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Mahmud Abbas’ Fatah-Partei feiert Arafat mit Bild einer Gewehrkugel

Bild auf der Facebook-Seite der Fatah
Bild auf der Facebook-Seite der Fatah (Quelle: PMW)

Den 15. Todestag von Jassir Arafat am 11. November beging die Terrororganisation Fatah, indem sie ihn als den Terroristen feierte, der er war.

Wie die Medienbeobachtungsgruppe Palestinian Media Watch (PMW) zuerst berichtete, ist unter den vielen Propagandabildern, die die Fatah auf ihre offizielle Facebookseite stellte, die „1“ in der Zahl „15“ als Gewehrkugel abgebildet. „Die Verwendung einer Kugel im Logo und der Fokus auf Arafats Erbe von Gewalt und Terror ist nicht überraschend“, erklärt PMW dazu. „Die Fatah achtet strikt darauf, Arafat niemals als Mann des Friedens darzustellen – zu Recht –, und erinnert die palästinensische Öffentlichkeit nie daran, dass er für die Unterzeichnung der Osloer Abkommen mit Israel tatsächlich den Friedensnobelpreis erhalten hat.“

Niemals, so PMW, verbreite die Fatah Fotos oder Filmaufnahmen von Arafats Verhandlungen mit Israel oder davon, wie das Abkommen 1993 im Weißen Haus unterschrieben wurde. „Sie fördert allein das Bild von Arafat als einem Mann des Krieges.“

Verherrlichung von Terroristen

Auch Mahmud Abbas, der derzeitige Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, legte bei einer Veranstaltung, die dem Jahrestag von Arafats Tod gewidmet war, den Schwerpunkt seiner Rede auf den „Pfad“, den Arafat und zahlreiche Mörder – die Abbas „heldenhafte Märtyrer“ nannte – gewiesen hätten.

Als Beispiele, denen es nachzueifern gelte, nannte er den Erzterroristen Abu Dschihad, der für die Ermordung von mindestens 125 Menschen – darunter 12 Kinder und 25 Erwachsene beim Küstenstraßenmassaker im Jahr 1978 – verantwortlich war, sowie Abu Iyad, der die Terrorgruppe Schwarzer September führte und u.a. die Ermordung von elf israelischen Athleten bei den Olympischen Spielen in München 1972 plante. Im offiziellen Fernsehen der Palästinensischen Autonomiebehörde sagte Abbas am 11. November:

„[Arafat], möge Allah sich seiner erbarmen und sich seiner Kollegen und Gefährten erbarmen, die mit ihm begonnen und geendet haben, aber deren Kampf nicht enden wird. Ihre Erinnerung ist immer noch frisch in jedermanns Herzen. Diese Märtyrer, diese Kommandeure, beginnend mit Abu Dschihad und endend mit Abu Said und Abu Iyad – all die heldenhaften Märtyrer, die für Allah gestorben sind, die sich für Allah und die palästinensische Sache geopfert haben. Diese Märtyrer (…) sind zu Tausenden für nur ein Ziel gestorben, nämlich die Befreiung Palästinas – und wir setzen ihren Weg weiter fort.“

Es gibt wohl kein einziges von der Fatah oder ihren Verbündeten verübtes Verbrechen, von dem sich die Fatah je distanziert hat. Das Massaker von München gilt ihr bis heute als „exzellente Operation“. Vor einigen Jahren ehrte die Fatah die Terroristen der Japanischen Roten Armee, die 1972 das Massaker am Flughafen Lod/Tel Aviv verübten, bei dem 24 Menschen getötet und 70 verletzt wurden.

Arafat und das Oslo-Abkommen

Jassir Arafat selbst hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er gar nicht daran dachte, Frieden mit Israel zu schließen. Das Oslo-Abkommen beschrieb er als eine Art Trickbetrug. Bei einem Treffen mit muslimischen Führern, das am 10. Mai 1994 in Johannesburg stattfand, sagte Arafat (auf Englisch):

„Diese Vereinbarung erachte ich für nicht mehr wert als die Vereinbarung, die unser Prophet Mohammed und [der Stamm] Quraisch getroffen haben. Und ihr erinnert euch: Der Kalif Omar hatte diese Vereinbarung abgelehnt und als ‚Sulha Dania’ [abscheulichen Waffenstillstand] betrachtet. Doch Mohammed hat es akzeptiert, und wir akzeptieren nun diesen Friedensvertrag.“

Der palästinensische Journalist Abd Al-Bari Atwan Journalist berichtete 2018 aus Anlass des 25. Jahrestags der Osloer Vereinbarungen, was Arafat ihm 1993 anvertraut habe:

„Als wir sein im Stadtteil Jugurtha gelegenes Hauptquartier in Tunis verließen, nahm er mich unter dem Vorwand, er wolle spazieren gehen, zur Seite, um nicht belauscht zu werden, und sagte mir: ‚Ich möchte ihnen etwas anvertrauen, das sie aber vor meinem Tod nicht erwähnen oder mir zuschreiben dürfen.‘ Seufzend fuhr er fort: ‚Ich gehe trotz meiner Bedenken infolge des Oslo-Prozesses nach Palästina, um die PLO und den Widerstand dorthin zurückzubringen. Ich verspreche ihnen, dass die Juden Palästina verlassen werden, wie Ratten ein sinkendes Schiff. Das wird nicht mehr im Laufe meines Lebens geschehen, aber sie werden es noch erleben.‘“

Während die Fatah den Terroristen Arafat feiert, erzählen EU-Regierungen gern das Märchen von der „moderaten Fatah“. Es dient dazu, die guten Beziehungen zu legitimieren, die sie zu der Terrororganisation unterhalten.

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