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Öffentliche Hinrichtung eines Homosexuellen im Iran

Öffentliche Hinrichtung eines Homosexuellen im Iran
By GGAADD, flickr, BY-SA 2.0, WikiCommons

„Die Islamische Republik Iran hat einen 31-jährigen Iraner öffentlich gehängt, nachdem er wegen Verstößen gegen die schwulenfeindlichen Gesetze des Landes für schuldig befunden worden war, berichtete die staatlich kontrollierte iranische Nachrichtenagentur für Studenten. Der nicht identifizierte Mann wurde am 10. Januar in der südwestlichen Stadt Kazeroon aufgrund von Verstößen gegen ‚lavat-e be onf‘ – das Verbot des Geschlechtsverkehrs zwischen zwei Männern – sowie wegen Entführungsvorwürfen nach Angaben der ISNA gehängt. Das radikale Scharia-Gesetz des Iran schreibt die Todesstrafe für Geschlechtsverkehr zwischen Homosexuellen vor.

Die ISNA berichtete, dass der 31-Jährige zwei 15-Jährige entführt habe. Das undurchsichtige Gefüge des iranischen Justizsystems stellt Journalisten und Menschenrechtsanwälte vor enorme Schwierigkeiten, wenn es um die Überprüfung von Gerichtsverfahren geht. ‚Die LGBT-Community im Iran war in den letzten 40 Jahren  stetigem Terror ausgesetzt,‘ sagte Alireza Nader, CEO der in Washington DC ansässigen Forschungs- und Interessenvertretungsorganisation New Iran. ‚Wenn Außenminister Zarif das nächste Mal in Washington spricht, sollten Gastgeber und Publikum ihn fragen, warum sein Regime zu den größten Henkern von Homosexuellen in der Welt gehört.‘ Laut einem britischen WikiLeaks-Bericht von 2008 hat das iranische Mullah-Regime seit der Islamischen Revolution 1979 ‚zwischen 4.000 und 6.000 Schwule und Lesben‘ hingerichtet. (…)

Im Jahr 2016 berichtete die Jerusalem Post, dass das iranische Regime einen homosexuellen Jugendlichen hingerichtet hatte – die erste bestätigte Hinrichtung einer Person in der Islamischen Republik, die als Jugendlicher verurteilt wurde. Der 19-jährige Hassan Afshar wurde am 18. Juli 2016 im Arak-Gefängnis in der iranischen Provinz Markazi gehängt, nachdem er Anfang 2015 wegen des ‚erzwungenen Analverkehrs zwischen zwei Männern‘ verurteilt wurde und von der Anklage der Homosexualität für schuldig befunden wurde.

Axel M. Hochrein, ein Sprecher der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender einsetzt, erklärte gegenüber der Post: ‚Der Iran ist einer der schlimmsten Staaten bezüglich der Verfolgung von LGBTI-Personen. Der Staat rühmt sich öffentlich und regelmäßig der Hinrichtung von schwulen Männern. Die Möglichkeit, das iranische Regime in Bezug auf die unmenschlichen Menschenrechtsverletzungen zu beeinflussen, ist aufgrund der isolierten Situation [der Betroffenen] im Land sehr begrenzt. Aus diesem Grund fordert unsere Stiftung die internationale Gemeinschaft dazu auf, verstärkt Anstrengungen zu unternehmen, um LGBTI-Menschen bei der Flucht und bei der Erlangung von sicherem Asyl zu helfen.“ (Benjamin Weinthal: „Iran publicly hangs man on homosexuality charges“)

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