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Warum den Iranern ihre Jahresboni zusammengestrichen wurden

Während das Regime Unsummen für Terror ausgibt, werden für Iran Grundnahrungsmittel zum Luxusgut
Während das Regime Unsummen für Terror ausgibt, werden für Iran Grundnahrungsmittel zum Luxusgut (Imago Images / ZUMA Press Wire)

Weil das Mullah-Regime lieber die Familien von Hisbollah-Terroristen unterstützt, leidet die iranische Bevölkerung unter gravierenden finanziellen Einbußen.

Wenn der Iran einst das Land aus Tausendundeiner Nacht war, so ist er heute, dank des Regimes der Islamischen Republik, zum Land aus Tausendundeinem Widerspruch geworden. 

Stellen Sie sich etwa einen iranischen Arbeiter oder Angestellten vor, der mit der galoppierenden Inflation und den hohen Lebenshaltungskosten zu kämpfen hat und sehnsüchtig auf seinen Jahresendbonus wartet. Die Regierung verspricht zunächst 38 Dollar, kürzt den Betrag dann aber in einem, wie sie es selbst nennt, »revolutionären« Schritt und zahlt nur 30 Dollar auf das Konto ein. Die verantwortlichen Regimefunktionäre müssen, Selbstbezeichnung verrät es, zu dem Schluss gekommen sein, dass die zusätzlichen acht Dollar und jedes kleine bisschen an Waren, die sich die Iraner damit hätten kaufen können, im Widerspruch zu den Grundsätzen der Islamischen Revolution und ihrer »Widerstandswirtschaft« stehen.

Währenddessen erhalten Tausende Kilometer entfernt mit der Hisbollah verbundene Familien im Libanon Geschenke im Wert von 12.000 bis 14.000 Dollar – Geld, das direkt aus den Taschen der iranischen Bevölkerung stammt. Eine schnelle Berechnung zeigt, dass der Betrag, den das iranische Regime einer einzelnen libanesischen Familie zukommen lässt, etwa 466-mal so hoch ist wie der Neujahrsbonus eines iranischen Arbeiters. Dank dieser vorherrschenden Mathematik hat die Islamischen Republik bei der Verteilung der nationalen Ressourcen ein ganz neues Maß an Schamlosigkeit erreicht – und das inmitten der Krise, die droht, Kartoffeln zu einem Luxusgut werden zu lassen.

Energiereich und doch arm

Der Iran verfügt über fünf Prozent der weltweiten Energieressourcen, doch es scheint, als würden diese Ressourcen nicht der eigenen Bevölkerung zugutekommen dürfen. Während viele ölreiche Nationen wie die Golfstaaten ihren Reichtum zur Schaffung von nationalem Wohlstand genutzt haben, landen die Gelder von Öl und Gas im Iran nicht auf den Tischen der Menschen, sondern auf den Bankkonten der Stellvertretermilizen in der gesamten Region.

Die Iraner stehen stundenlang Schlange, um an billigeres Geflügel, Fleisch, Medikamente und Wohnraum zu kommen, während der Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah vor seinem Tod selbstbewusst erklärte, was auch für seinen Nachfolger gilt: »Unser ganzes Geld kommt aus dem Iran, und solange der Iran existiert, haben wir keine Probleme.« Und Nasrallah & Co. haben absolut recht: Die Probleme betreffen immer die iranische Bevölkerung und nicht die mit dem Iran verbündeten Terrororganisationen.

Während die Regierung der Sicherung von Grundbedürfnissen wie Nahrung und Wohnraum für ihre Stellvertretergruppen in der Region Priorität einräumt, sieht sich die eigene Bevölkerung mit einer beispiellosen Krise bei der Sicherung ihrer täglichen Mahlzeiten konfrontiert. Laut Daten aus dem Jahr 2022 sind 55 Prozent der städtischen Bevölkerung von Ernährungsarmut bedroht – und die Lage ist seitdem nur schlechter geworden.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von rotem Fleisch ist innerhalb von elf Jahren um acht Kilogramm gesunken und liegt nun bei nur noch vier Kilogramm pro Jahr. Der Preis von mehr als einem Drittel der Lebensmittel ist um 40 bis 103 Prozent gestiegen. Im Januar machten die Lebensmittelkosten für einen vierköpfigen Haushalt fast 58 Prozent des Mindestlohns aus.

Ist es angesichts dieser Bedingungen überraschend, dass die Unterernährung bei iranischen Kindern zunimmt? Verkümmertes Wachstum bei eben jenen Kindern, kleinere Portionen für Frauen am Familientisch und eine Zunahme ernährungsbedingter Krankheiten – das ist das wahre Gesicht der sogenannten »Widerstandswirtschaft« für das iranische Volk.

Terror hat Vorrang

Während die Regierung mit einem Haushaltsdefizit von einer Billiarde Toman konfrontiert ist, hat die Unterstützung ihrer Terrorstellvertreter nach wie vor oberste Priorität. Ein Blick auf den Haushalt 2025 zeigt, dass militärische und religiöse Institutionen bei der Finanzierung Vorrang haben. Während die Iraner von den explodierenden Preisen erdrückt werden, betragen Militärausgaben die Hälfte des gesamten Staatshaushalts aus. Religiöse Einrichtungen erhalten über eine Milliarde Dollar, darunter:

  • das Qom Seminar Services Center: 14 Billionen Toman
  • das Staats-TV & Radio IRIB: 35 Billionen Toman
  • der Supreme Council des Qom Seminars: 7 Billionen Toman
  • die Islamic Propagation Organization: 5 Billionen Toman
  • die Al-Mustafa International Universität & Frauen-Seminar: 4 Billionen Toman

Ist das alles überraschend? Ganz und gar nicht. Wirklich überraschend ist, dass einige immer noch erwarten, dass die Regierung ihre eigene Bevölkerung priorisiert, obwohl es schmerzhaft klar geworden sein müsste, dass deren eigentliche Schwerpunkte außerhalb der iranischen Grenzen liegen und sich innerhalb des Landes um die Durchsetzung ideologischer Politik drehen und nicht um wirtschaftliche Erleichterungen für die Bevölkerung.

Fasst man dies alles zusammen, gilt es als Erstes festzuhalten, dass die iranische Regierung die Prämien von Arbeitern und Angestellten auf das absolute Minimum zusammenkürzt, während gleichzeitig die Hisbollah-Familien im Libanon tausende Dollar aus genau denselben Mitteln erhalten. 

Und hier kommt nun der ironische Teil: Vor wenigen Tagen stand ein Vertreter einer dieser bevollmächtigten Gruppen, der in den Iran gereist war, bei seiner Rückkehr nach Hause vor einem unerwarteten Problem. Auf die Frage, warum er nicht mehr Geld mitgebracht habe, antwortete er mit Bedauern: »Wir konnten nur eine begrenzte Menge an Bargeld mitführen, sonst hätten wir mehr mitgenommen.«

Das Problem war also nicht ein Mangel an Geld, aus dem er sich hätte bedienen können. Das Problem war auch nicht, dass die Iraner Schwierigkeiten haben, sich ihre nächste Mahlzeit zu leisten. Das Problem war, dass die mitgebrachten Koffer einfach nicht genug Platz boten, um mehr Gelder zu transportieren. Hätte es dieses Ausmaß an Widersprüchen und Ungerechtigkeiten anderswo gegeben, wäre es vielleicht die Handlung eines düsteren Comedy-Films geworden. Aber für die iranische Bevölkerung ist es kein Film – es ist die bittere, schmerzhafte Realität, mit der sie jeden Tag leben muss.

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