Die Misswirtschaft des iranischen Regimes führte das Land in den wirtschaftlichen Abgrund, sodass sich Millionen von Menschen nicht einmal mehr die Gründung einer Familie leisten können.
Diese Krise ist das direkte Ergebnis eines korrupten, diktatorischen Regimes, weit verbreiteter Armut, steigender Arbeitslosigkeit, veralteter Gesetze und systematischer sozialer Unterdrückung.
Offizielle Statistiken zeigen, dass über siebzehn Millionen Iraner im heiratsfähigen Alter mehr oder weniger gezwungenermaßen ledig bleiben, weil sie sich aus finanziellen Gründen eine Ehe schlicht und einfach nicht leisten können. Jene, die in den 1980er und 1990er Jahren geboren wurden, sehen sich heute mit einem überwältigenden wirtschaftlichen Druck, unsicheren Arbeitsplätzen und erstickenden kulturellen Erwartungen konfrontiert. Deshalb haben viele Tausende Iraner die Hoffnung auf eine eigene Familie aufgegeben.
Verheerende Auswirkungen
In den letzten Jahren hat der Iran eine der höchsten Inflationsraten der Welt erlebt. Nach Angaben des iranischen Statistikzentrums lag die offizielle jährliche Inflationsrate im Jahr 2025 bei über vierzig Prozent. Trauen darf man diesen Angaben allerdings nicht, da sie wahrscheinlich von der Regierung verfälscht wurden, um sie niedriger erscheinen zu lassen.
Die galoppierende Inflation hat dazu geführt, dass die Preise für Grundnahrungsmittel wie Brot, Reis, Fleisch und Milchprodukte in die Höhe geschossen sind. Ein Kilogramm rotes Fleisch, das 2018 noch etwa 70.000 Toman kostete, wird nun für über eine Million Toman verkauft, wodurch Nahrungsmittel zu einem Luxusgut geworden sind, die sich Millionen von Iranern nicht mehr leisten können. Selbst Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln sind für viele finanziell unerschwinglich geworden.
Diese wirtschaftliche Katastrophe hat mehr als die Hälfte der städtischen und ländlichen Haushalte unter die Armutsgrenze gedrückt, sodass junge Menschen Schwierigkeiten haben, selbst ihre täglichen Lebenshaltungskosten zu decken; geschweige denn Geld für eine Heirat oder die Gründung einer Familie auf die Seite legen zu können.
Die dramatische Wirtschaftslage hat auch verheerende Auswirkungen auf die Heirats- und Scheidungsraten: Waren 2011 etwa 874.000 Ehen registriert, sank diese Zahl bis 2021 auf 570.000, was einem Rückgang von 35 Prozent in nur einem Jahrzehnt entspricht.
Gleichzeitig sind die Scheidungsraten – mittlerweile wird jede dritte Ehe geschieden – stark angestiegen. Allein im vergangenen Jahr wurden über 200.000 Scheidungen offiziell registriert. Die meisten erfolgten aus dem Druck heraus, die grundlegendsten Lebenshaltungskosten nicht mehr decken zu können. Auch die Geburtenrate ist von 1,79 im Jahr 2011 auf 1,65 im Jahr 2021 zurückgegangen, was auf eine rapide alternde Bevölkerung und eine drohende demografische Krise hindeutet.
Wirtschaftlicher Niedergang
Der Hauptgrund für diesen sozialen Zusammenbruch ist der wirtschaftliche Niedergang, der durch die Korruption und Misswirtschaft des Mullah-Regimes verursacht wurde. Internationale Sanktionen, insbesondere die von den Vereinigten Staaten verhängten, haben die lebenswichtigen Einnahmen aus dem Ölgeschäft drastisch reduziert. Die bevorstehende Aktivierung des Snapback-Mechanismus als Wiedereinführung internationaler Sanktionen wegen der intransigenten Haltung des Regimes in Sachen Atomprogramm droht die Situation noch zu verschlechtern.
