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Irans Christen sind einer Repressionswelle ausgesetzt

Irans Christen sind einer Repressionswelle ausgesetzt„Angesichts der neuen Repressionswelle des Regimes befinden die Christen im Iran sich in arger Not. Wegen der Wirtschaftskrise in dem Land und der Proteste zahlreicher Menschen, die von der Tyrannei des Regimes genug haben, sind die Nöte der Christen aber kaum ins Visier der Medien geraten. Die Mullahs haben eine aggressive Kampagne gestartet, um ihre Gegner mundtot zu machen. Ganz oben auf ihrer Liste stehen dabei die im Iran ohnehin verfolgten Christen, eine Gruppe die seit der Antike in dem Land lebt und vom Regime als Einfallstor des Westens stigmatisiert wird. Die Organisation ‚Artikel 18‘, die sich für die Religionsfreiheit im Iran einsetzt, berichtete am 9. August, ein Gericht in Bushehr habe mehrere Konvertiten zum Christentum und zehn andere Iraner jeweils zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil sie ‚zugunsten des Christentum Propaganda gegen die Islamische Republik verbreitet‘ hätten. Wenige Wochen zuvor hatte der iranische Präsident Hassan Rohani, der im Westen gerne als gemäßigter Reformer dargestellt wird, noch geschworen, dass ‚Christen über die gleichen Rechte wie alle anderen verfügen‘.

Christen sind im Iran natürlich keine Fremden. Sie trafen bereits kurz nach dem Tod Jesu in Persien ein. Es wird geschätzt, dass im Iran etwa 350.000 Christen leben, wobei die Zahl der Übertritte zum Christentum zunimmt. Die staatliche Statistikbehörde des Iran geht von 117.700 Christen bei einer Gesamtbevölkerung von mehr als 82 Millionen Menschen aus. (…) Rechtlich sind Nichtmuslime im Iran massiv benachteiligt. Seit der Islamischen Revolution von 1979 sind sie von allen einflussreichen Positionen in den zentralen Staatsorganen ausgeschlossen. Auf Blasphemie und Apostasie steht nach wie vor die Todesstrafe.

Die Verfolgung der iranischen Christen ist gut dokumentiert und trifft nicht nur die evangelischen Christen. Im vergangenen Jahr verhaftete das iranische Korps der Islamischen Revolutionsgarden im Rahmen einer brutalen Kampagne gegen die Katholiken in der Provinz West-Aserbaidschan zwei Christen, eine Mutter und deren Sohn. (…) Die Beweislage lässt sich schwer ignorieren. Die iranischen Behörden verhaften regelmäßig Gottesdienstbesucher, durchsuchen Hauskirchen und beschlagnahmen Bibeln, christliche CDs und andere religiöse Publikationen. Zugleich verbreiten die vom Regime kontrollierten Medien antichristliche Propaganda. In einem 2018 von der Commission for International Religious Freedom veröffentlichten Bericht heißt es: ‚Im vergangenen Jahr hat die Religionsfreiheit im Iran weiter abgenommen. Dies betrifft sowohl anerkannte als auch nicht anerkannte Religionsgruppen. Insbesondere geht die Regierung gegen die Baha’i und Konvertiten zum Christentum vor.‘“ (Julie Lenarz / Benjamin Weinthal: „Iran’s forgotten persecuted Christian minority“)

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