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Das lautstarke Schweigen der Palästina-Solidarität

Schweigen zu den Gaza-Protesten: Antisemitische Demonstration der Palästina-Solidarität in Rom
Schweigen zu den Gaza-Protesten: Antisemitische Demonstration der Palästina-Solidarität in Rom (© Imago Images / NurPhoto)

Das Schweigen zu den Anti-Hamas-Protesten im Gazastreifen und zur Hamas-Repression zeigt, dass viele der Aktivisten nicht propalästinensisch, sondern antiisraelisch eingestellt sind.

Izzy Salant

Demonstranten, die in den Monaten seit dem Überfall der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 weltweit auf die Straße gegangen sind, um angeblich die Palästinenser zu unterstützen, entpuppen sich als antiisraelisch und nicht als propalästinensisch, wenn sie schweigen, während die Menschen im Gazastreifen ihr Leben riskieren, um auf der Straße gegen die Hamas zu protestieren.

An diesen Protesten haben Tausende Menschen teilgenommen, darunter Oday Nasser al Rabay, der nach Angaben seiner Verwandten von der Hamas gefoltert und getötet wurde, bevor seine sterblichen Überreste vor dem Haus seiner Familie abgeladen wurden.

Hamas-Cheerleader

»Ein 22-jähriger Bewohner des Gazastreifens wurde gefoltert und brutal ermordet, weil er gegen die Herrschaft der Hamas im Gazastreifen protestiert hat«, schrieb der republikanische US-Senator Bill Hagerty. »Keine Empörung von der radikalen Linken in den Vereinigten Staaten, welche die Hamas unterstützt, und keine Berichterstattung in den großen Medien, weil es nicht in ihr Narrativ passt.«

Der Forschungsleiter und -analyst bei der Foundation for Defense of Democracies David May sagte gegenüber dem Jewish News Syndicate (JNS), das Schweigen der Aktivisten zu den Gaza-Protesten »bestätigt, dass die Pro-Palästina-Bewegung im Westen kaum etwas anderes als der Cheerleader für die Hamas ist. Wenn Israel nicht beschuldigt werden kann, machen sie sich nicht die Mühe, sich für die Palästinenser im Gazastreifen einzusetzen.«

Die aktuellen Proteste seien ein perfekter Gradmesser dafür, ob Aktivisten im Westen die Palästinenser unterstützen oder sich lediglich gegen Israel stellen, so May. »Viele Palästinenser stellen sich gegen die vom Iran unterstützte Terrorgruppe, die den Gazastreifen wiederholt verwüstet hat, indem sie in gescheiterte Vernichtungskriege gegen den jüdischen Staat marschiert ist. Aber die komplexe Realität übersteigt das vereinfachte Verständnis der Aktivisten vom Konflikt und passt nicht in ihr Narrativ von Unterdrücker und Unterdrückten.«

Der Leiter der Abteilung für Politik und politische Angelegenheiten beim American Jewish Committee Jason Isaacson sagte gegenüber JNS, die Einseitigkeit des Aktivismus sei seit dem 7. Oktober 2023 oft zu beobachten: »Propalästinensische Aktivisten in diesem Land haben weggeschaut und die von der Hamas begangenen Gräueltaten ignoriert, um ihre antiisraelische Agenda voranzutreiben.«

Isaacson hofft, dass al Rabays Tod, so tragisch er auch sein mag, als »Weckruf« für die Anhänger der Hamas in den Vereinigten Staaten dienen werde: »In jüngster Zeit haben einige Bewohner des Gazastreifens alles riskiert, um ihren Abscheu vor der Hamas zum Ausdruck zu bringen. Oday Nasser al Rabay hat für seine Äußerungen mit dem Leben bezahlt. Ich hoffe, dass die Aktivisten endlich erkennen, wer die wahren Feinde einer friedlichen und sicheren Zukunft für das palästinensische Volk sind.«

Der Nationale politische und Kommunikationsdirektor der Republican Jewish Coalition Sam Markstein ist der Meinung, dass »die antisemitischen, antiamerikanischen nützlichen Idioten der Hamas und ihrer Gönner im Iran sich immer wieder geweigert haben, die Freilassung der unschuldigen [israelischen] Geiseln im Gazastreifen zu fordern«. Insofern sollte es nicht weiter überraschen, dass sie »auch angesichts der brutalen Ermordung von Odai Naser al Rabay schweigen. Sie streben nicht danach, Palästina von den Hamas-Terroristen zu befreien. Sie streben die Zerstörung des jüdischen Staates an und werden Tag für Tag weiter in diesem Streben entlarvt.«

Keine Solidarität

Zum Zeitpunkt der Drucklegung hatte noch keine der US-Organisationen National Students for Justice in Palestine, Jewish Voice for Peace oder IfNotNow eine Erklärungen zur Unterstützung von al Rabay oder der Anti-Hamas-Demonstranten im Gazastreifen abgegeben.

Stimmen wie Ahmed Fouad Alkhatib, ein leitender Mitarbeiter des Atlantic Council, der im Gazastreifen aufgewachsen ist und den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu scharf kritisiert, fand denn auch drastische Worte gegenüber den angeblichen Friedensaktivisten: »Schande über alle, welche die Demonstranten im Gazastreifen im Stich gelassen und ihre Bitten und Schreie nach Freiheit, Würde und einer Zukunft ohne Hamas, Terrorismus, Gewalt und Konflikte ignoriert haben. Schande über alle ›Journalisten‹, ›Menschenrechtsbetrüger‹, ›Pro-Palästina‹- und ›Solidaritäts‹-und Campus-Aktivisten, Akademiker, ahnungslose Linke, Verschwörungstheoretiker, Intifada-Anhänger, Dschihadisten, Professoren und andere Schwachköpfe, die kein Wort zur Unterstützung der Zehntausenden von Menschen im Gazastreifen verloren haben, die ein Ende der Hamas und des von ihr begonnenen Kriegs fordern«.

Der im Gazastreifen aufgewachsene und heute in Syracuse im US-Bundesstaat New York lebende Dichter Mosab Abu Toha, der ein scharfer Kritiker des jüdischen Staates und seines Kriegs gegen die Hamas ist, sparte auch nicht mit Kritik am ohrenbetäubenden Schweigen der sich selbst als propalästinensisch inszenierenden Aktivisten. »Aufgrund der Reaktionen der Menschen auf die Proteste im Gazastreifen bin ich auf eine schockierende Tatsache gestoßen: Die meisten Menschen solidarisieren sich mit Gaza und nicht mit den Menschen im Gazastreifen«, machte er seiner Enttäuschung Luft.

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

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