Im freien Handel erreichte der iranischen Rial Anfang der Woche einen neuen Tiefstand dem Dollar gegenüber. Vor dem Hintergrund der Inflation, der Arbeitslosigkeit und der allgemeinen wirtschaftlichen Misere scheint dies für viele unzufriedene Iraner das Fass zum Überlaufen gebracht zu haben. Die Stärke des Dollars hat zur Verteuerung von Importen geführt, die vorwiegend in Dollar abgewickelt werden, so dass sie für viele inzwischen unerschwinglich sind. Dass die Frustration vieler Iraner zugenommen hat, ist daran zu erkennen, das bei den Protesten der letzten Tage Parolen skandiert wurden, mit denen ein Ende der Herrschaft der islamistischen Kleriker gefordert wurde, die seit der Revolution von 1979 an der Macht sind. Bei den Protesten, die Ende Dezember und Anfang Januar in Dutzenden iranischen Städten stattfanden, wurden ähnliche aber weniger explizite Parolen skandiert. Dabei handelte es sich um die massivsten Proteste im Iran seit Jahren.“ (Michael Lipin: „Iran Protests Spread to 10 Cities in Widest Unrest Since January“)
