Nachdem die Macher der Serie Zweifel hatten, ob sie überhaupt jemanden interessiert, berichten sie nun von Tausenden Zuschriften aus der arabischen Welt.
Ezra Stone, United with Israel
Als die Israelis Lior Raz und Avi Issacharoff 2015 die erste Staffel von „Fauda“ produzierten, waren sie sich nicht sicher, ob überhaupt jemand die Serie einschalten würde, die dann auf der ganzen Welt ein Riesenerfolg wurde. (…) Das Tempo der Show und die packenden Actionsequenzen zogen Scharen von Zuschauern aus den USA, Europa und Asien an. Unerwarteter Weise bemerkten Raz und Issacharoff aber auch, dass die Show in der arabischen Welt ein Riesenerfolg wurde.
„Wir dachten, niemand würde sich das überhaupt ansehen“, sagte Raz kürzlich dem Schriftsteller und politischen Kommentator Dan Senor in einem auf YouTube veröffentlichten Interview. „Dann fingen wir an, Rückmeldungen von Palästinensern und Arabern zu bekommen.“ „Auf Facebook und Instagram habe ich Hunderte und Aberhunderte von Nachrichten von Menschen aus der arabischen Welt: aus der Türkei, Syrien, dem Libanon, Kuwait, dem Irak und Tunesien.“
Issacharoff war eines Morgens überrascht, den Anruf eines „ehemaligen palästinensischen Funktionärs“ zu erhalten. „Jeder, der sich mit der Palästinenserfrage befasst, kennt den Namen des Mannes“, sagt er, „und er sieht sich die Serie an und sie gefällt ihm. Er hatte auch einige Kritikpunkte, aber er sagte: ‚Hey, Sie haben einen tollen Job gemacht, ich wünsche Ihnen allen Erfolg auf der Welt‘.“
Issacharoff fuhr fort: „Einer von Abbas‘ Assistenten rief mich mitten am Tag an und sagte: ‚Avi, wie geht es Ihnen? Hören Sie, meine Kinder sind süchtig nach »Fauda«. Wann kommt die dritte Staffel?‘ Mehr oder weniger die gleiche Erfahrung hatte ich mit jemandem aus der Hamas, der die erste Episode der ersten Staffel auf YouTube sah und mir eine SMS schrieb. Wir sprechen hier von einem Hamas-Beamten in Katar. Er schickte eine Nachricht auf WhatsApp: ‚Können Sie mir den Link für die zweite Episode schicken?‘“
Raz sprach auch über die unerwartete Fähigkeit der Serie, die Menschen zusammenzubringen. „Was ich liebe, ist, wenn israelische und arabische Zuhörer mir sagen, dass sie zum ersten Mal Mitgefühl für die andere Seite empfinden“, erzählte er. „Ich war einige Wochen in Abu Dabi, um dort einen Film mit Ryan Reynolds zu drehen, und jeden Tag aß ich mit Leuten aus Syrien, dem Jemen und Saudi-Arabien zu Abend. Wegen der Show saßen wir zusammen und aßen zusammen“.
Israeli Thriller ‘Fauda’ Captivates Unlikely Fans: Hamas and PA Officials