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Marokko: Jüdischer Friedhof in Meknes wieder eingeweiht

Die Altstadt der marokkanischen Stadt Meknes
Die Altstadt der marokkanischen Stadt Meknes (Quelle: JNS)

Marokkanisch-stämmige Juden aus aller Welt nahmen an der Wiedereinweihung des historischen jüdischen Friedhofs in Meknes teil.

Die Geschichte der Juden in Marokko reicht über mehr als zweitausend Jahre zurück. Die ersten von ihnen siedelten sich hier während des römischen Reiches an, wo sie vom Mittleren und Hohen Atlas bis in den Süden des Landes gemeinsam mit den Berbern, der ursprünglichen Bevölkerung des heutigen Marokkos, in Frieden zusammenlebten. In größeren Ortschaften bildeten sich eigene jüdische Viertel, die in Marokko »Mellah« heißen.

Solch ein Viertel befand sich auch in Meknes im Norden des Landes. Meknes, deren Altstadt seit 1996 als UNESCO Weltkulturerbe gilt, ist neben Fes, Marrakesch und Rabat die vierte Königsstadt Marokkos mit heute ca. 600.000 Einwohnern.

Wie das Jewish News Syndicate berichtet, wurde nun der vier Hektar große jüdische Friedhof in Meknes, der auf das Jahr 1862 zurückgeht, vollständig renoviert. Hier befinden sich Tausende Gräber, darunter der Schrein von Hacham Raphael Berdugo, der auch als Hamalach (»Engel«) bekannt ist, einem in Meknes geborenen Gelehrten und Rabbiner aus dem späten 17. Jahrhundert. Die Renovierung des Friedhofs war im Jahr 2010 von König Mohammed VI. angeordnet worden. Sie war Teil einer breit angelegten Initiative, das jüdische Erbe Marokkos, zu dem mehr als 170 Friedhöfe zählen, zu sichern und zu bewahren.

Marokko war einer der ersten muslimischen Staaten, der sich an dem vor zwanzig Jahren von der UNESCO initiierten »Projekt Aladin« beteiligte und einen Dialog zwischen den verschiedenen Religionen und Kulturen anstrebte.

Im Jahr 2011 erhielt Marokko eine neue Verfassung, die – als erstes arabisch-muslimisches Land – die jüdische Kultur des Landes als grundlegendes Element seines multikulturellen Erbes und Fundament seiner gegenwärtigen Identität anerkannt hat. Im Rahmen des »Aladin-Projekts« werden seit Jahren Restaurierungsprojekte durchgeführt, die das jüdische Erbe wieder sichtbar machen sollen. So wurden die Synagoge und die Mellah von Fes, die als ältestes jüdisches Viertel in Marokko gilt, und jene von Marrakesch und Rabat instandgesetzt.

Diese Anstrengungen haben seit dem Jahr 2020 noch weiter zugenommen, nachdem Marokko im Rahmen der Abraham-Abkommen seine Beziehungen zu Israel normalisiert hatte.

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