Wie die Ermittlungsergebnisse zeigen, wurde Samuel Paty vom Lehrerkollegium seiner Schule scharf dafür kritisiert, dass er seinen Schülern im Unterricht Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte.
Am 16. Oktober 2020 wurde der Lehrer Samuel Paty auf offener Straße enthauptet, weil er zuvor in einer Unterrichtseinheit zum Thema „Meinungsfreiheit“ Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte – wobei er sogar jenen Schülern, die sich dadurch beleidigt fühlen könnten, die Möglichkeit eingeräumt hatte, das Klassenzimmer zu verlassen.
In einer Gedenkrede dankte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Patys Kollegen und der Schulleitung ausdrücklich, dass sie angesichts der Drohungen Mut bewiesen und dem Druck der Feinde der Presse- und Meinungsfreiheit standgehalten hätten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Ermittlungsergebnisse berichtet, ist diese Erzählung angesichts der realen Ereignisse nicht weiter aufrechtzuerhalten.
Vielmehr hätten die Kollegen den Geschichtslehrer für seine Präsentation der Mohammed-Karikaturen kritisiert und ihm vorgeworfen, damit, „den Islamisten in die Hände gespielt“ und „Schüler diskriminiert“ zu haben. Die Schulleiterin habe Paty sogar für dessen „Ungeschicklichkeit“ getadelt.
Den zitierten Artikel von Michaela Wiegel finden sie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung unter: „Wie Samuel Paty von seinen Kollegen angefeindet wurde“