„Der stellvertretende iranische Außenminister Adnan Aragchi hat erklärt, dass Europa ‚unfähig‘ sei, den versprochenen Finanzmechanismus zu schaffen, der den fortgesetzten Geld- und Handelsverkehr mit dem Iran gewährleisten soll. ‚Wenn Europa meint, dass Westasien ohne das Atomabkommen eine sichere Region sein wird, kann es ja sehen, was dabei herauskommt‘, sagte er auf einer Konferenz für regionale Entwicklung und das internationale System in Teheran. ‚Im Iran wird sich niemand von den Sanktionen einschüchtern lassen. Wir werden, wie in der Vergangenheit auch, unseren Weg gehen‘, verkündete er. Die Europäer seien entweder nicht willens oder nicht fähig, gegen die Sanktionen vorzugehen. Solange die Europäer an dem Atomabkommen festhielten, werde auch der Iran es tun. Täten sie es nicht mehr, dann sei auch ein iranisches Festhalten an dem Abkommen ‚sinnlos‘. ‚Wenn wir bislang an dem Abkommen festgehalten haben, dann deshalb, weil es für uns politisch und wirtschaftlich nützlich war.‘ Noch sei das Abkommen im Interesse Teherans, doch müssten die Europäer zur Kenntnis nehmen, dass es so nicht weitergehen könne.
Aragchi äußerte sich erstmals seit den Gesprächen, die er vor einigen Tagen in Europa über die Inkraftsetzung des gegen die US-Sanktionen gerichteten Mechanismus führte. ‚Wir haben es in unserer Region mit einer Reihe von Problemen zu tun. Kann Europa eine Terror- und Migrationswelle und eine Rückkehr zur Atomkrise verkraften?‘ warnte er. Europa werde ein Scheitern des Atomabkommens mehr schaden als den USA.“ (Bericht auf Asharq al-Awsat: „Iran Deputy FM: Europe Incapable of Creating Financial Mechanism“)