In seiner Rede in New York erklärt Israels Premierminister, dass die Trennung von den Palästinensern Teil der Vision der israelischen Nation sein muss.
In seiner ersten Rede vor der UN-Generalversammlung erklärte Israel Premierminister Yair Lapid, sein Land setze sich weiterhin für eine Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt ein. Laut einer Lapid nahestehenden Quelle ist es viele Jahre her, dass ein israelischer Premierminister vor der UNO von der Zwei-Staaten-Lösung gesprochen hat.
In seiner Rede werde Lapid explizit davon sprechen erklären, dass »die Trennung von den Palästinensern Teil der Vision der Nation sein muss«, sagte die Quelle im Vorfeld. In diesem Sinne werde Israel »nichts tun, was die Sicherheit Israels oder die Sicherheit der Bürger Israels auch nur um Jota gefährden könnte, aber die Trennung von den Palästinensern sollte Teil der politischen Vision sein, Teil des Konzepts der Hoffnung aus Stärke«.
Lapid glaube zwar an die Bedeutung des Dialogs, habe momentan aber nicht vor, sich mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, zu treffen. Die beiden Männer sprachen zuletzt im August miteinander, als Lapid in Ramallah anrief und Glückwünsche für das Eid al-Adha-Fest übermittelte. Kommentare wie jener von Abbas in Deutschland, Israel habe »fünfzig Holocausts« an den Palästinensern begangen, erschweren solche Gespräche jedoch.
Lapids Rede fällt in eine Zeit, in der in Israel der Widerstand gegen eine Zwei-Staaten-Lösung wächst. Lapid hält dagegen, sein Vater habe den Holocaust nicht überlebt, um nach Israel auszuwandern, nur um dort einen binationalen Staat vorzufinden.
Palästinensische Vorstöße zur Delegitimierung Israels in der UNO sollen laut der im Vorfeld bekannt gewordenen Details in der Rede ebenfalls zur Sprache kommen. »Israel ist kein Gast bei den Vereinten Nationen, sondern ein vollwertiges Mitglied«, und es sei unerträglich, dass das Forum immer wieder dazu benutzt wird, Lügen über Israel zu verbreiten.
Schließlich wird Lapid an jene arabischen Länder, die noch keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhalten, appellieren, sich den erfolgreichen Abraham-Abkommen anzuschließen. Im Rahmen der von den USA vermittelten Abkommen hat Israel im Jahr 2020 seine Beziehungen zu vier arabischen Staaten normalisiert: den Vereinigten Arabischen Emiraten, Marokko, Bahrain und dem Sudan. »Unser Ziel ist es, die Kreise des Friedens zu erweitern«, wird Lapid der Quelle zufolge sagen.