sharren Haskel gegenüber dem Jewish News Syndicate. »Solange die Hamas die Zivilbevölkerung kontrolliert, wird die Indoktrinierung von Kindern mit radikalem Islam durch das Bildungssystem fortgesetzt, was künftige Konflikte nur noch weiter schüren wird.«

Die Europäische Union müsse ihren Einfluss nützen, so Haskel, um die Palästinensische Autonomiebehörde dazu zu zwingen, einen Standardlehrplan zu verwenden, der Frieden, Koexistenz und Toleranz fördert. »Im Moment finanziert die EU einen radikal-islamischen Lehrplan. Jeder Lehrplan, der extreme Gewalt und das Massaker vom 7. Oktober 2023 verherrlicht, ist eine absolute Schande, die von der internationalen Gemeinschaft nicht unterstützt werden darf.«

Aufstachelung zu Hass und Gewalt

Die Online-Lehrbücher der Palästinensischen Autonomiebehörde verwenden weiterhin antisemitische Erzählungen und Bilder, obwohl sie sich zuvor verpflichtet hatten, die Bildungsstandards der UNESCO einzuhalten, so die Studie. So wird beispielsweise in einem Geschichtsbuch für die 11. Klasse das uralte Stereotyp verbreitet, Juden würden die Welt kontrollieren, und zwar durch das Bild einer Hand, auf der sich ein Davidstern befindet und die einen Globus umklammert. Ein islamisches Lehrbuch für den Unterricht verstärkt antisemitische Klischees und stellt »die Juden« als »betrügerisch, unmoralisch und manipulativ und dem Islam feindlich gesinnt« dar.

Das Konzept des Dschihads wird im Bildungssystem verherrlicht und als »Höhepunkt des Islam« sowie als direkter Weg zum »Erreichen des Märtyrertums« dargestellt. Anschauliche Beschreibungen in poetischer Bildsprache stellen Märtyrer als »Bergsteiger, die Berge aus ihrem strömenden Blut erklimmen«, dar. In begleitenden Übungen werden die Schüler gefragt: »Wie haben die Märtyrer dem Tod ins Auge geblickt?«, und es wird beschrieben, wie »der Tod sie mit seiner Spitzhacke auflud«. Von der ersten Klasse an finden die Schüler die »Märtyrer« als göttlich verherrlicht. Den Kindern werden Leseübungen für den arabischen Buchstaben »H« (hā) mit dem Begriff »shahīd« (»Märtyrer«) beigebracht, während der Dschihadausdrücklich als eines der »Tore zum Paradies« beschrieben wird.

Die neuen Lehrmaterialien vermitteln auch Naturwissenschaften und Mathematik durch eine Linse, die Gewalt und Hass auf Israel schürt. In einer Mathematikübung für die dritte Klasse werden die Schüler aufgefordert, die Zahl der »Märtyrer« aufzuschreiben, die während der gewaltsamen Ersten Intifada gegen Israel getötet wurden; in einer Statistikstunde für die neunte Klasse werden die Schüler aufgefordert, die Zahl der von Israel getöteten »Märtyrer« zu berechnen.

Hass in der Schule

Während die Palästinensische Autonomiebehörde ihre Fernlerninitiative für den Gazastreifen startete, geht die Indoktrination von Hass und Gewalt in den neu eröffneten Schulen, die von der Hamas betrieben werden, weiter, so die Studie. So trugen beispielsweise im vergangenen Monat Schüler der Al-Nasr-Grundschule in Gaza-Stadt ein Gedicht vor, in dem das von der Hamas angeführte Massaker vom 7. Oktober 2023 verherrlicht wurde. Auf einer Tafel im Klassenzimmer für Schüler im Alter von sieben bis acht Jahren stand: »Ihr seid Geschichte, ihr seid der Tufan [Flut]«, womit der Terrorangriff der Hamas und der Name (»Al-Aqsa-Flut«) verherrlicht wurden.

An der Muscat Girls’ High School im Nuseirat-Flüchtlingslager lernen die Schülerinnen aus einem Lehrbuch, das ein gewalttätiges Gedicht des ägyptischen Dichters Hashim Al-Rifa’i enthält, in dem es ausdrücklich heißt, dass es eines Tages mit der Waffe in der Hand eine gewaltsame Rückkehr in israelische Städte geben wird.

Durchgefallen

Die Impact-se-Studie kommt zu dem Schluss, dass der Lehrplan von 2025 »grundlegende internationale Bildungsstandards nicht erfüllt« und den Verpflichtungen, welche die Palästinensische Autonomiebehörde im vergangenen Jahr gegenüber der EU eingegangen ist, zuwiderläuft. Im Gegenzug für die fortgesetzte EU-Finanzierung hatte die PA zugesagt, ihre Bildungsinhalte unter vollständiger Einhaltung der UNESCO-Standards für Frieden und Toleranz in der Bildung zu reformieren. Ein hochrangiger Dialog zwischen der EU und der Autonomiebehörde über »Reformergebnisse« ist für nächsten Monat in Brüssel geplant.

Impact-se-Generaldirektor Marcus Sheff sagte am Montag, die PA habe den »Härtetest« nicht bestanden, nachdem sie eine Vereinbarung mit der EU unterzeichnet hatte, in der sie sich zur Reform ihres Lehrplans verpflichtete: »Wir sehen erneut, dass die Palästinensische Autonomiebehörde Hass und Gewalt weiterhin tief in ihrem Lehrplan verankert und unverfroren weiterhin Antisemitismus, die Verherrlichung des Terrorismus und die Entmenschlichung der Israelis lehrt. Palästinensische Klassenzimmer bleiben ein Nährboden für Extremismus, wobei neue Lehrmaterialien dieselben alten gefährlichen Narrative verstärken.«

Eine frühere Studie der Organisation, die letztes Jahr veröffentlicht wurde, ergab, dass Saudi-Arabien praktisch alle antisemitischen und antiisraelischen Materialien aus seinen Schulbüchern entfernt hat. Auch Länder der Abraham-Abkommen wie die Vereinigten Arabischen Emirate reformieren ihr Erziehungssystem und verankern etwa die Aufklärung über den Holocaust in ihren Lehrplänen, wie Marcus Sheff im August 2023 festhielt:

»Die Vereinigten Arabischen Emirate sind seit einigen Jahren führend in der Friedens- und Toleranzerziehung in der Region. Impact-se ist erfreut, dass die Emirate diesen wichtigen Schritt in der Aufklärung über die Shoah gemacht haben und fühlt sich geehrt, mit dem Bildungsministerium zusammenzuarbeiten.«

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

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