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Kurdische Gruppierungen fordern Aufstand gegen iranisches Regime

Protest iranischer Kurdinnen gegen das Regime
Protest iranischer Kurdinnen gegen das Regime (© Imago Images / ZUMA Press Wire)

Kurdische politische Gruppen rufen angesichts des Kriegs zwischen Israel und dem Iran zu einem Aufstand gegen die Islamische Republik auf.

Kurdische Gruppierungen im Iran haben zu einem Aufstand gegen das iranische Regime aufgerufen. Viele dieser Gruppen sind Verfolgung und Unterdrückung ausgesetzt und kämpfen seit Jahrzehnten zum Teil bewaffnet gegen das Regime.

Einige der Organisationen unterhalten Lager und Streitkräfte der autonomen Region Kurdistan im Norden des Iraks. Der Iran hat die irakischen Behörden in der Vergangenheit immer wieder dazu gedrängt, gegen die kurdischen Gruppen im Irak vorzugehen und ihre Lager und Büros zu schließen und ist auch selbst mehrfach gegen sie vorgegangen.

Aufruf zum Aufstand

Am 13. Juni erklärte die Demokratische Partei Kurdistans (PDKI): »Solange dieses Regime an der Macht bleibt, wird sich die Lage nur verschlechtern. Daher ist die erste und wichtigste Voraussetzung, um die iranischen Bürger vor dieser Krise, Zerstörung und Dunkelheit zu retten, die vollständige Beseitigung und Beendigung dieses Regimes.«

Die PDKI wurde 1945 gegründet und ist somit eine der ältesten kurdischen Parteien. Sie spielt seit Generationen eine wichtige Rolle in der kurdischen Politik, wozu auch der Kampf der Kurden für Rechte und Unabhängigkeit in der Region gehört. Der Iran hat in der Vergangenheit die Führer der Gruppe ins Visier genommen.

Eine kleinere kurdische Gruppe ist die von Hussein Yazdanpanah geführte Kurdistan Freedom Party (PAK), die neben anderen kurdischen Peshmerga-Kämpfern aus der irakischen Region Kurdistan eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) im Irak spielte.

Die PAK veröffentlichte ebenfalls am 13. Juni eine Erklärung, in der es heißt: »Wie erwartet wurden die Atom- und Raketenbasen, Drohnenproduktionszentren, Militärbasen und Kommandeure der Revolutionsgarde in ihren Verstecken heute Morgen endlich von Israel angegriffen. Die PAK drängt auf einen landesweiten Aufstand, um das Regime zu stürzen oder Teheran zu schwächen. Sie hofft, dass der Volksaufstand nach 46 Jahren erfolgreich beendet wird und die Verbrechen und Plünderungen vor Gericht gebracht werden.«

In der Erklärung heißt es, infolge der israelischen Angriffe seien viele »dieser Einrichtungen zerstört und eine Reihe hochrangiger Kommandeure der Revolutionsgarde getötet worden. Teheran ist für den Krieg verantwortlich, weil es versucht hat, Atom- und Raketenwaffen herzustellen, die regionale Stabilität und Sicherheit bedroht, mit der Zerstörung Israels gedroht und terroristische Gruppen und Organisationen im Nahen Osten gebildet hat.«

Yazdanpanah kritisierte, dass »in den letzten hundert Jahren im Allgemeinen und in den sechsundvierzig Jahren der Islamischen Republik im Besonderen der iranische Staat seine öffentlichen Einnahmen für Militär-, Sicherheits- und Terrorprojekte auf Kosten der hungernden Bevölkerung ausgegeben hat; in keinem einzigen Krieg im Ausland erfolgreich war, und sein gesamter Kriegs- und Sicherheitsapparat diente der Unterdrückung der Nationen und der Erhaltung seiner fremden und kolonialen Struktur.«

Die PAK erklärte, den Angriff Israels auf die militärischen und sicherheitspolitischen Kapazitäten des Regimes zu unterstützen.

Neue Phase

Der Generalsekretär der kurdischen Gruppe Komala, Abdullah Mohtadi, befindet sich derzeit in Washington, wo er nach dem israelischen Angriff ein Interview gab. »Während einer Woche hochrangiger Treffen in Washington bekräftigte Generalsekretär Abdullah Mohtadi seine Unterstützung für einen atomwaffenfreien, demokratischen Iran, für die Rechte der Kurden und für friedliche Beziehungen zu den Nachbarn. Es fanden wichtige Gespräche mit US-Beamten und Iran-Experten statt«, hieß es in einer Erklärung der Organisation.

Die Partei Freies Leben in Kurdistan (PJAK) hat ebenfalls zu Protesten aufgerufen und fordert eine neue Phase der Jin, Jiyan, Azadi-Proteste (Frau, Leben, Freiheit): »Wir rufen alle Kräfte, Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen – mit den iranischen Frauen an der Spitze – dazu auf, eine neue Phase der Jin, Jiyan, Azadi-Revolution einzuleiten. Wir erklären uns bereit, dabei zu helfen.« Dies bezieht sich auf die Proteste, die im September 2022 nach dem Tod von Jina Mahsa Amini, einer jungen Kurdin, die von der iranischen Polizei ermordet worden war, begonnen hatten.

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