Mit über 1.000 Soldaten meldeten sich im letzten Jahr mehr als als doppelt so viele Freiwillige aus der arabischen Community zu den Israel Defense Forces als in den Jahren zuvor.
Yoav Zitun, YnetNews
Mehr als 1.000 arabische Israelis haben sich im vergangenen Jahr freiwillig gemeldet, um als Wehrpflichtige oder Reservisten in der Israel Defense Forces (IDF) zu dienen. Die meisten davon meldeten sich, nach Beginn der Coronavirus-Krise im März, sagte das Manpower Directorate des Militärs am Sonntag.
Die Zahl der Wehrpflichtigen aus dem arabischen Sektor ist damit mehr als doppelt so hoch wie in den Vorjahren und umfasst Muslime aus Gebieten wie Taibe, Qalansuwa und Ost-Jerusalem, Beduinen aus Galiläa und christliche Araber aus dem Norden Israels.
Neben dem allgemeinen Anstieg der Zahl arabisch-israelischer Rekruten hat auch die Zahl derer zugenommen, die sich für Kampfeinsätze melden. Etwa 450 neue Soldaten traten als Späher und Kämpfer in die beduinische Patrouilleneinheit ein, während Dutzende weitere sich prominenten Infanteriebrigaden wie Kfir und Nahal oder der Grenzpolizei angeschlossen haben.
Der Anstieg der Wehrpflichtigen ist auf eine Online-Initiative des Manpower Directorate zurückzuführen, durch die allein in diesem Jahr etwa 4.000 mögliche Freiwillige ihr Interesse an einem Eintritt in die IDF bekundeten. Zum Erstaunen der Armee kamen einige der Interessenten sogar aus sogenannten Feindstaaten in der Region. Die Bewerbungen aus diesen Ländern mussten jedoch aus Sicherheitsgründen abgelehnt werden.
„Etwa 700 potentielle Freiwillige meldeten sich aus arabischen Ländern wie dem Libanon und Syrien. Dies zeigt den Wandel, den die Region gerade durchmacht. Wir konnten die Nachfrage nicht glauben“, sagte das Manpower Directorate. „Als Reaktion haben wir ein Rekrutierungsbüro in Galiläa eröffnet, wo Freiwillige lernen können, ihr Hebräisch zu verbessern. Diese Niederlassung wird in der Lage sein, insgesamt bis zu 2.500 Personen pro Jahr zu rekrutieren“, sagte das Direktorat. (…)
Dieses Jahr gab es auch einen Durchbruch in der Bereitschaft junger Drusen aus den Dörfern Majdal Shams, Buqata, Mas’ada und Ein Kinya auf den nördlichen Golanhöhen, sich zur Armee melden. In der Vergangenheit haben die vier Dörfer davon abgesehen, sich mit Israel zu identifiezieren, aus Angst, dass die Golanhöhen irgendwann wieder unter syrische Kontrolle kommen könnten.
(Aus dem Artikel „IDF sees record number of Israeli Arab conscripts“, der bei YnetNews erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)