Der aktuell aufgedeckte Spionagefall ist Teil einer Reihe von Anwerbungen israelischer Staatsbürger, die sich seit Beginn des aktuellen Gaza-Kriegs beschleunigt hat.
Die israelische Polizei und der israelische Sicherheitsdienst Shin Bet verhafteten am Sonntag den 65-jährigen Eduard Yusupov wegen des Verdachts, durch die Zusammenarbeit mit iranischen Geheimdienstmitarbeitern und die Durchführung gezielter Missionen gegen die Sicherheit Israels zu verstoßen und dafür Zahlungen in Höhe von Zehntausenden Dollar erhalten zu haben.
Laut Ermittlern nahm Yusupov ab Oktober vergangenen Jahres Kontakt zu einer Person auf, die behauptete, ein aserbaidschanischer Staatsbürger mit Sitz in Dubai zu sein. Für diesen Kontakt führte Yusupov zahlreiche Aufträge aus, darunter die Überwachung und fotografische Dokumentation kritischer Infrastruktur und Sicherheitseinrichtungen in ganz Israel.
Zu seinen Zielen gehörten angeblich Stützpunkte der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), der Hafen von Haifa, die Ölraffinerien von Haifa und das Kernforschungszentrum Negev in der Nähe von Dimona. Die Staatsanwaltschaft des südlichen Distrikts wird Anklage gegen ihn erheben.
In ihrer Erklärung fügten Sicherheitsbeamte hinzu: »Der Shin Bet und die Polizei warnen die Bürger und Einwohner des Staates Israel erneut davor, Kontakt zu ausländischen Einrichtungen aus feindlichen Staaten und/oder nicht identifizierten Quellen zu halten, geschweige denn, für diese gegen Bezahlung oder aus anderen Gründen Aufträge auszuführen. Diese Organisationen, darunter Geheimdienst- und Terrorakteure aus feindlichen Staaten, setzen ihre Bemühungen fort, Israelis für Sicherheits-, Terror- und Spionageeinsätze in Israel zu rekrutieren und einzusetzen. Diese Organisationen versuchen auch, Israelis über soziale Medien anzuwerben.«
Beunruhigende Serie
Der aktuelle Fall ist Teil einer beunruhigenden Reihe von Anwerbungen israelischer Staatsbürger durch iranische Spionagebehörden, die sich seit Beginn des aktuellen Gaza-Kriegs beschleunigt hat. Im Februar beschuldigten die Behörden eine weitere Person aus Petach Tikvah, Operationen für den Iran durchgeführt zu haben. Anfang März wurde ein ganz ähnlicher Fall wie der aktuelle bekannt, als einem Israeli Geld für geheime Informationen aus dem Kernforschungszentrum in Dimona angeboten worden war.
Einen Monat zuvor wurden zwei Reservisten der Streitkräfte angeklagt, weil sie geheime Informationen über das Luftabwehrsystem Iron Dome an iranische Agenten weitergegeben hatten. Beide Soldaten gaben die Vorwürfe während des Verhörs zu. Ein weiterer Spionagefall kam im Dezember 2024 ans Licht, in den ebenfalls ein Einwohner von Petach Tikvah verwickelt war. Mitarbeiter des Shin Bet und der Polizei verhafteten damals den 29-jährigen Alexander Granovsky wegen des Verdachts, auf Anweisung terroristischer Elemente Brandanschläge auf Fahrzeuge in ganz Israel verübt zu haben.