Als griechische Sicherheitskräfte das Waffenembargo gegen Libyen durchsetzen wollen, werden sie von türkischen Kriegsschiffen daran gehindert.
t-online
Der Auswärtige Dienst der EU hat bestätigt, dass es bei dem EU-Einsatz zur Überwachung des Waffenembargos gegen Libyen zu einem Zwischenfall gekommen ist. Wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte, wurde griechischen Einsatzkräften die Kontrolle eines nach Libyen fahrenden Frachtschiffes verweigert.
Das staatliche griechische Fernsehen (ERT) hatte zuvor unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Athen berichtet, dass drei türkische Kriegsschiffe an dem Vorfall beteiligt gewesen seien. Die Türken machten demnach den griechischen Einsatzkräften per Funk deutlich, dass das unter der Flagge Tansanias fahrende Schiff unter ihrem Schutz stehe. In der Folge soll der Kommandeur der EU-Operation Irini seinen Befehl zur Kontrolle des Frachters mit dem Namen „Cirkin“ zurückgenommen haben. (…)
Die Operation Irini ist umstritten. Das hat damit zu tun, dass der Einsatz von EU-Schiffen im Mittelmeer vor allem aus der Türkei kommende Waffenlieferungen an die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch stoppen könnte, nicht aber vor allem über Land oder Luft abgewickelte Transporte für den gegnerischen Milizenführer Chalifa Haftar. Dies könnte Haftar laut Kritikern im libyschen Bürgerkrieg einen erheblichen Vorteil verschaffen.