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„Israel sollte sich besser nicht auf Deutschland verlassen“

„Israel sollte sich besser nicht auf Deutschland verlassen“„Der proisraelische Vorstandsvorsitzende des Berliner Springerkonzerns Mathias Döpfner hat in einem aufsehenerregenden Leitartikel in der Welt geschrieben, der jüdische Staat sollte sich besser nicht mehr auf Deutschland verlassen, falls es angegriffen werde und seine Existenz in Gefahr sein sollte. In der Vergangenheit, so Döpfner, habe er auf die bei seinen Besuchen in Israel unvermeidliche Frage, ob Deutschland Waffen und Soldaten entsenden würde, sollte der jüdische Staat Angriffen ausgesetzt sein, die sein Überleben bedrohten, stets mit ‚Ja’ geantwortet. Doch in den letzten Jahren habe er dabei zu zögern begonnen. ‚Heute würde ich sagen: Verlasst Euch besser nicht auf uns.’

In seinem Leitartikel nannte der Vorstandsvorsitzende des größten europäischen Medienkonzerns eine ganze Reihe von Anzeichen dafür, dass Deutschland wichtige Lehren aus dem Holocaust nicht gezogen habe. ‚Zum 70. Jubiläum Israels profiliert sich Deutschland als Weltmeister der Lippenbekenntnisse’, so Döpfner. ‚Die Solidarität zu Israel und der Kampf gegen den Antisemitismus finden auf dem Papier statt.’ (…) Mit Blick auf die praktischen Folgen der den Holocaust betreffenden deutschen Erinnerungskultur schrieb er: ‚Im Gedenken sind wir Riesen. Im Handeln und Helfen Zwerge.’ (…)

Scharf kritisierte Döpfner die BDS-Bewegung in Deutschland. ‚Eine internationale Lobbyorganisation fordert zum Boykott israelischer Produkte auf, und in dem Land, in dem vor einem Dreivierteljahrhundert noch »Kauft nicht bei Juden« an die Wände der Geschäfte geschmiert wurde, regt sich keine Unruhe’, schrieb er. (…) Neben dem mangelnden Vorgehen der deutschen Gesellschaft gegen die BDS-Bewegung kritisierte Döpfner auch die weitgehende Indifferenz antiisraelischen Politikern gegenüber. Der Vorsitzende der FDP in Delmenhorst Tamer Sert hatte Israel auf Facebook als ‚Terrorstaat’ bezeichnet.“ (Benjamin Weinthal: „German CEO: Israel should no longer rely on Germany for its existence“)

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