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Die Iraner im Schatten von Misswirtschaft und Korruption

Die iranische Autoproduktion ist teuer, unproduktiv und ineffektiv
Die iranische Autoproduktion ist teuer, unproduktiv und ineffektiv (Imago Images /ZUMA Press Wire)

Seit Jahren leidet die iranische Bevölkerung unter dem wirtschaftlichen Druck, der durch ausländische Sanktionen, Misswirtschaft im Inland und weit verbreitete Korruption verursacht wird.

Während einige Funktionäre der Islamischen Republik paradoxerweise behaupten, dass die »Sanktionen unwirksam sind«, geben sie gleichzeitig zu, dass neue Sanktionen die Bevölkerung zusätzlich belasten werden. Diese widersprüchlichen Aussagen sind nur ein kleines Beispiel für die irreführende Politik, die seit Jahrzehnten einen immensen Tribut vom Leben der einfachen Menschen fordert.

Aber wie sieht die Realität aus? Die bittere Wahrheit, welche die Verantwortlichen nicht wahrhaben wollen, ist eine, mit der die Menschen täglich konfrontiert sind: die Sanktionen sind nur eine Dimension der Krise, die den Iran erfasst hat. Weitverbreitete Misswirtschaft und systemische interne Korruption sind die wahren Kräfte, die das Leben der Menschen in eine einzige Misere verwandelt haben.

So sind iranische Bürger zum Beispiel gezwungen, Autos zu benutzen, die nicht nur unsicher sind, sondern auch doppelt so viel Kraftstoff verbrauchen wie ihre Pendants weltweit. Denn das Verbot, hochwertige ausländische Autos und Waren zu importieren, zwingt die Menschen im Land, auf inländische Produkte mit schlechter Effizienz und hohem Energieverbrauch zurückzugreifen.

Zugleich ist die Kritik am hohen Energieverbrauch der Bevölkerung ein wiederkehrendes Thema in den Reden von Amtsträgern der Islamischen Republik. Sie weigern sich jedoch anzuerkennen, dass der Energiemangel des Landes die direkte Folge ihrer eigenen fehlerhaften Politik ist. Veraltete Kraftwerke, ineffiziente Übertragungsleitungen und die Produktion von Gütern mit veralteten Technologien gehören zu den Hauptfaktoren, die zur Energieverschwendung im Land beitragen.

Wer trägt die Verantwortung?

Neben Misswirtschaft haben systemische Korruption und Wirtschaftskartelle die iranische Wirtschaft ausgehöhlt. Laut Präsident Masoud Peseschkian verschwinden täglich zwanzig Millionen Liter Benzin aufgrund von Schmuggel und Korruption. Während solche Statistiken die Ineffizienz der Regierung deutlich machen, wird die Schuld weiterhin auf das Volk geschoben, das als Hauptursache der Probleme dargestellt wird.

Die aktuellen Probleme des Irans sind das Ergebnis einer Verkettung von ausländischen Sanktionen, Misswirtschaft im Inland und weit verbreiteter Korruption. Dementsprechend leugnen die Funktionäre, welche die Menschen für die schlechte Lage verantwortlich machen, um ihre eigenen Fehler zu vertuschen, die wirtschaftlichen und sozialen Realitäten. Die Verantwortung liegt nicht bei den Menschen, sondern bei einer Regierung, deren fehlgeleitete Entscheidungen und populistische Politik das Land an diesen kritischen Punkt gebracht haben.

Die Menschen im Iran brauchen heute mehr denn je Transparenz, eine effiziente Regierungsführung und einen ernsthaften Kampf gegen Korruption. Die bittere Wahrheit ist jedoch, dass es unter der derzeitigen Struktur der Islamischen Republik keinen Weg für eine sinnvolle Verbesserung gibt. Wenn ein Regime sich weigert, die Realität zu akzeptieren und seinen Kurs zu korrigieren, bleibt der Bevölkerung nur die Möglichkeit, Widerstand zu leisten und standhaft zu bleiben. Die Geschichte hat gezeigt, dass jedes Regime, das sich über sein Volk stellt und der Rechenschaftspflicht entzieht, unweigerlich untergehen wird.

Seit Jahren zahlt die iranische Bevölkerung den hohen Preis für dieses dysfunktionale Regime mit seinem Leben und seiner Existenzgrundlage. Und diese zu zahlenden Kosten werden solange bestehen bleiben, wie dieses System an der Macht bleibt. Eine bessere Zukunft für den Iran ist nur möglich, wenn die korrupte und ineffektive Struktur abgebaut und durch eine Regierung ersetzt wird, welche die Iraner nicht ihrer eigenen religiösen Ideologie opfert, sondern sich selbst als Repräsentant der Bevölkerung versteht und Politik in deren Interesse betreibt.

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