Währenddessen hat der Rial fast seinen gesamten Wert verloren, wobei der Wechselkurs zum Dollar von 10.000 Toman im Jahr 2018 auf über 100.000 Toman im Jahr 2025 gestiegen ist. Dieser Währungszusammenbruch hat die Kaufkraft zerstört, Millionen Menschen in extreme Armut gestürzt und Familien in eine Lage gebracht, in der sie sich nicht einmal mehr das Nötigste zum Überleben leisten können.
In diesem Umfeld ist die Ehe zu einem finanziellen Albtraum geworden. Die exorbitanten Kosten für Hochzeiten, Wohnraum, Mitgift und sogar die grundlegenden Ausgaben des Ehelebens haben viele junge Menschen dazu veranlasst, den Gedanken an eine Heirat ganz aufzugeben. Das durchschnittliche Heiratsalter für Männer ist von 23,8 Jahren auf 28,3 Jahre gestiegen, während es für Frauen auf 24 Jahre gestiegen ist.
Der Anteil der Ledigen ist von 44 Prozent auf 49 Prozent gestiegen, begleitet von einem wachsenden Phänomen namens »absolute Enthaltsamkeit«, das sich auf Personen bezieht, die das Alter von vierzig Jahren erreichen, ohne jemals geheiratet zu haben. 1996 lag dieser Anteil bei 1,3 Prozent für Männer und 1,2 Prozent für Frauen; heute haben sich diese Zahlen mehr als verdoppelt.
Düstere Realität
Die Folgen dieses gesellschaftlichen Zusammenbruchs gehen weit über die Statistiken hinaus. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums leiden mittlerweile über 30 Prozent der Iraner an psychischen Erkrankungen, darunter Depressionen und Angstzustände. Hoffnungslosigkeit ist weit verbreitet.
Kulturelle und familiäre Zusammenkünfte, die einst die Menschen zusammenbrachten, sind durch Armut einerseits und politische Unterdrückung andererseits drastisch zurückgegangen, sodass Millionen von vor allem jungen Menschen sozial und emotional isoliert sind. Experten beschreiben diese Situation als »soziale Einsamkeitskrise«, die in Verbindung mit sinkenden Heiratsraten und steigenden Scheidungszahlen den Zusammenhalt der iranischen Gesellschaft rapide untergräbt.
Trotz dieser düsteren Realität setzt das Regime keine sinnvollen Reformen, sondern reagiert nach wie vor ausschließlich mit symbolischen und repressiven Maßnahmen.
So drängt die Regierung mit intensiven Propagandakampagnen junge Menschen zur Heirat und der Gründung einer Familie, führt aber gleichzeitig absurde Initiativen wie den sogenannten »Plan zur Verjüngung der Bevölkerung« ein, der die Wunden einer Generation, die sich nicht einmal ein bescheidenes Eheleben leisten kann, geschweige denn die Kosten für die Kindererziehung, nur noch vertieft. Die leeren Gesten zerstören jegliche Hoffnung und hinterlassen eine Nation mit Millionen unverheirateter Jugendlicher, unzähligen zerbrochenen Familien und einer Bevölkerung, die von Tag zu Tag ärmer und älter wird.
Derzeit leben im Iran zwölf Millionen alleinstehende Erwachsene, darunter sechs Millionen Männer im Alter von 20 bis 45 Jahren und 5,6 Millionen Frauen im Alter von 15 bis 40 Jahren. Diese erschreckende Zahl weist auf eine drohende demografische und soziale Katastrophe hin.
Doch auch angesichts dieser Krise weigert sich die politische Führung, ernsthafte Reformen in den Bereichen Wirtschaft, Familienrecht oder soziale Freiheiten umzusetzen. Stattdessen hält sie an ihrer autoritären Kontrolle fest und zeigt sich in keinster Weise besorgt, dass das Land in kürzester Zeit auf einen demografischen und sozialen Zusammenbruch zusteuert – und auf eine Zukunft, in der Liebe, Ehe und Hoffnung die ersten Opfer eines korrupten und inkompetenten Systems geworden sind.






