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Schwangere Israelin als Opfer palästinensischer Terroristen 

Israelische Rettungskräfte am Ort des palästinensischen Terroranschlags im Westjordanland
Israelische Rettungskräfte am Ort des palästinensischen Terroranschlags im Westjordanland (Quelle: JNS)

Palästinensische Terroristen haben am Mittwochabend eine schwangere Frau aus der jüdischen Siedlung Bruchin im Westjordanland auf dem Weg zur Entbindung ermordet.

Die dreißigjährige Tzeela Gez, die ihr viertes Kind erwartete, fuhr gemeinsam mit ihrem Mann Hananel im Auto zum Rabin-Krankenhaus in Petah Tikva, als sie von einem bislang unidentifizierten Fahrzeug aus beschossen wurde. Ihr Ehemann wurde zunächst als »schwer verletzt« eingestuft, konnte aber nach einer medizinischen Notfallbehandlung am Donnerstagvormittag entlassen werden.

Tzeela Gez hingegen verstarb im Krankenhaus; ihr Kind wurde per Notkaiserschnitt zur Welt gebracht. Es war am Donnerstagmittag noch in kritischem Zustand. Omri Niv, stellvertretender Direktor des Schneider-Kinderkrankenhauses in Petach Tikva, erklärte: »Der Säugling wurde gestern Abend nach dem tödlichen Angriff in sehr kritischem Zustand eingeliefert. Unser Team hat die ganze Nacht intensiv an seiner Stabilisierung gearbeitet, aber sein Zustand ist weiterhin kritisch. Wir sprechen der Familie unser tiefstes Beileid aus.»

Gez’ Schwester Shaked Force erzählte von der komplizierten Schwangerschaft, die ihre Schwester durchleiden musste: »Sie hat sich wirklich Mühe gegeben. Sie lächelte immer und gab all ihre Kraft, war immer für andere da. Mir fehlen die Worte, um diesen unglaublichen Charakter zu beschreiben.« Laut Force hätten ihre Eltern »sofort von der Katastrophe erfahren, wussten, dass sie schwer verletzt war, und als wir im Krankenhaus ankamen, konnten sie es nicht ertragen«.

Tal Shahar Carmon, eine enge Freundin von Tzeela Gez, berichtete dem israelischen TV-Sender Kan von dem »unerträglich schwierigen« Moment, als Hananel seinen drei anderen Kindern erklärte, was passiert war: »Er erzählte ihnen, dass er mit Mama unterwegs war, um das Neugeborene auf die Welt zu bringen und unterwegs ein Terrorist auf sie geschossen hatte. Papa versuchte, sie zu retten, und sie (die Ärzte) taten alles. Es gelang ihnen, das Baby zu retten, aber nicht Mama», erinnerte sie sich.

Gez war in den sozialen Medien aktiv – auf X ist dieses Video von ihr zu sehen. Sie arbeitete als Trauma-, Angst- und Beziehungstherapeutin. In der Vergangenheit veröffentlichte sie Videos und Nachrichten, in denen sie ihre Follower ermutigte, trotz des anhaltenden Kriegs im Gazastreifen nicht den Mut zu verlieren. »Ein weiterer Moment, in dem ich dankbar bin, dass ich atme, dass ich anwesend bin und dass ich hier bin«, schrieb sie im Dezember 2023 auf Facebook. »Von hier aus möchte ich nur aktiv sein und Licht verbreiten; selbst ein kleines Lächeln verbreitet Licht.»

Anteilnahme

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte am Donnerstagmorgen auf den Anschlag: »Dieses abscheuliche Ereignis spiegelt genau den Unterschied zwischen uns und den furchtbaren Terroristen wider, deren Lebensziel es ist, uns zu töten. Ich vertraue darauf, dass die Sicherheitskräfte auch in diesem Fall die Mörder möglichst schnell fassen und sie zusammen mit allen, die ihnen geholfen haben, vor Gericht bringen werden.»

Präsident Isaac Herzog erklärte, der Mord sei »ein krimineller Terrorakt, der jedes Herz erschüttert. Genau in diesem Moment wurde ein Leben grausam genommen. Mein Herz ist bei der trauernden Familie und all ihren Angehörigen, die zutiefst erschüttert sind. Wir alle beten jetzt für das Wohlergehen des Babys und die Genesung ihres verletzten Mannes Hananel. Terrorismus wird den israelischen Geist nicht besiegen. Wir werden den Terrorismus überall verfolgen und nicht schweigen. Möge ihr Andenken gesegnet sein!»

Steffen Seibert, der deutsche Botschafter in Israel, meldete sich ebenfalls auf X: »Ein trauriger Morgen. Der grausame Mord an der schwangeren Tzeela Gez auf dem Weg zur Entbindung ist ein Schlag für alle, die ein Herz haben. Ich bete für das Leben ihres Babys und ihres Mannes. Und dafür, dass friedliebende Israelis und Palästinenser eines Tages gemeinsam diesen abscheulichen Terrorismus überwinden.«

Drive-by Shootings

Der Mord erinnert an ein ähnliches Verbrechen im Jahr 2018. Der 29-jährige Saleh Omar Saleh Barghouti eröffnete in der Siedlung Ofra aus einem fahrenden Auto heraus das Feuer auf eine Gruppe israelischer Zivilisten, die am Straßenrand stand. Dabei wurden sieben Menschen angeschossen, darunter Shira Ish-Ran, die in der dreißigsten Woche schwanger war. Sie wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert, wo ein Kaiserschnitt durchgeführt werden musste, um das Baby auf die Welt zu holen, ehe die Mutter operiert werden konnte. 

Doch trotz aller Bemühungen des medizinischen Zentrums Shaare Zedek in Jerusalem verstarb das Neugeborene vier Tage später. Sowohl die Hamas als auch die angeblich gemäßigte Fatah priesen den Täter als »heldenhaften Märtyrer«.

Sogenannte Drive-by Shootings, bei denen der Täter von einem motorisierten Fahrzeug auf das Opfer schießt und entkommt, ehe die Polizei eintrifft, werden im Westen mit den Mafiakriegen in Chicago während der amerikanischen Prohibition (1920–1933) in Verbindung gebracht; sowohl der berüchtigte Al Capone als auch andere Bandenbosse bedienten sich dieser Methode. Der Unterschied zum palästinensischen Terrorismus ist, dass diese Taten gezielt ausgeübt wurden, während die palästinensischen Terroristen einfach nur Juden ermorden wollen.

Ein nichtjüdisches Opfer war der 35-jährige, griechisch-orthodoxe Mönch Germanos Tsibuktsakis aus dem berühmten Wüstenkloster St. Georg. Der Geistliche fuhr am 12. Juni 2001 mit dem Auto von Jerusalem zurück zum Kloster, als der Terrorist Ismail Radaira ihn aus dem Hinterhalt mit dreizehn Kugeln aus einer Kalaschnikow tötete. – Der Attentäter hielt Pater Germanos wegen seines langen, dunklen Barts irrtümlich für einen orthodoxen Juden.

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