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Iraner weltweit befürworten Israels Angriffe auf das Regime in Teheran

Anti-Regime-Demonstration von Exil-Iranern in Washington
Anti-Regime-Demonstration von Exil-Iranern in Washington (Quelle: JNS)

Viele Iraner, die im Ausland leben, machen den Regimeführer Ali Khamenei für die Verwüstung des Landes verantwortlich und befürworten Israels Angriffe auf die Führungsriege – und hoffen auf Befreiung von ihr.

Karmel Melamed

Viele Irano-Amerikaner unterstützen Israels Angriffe auf die Nuklearanlagen und andere militärische Standorte der Islamischen Republik sowie auf Wissenschaftler, die Teil des Nuklearprogramms sind, berichten Vertreter und Aktivisten der auslandsiranischen Gemeinschaft dem Jewish News Syndicate (JNS).

»Nach fünfzig Jahren verfehlter Diplomatie und leeren Drohungen war Israels Entscheidung zu handeln nicht nur berechtigt, sondern nötig«, erklärte Amir Hamidi, ein im Iran geborener amerikanischer Aktivist und Vorstandsmitglied des in Südkalifornien beheimateten Instituts Voices of Liberty. »Wenn es durch Zwang nicht geht und die internationale Gemeinschaft zögert, müssen diejenigen, die bedroht werden, sich verteidigen.« Israel habe »nicht aus Aggression gehandelt, sondern aus Notwendigkeit. Seine gezielten Angriffe sollten einen viel größeren Konflikt verhindern – einen, den das Regime in Teheran ununterbrochen heraufbeschworen hat.«

Der führende Politikanalyst Andrew Ghalili bestätigt, dass viele Iraner und Irano-Amerikaner den Regimeführer Ali Khamenei für die Verwüstung des Landes verantwortlich machen. Ghalili zufolge glauben sie, dass der Oberste Führer des Regimes den Rückbau des Atomprogramms verweigert und seit Jahren einen Krieg mit dem jüdischen Staat provoziert habe. »Kein Iraner hat diesen Krieg gewollt. Die Bevölkerung sagt seit Jahren Nein zu diesem Regime – auf den Straßen, an der Wahlurne durch Massenboykotts und mit jedem Akt des zivilen Widerstands. Sie wollen Jobs, Würde und Friede. Keine Raketen, die über ihre Städte fliegen wegen eines Regimes, das der Atombombe und ideologischer Vormachtstellung hinterherjagt.«

Andere irano-amerikanische Aktivisten berichten, dass Menschen im Iran ihrer Freude in den sozialen Medien Ausdruck verliehen haben, während Israel die Führer der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC), eine von den USA als Terrororganisation eingestufte Gruppierung, die seit vielen Jahren Freiheitsproteste im Iran niederschlägt, eliminierte. 

»Das iranische Volk ist wahrhaft glücklich und dankbar gegenüber Israel, dass es die mörderischen Verbrecher der IRGC ausschaltet, die seit mehr als zwanzig Jahren das Blut unserer unschuldigen Landsleute, die im Iran protestieren, an ihren Händen kleben haben«, meinte etwa Tony Hosseini, Leiterin der Iranian American Group D. C. Protests for Iran. »Ein Verbrecher wie der IRGC-Führer Ali Shamkhani hat in der Vergangenheit seinen Einsatzkräften befohlen, Demonstranten in die Augen zu schießen; Frauen, die aufgrund ihres Protests verhaftet wurden, zu vergewaltigen und Protestierende zu exekutieren. Deshalb danken wir Israel, dass es ihn ausgeschaltet hat und für uns Gerechtigkeit erlangt hat.« Die israelische Luftwaffe hatte Shamkhani am vergangenen Samstag getötet.

Auch in Europa

Aktivisten der iranischen Opposition in Europa bestätigen JNS gegenüber, mit Freunden und Verwandten im Iran gesprochen zu haben, die heimlich die israelischen Angriffe gefeiert haben und Israel schon lange als Verbündeten sehen.

Die westlichen Länder hätten »die Protestierenden im Iran, die seit Jahren nach Freiheit vom islamischen Regime verlangen, nie unterstützt«, beklagte Niyak Ghorbani, ein iranisch-britischer Aktivist und Podcaster in London. »Israel und die Israelis haben seit Jahrzehnten die schutzlose und iranische Bevölkerung stark unterstützt, die keine Waffen hat, um gegen dieses mörderische Regime anzukämpfen. Wenn Israel also zurückschlägt und die Unterdrücker tötet, ist es keine Überraschung, dass die Iraner Israel als ihren wahren Freund betrachten.«

Iranische Juden unter Druck

Jüdische irano-amerikanische Anführer haben es seit Jahrzehnten größtenteils vermieden, öffentliche Aussagen über das Regime zu tätigen, aus Furcht, dieses würde an den im Land verbliebenen Juden Rache nehmen. Angesichts der neuen Lage erklären jüdisch-iranische Aktivisten in den Vereinigten Staaten nun, dass ihre Gemeinden in den USA Israels Präventivschläge gegen das Regime befürworten. Mitglieder dieser Gemeinden erinnern an den genozidalen Judenhass des Regimes seit der Islamischen Revolution vor 46 Jahren.

»Das Gedächtnis unserer Gemeinschaft lässt uns nicht an den Intentionen der Islamisten und der islamischen Regierung zweifeln«, sagt George Haroonian, ein iranisch-jüdischer Aktivist in Los Angeles, der Teil des Beirats der National Union for Democracy in Iran ist. »Ihr Hass auf Israel und ihr Leugnen, dass Juden ein Recht aus Selbstverteidigung und Unabhängigkeit haben, ist keine Sache für diplomatische Verhandlungen. Wir wissen, dass es eine inhärente und tiefgehende religiöse Überzeugung dieses Regimes ist.«

Yehuda Gerami, Oberrabbiner des Irans, und das Tehran Jewish Committee, das geschätzte achttausend im Iran verblieben Juden repräsentiert, veröffentlichen aus Angst vor dem Regime bestimmte Erklärungen, die Israels Attacken auf das Regime anprangern. Haroonian und andere jüdische irano-amerikanische Aktivisten berichten, dass Juden im Iran unter ständiger Nötigung leben und solche Statements abgeben müssen, um nicht den Zorn des Regimes auf sich zu ziehen.

Die jüdische Gemeinde werde »ohne Ausnahme jedes Mal, wenn es dem Regime geeignet schien, als Propagandawerkzeug benutzt«, erklärte Haroonian. »Das trügerische Narrativ, dass Teheran zwischen Zionismus und Judaismus unterscheide, hat seine Blendkraft verloren. Für das Regime ist ein guter Jude nur der, der unter der Protektion und der Flagge des Islams steht.«

Viele jüdische irano-amerikanische Aktivisten sind optimistisch, dass Israel die Führungsriege der Islamischen Revolutionsgarde ausschaltet und das geschwächte Regime stürzt, um so eine neue Ära des Friedens zwischen dem Iran und Israel einläuten zu können. »Die kommenden Tage und Wochen werden schwierig werden, aber als iranische Juden hoffen wir, dass Israels Präventivschläge gegen die Führung und das Militär des faschistischen iranischen Regimes dabei helfen werden, bald einen Tag anbrechen zu lassen, an dem das iranische und das israelische Volk wieder in Eintracht vereint sind«, so Sam Yebri, ehemaliger Präsident der iranisch-jüdischen Wohltätigkeitsorganisation 30 Years After.

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

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