„Das ist ein Politspektakel, und das kann man ja auch daran sehen, dass die Reden, die dort gehalten werden, mit der Realität in vielen Fällen höchstens tangential etwas zu tun haben. Wenn man etwa hört, wie der iranische Präsident Rohani über Frieden, über Menschenrechte und internationales Recht usw. redet, und das vergleicht mit der politischen Realität im Iran und der Rolle des Iran im Nahen Osten, dann wird doch relativ deutlich, dass es halt hier wirklich um den Showeffekt geht und um einen Propagandaauftritt, vielmehr als tatsächlich um Realpolitik. (…)
Es gibt nicht einen Grund, oder einen ausschließlichen Grund, für diese Israel-Obsession [der Vereinten Nationen]. Es gibt ein breites Spektrum, das von Antisemitismus auf der einen Seite bis zu Opportunismus auf der anderen Seite reicht, was die Sache natürlich trotzdem nicht besser macht. (…)
Die UN sind ein seltsamer Gegenstand, wenn man das so nennen möchte. Sie sind insofern seltsam, als es kaum eine Organisation weltweit gibt, die einen so guten Ruf genießt auf der einen Seite, während sie auf der anderen Seite an ihren eigenen Ansprüchen so nachhaltig gescheitert ist, wie sie das eben seit mehreren Jahrzehnten tun. Dieser gute Ruf rührt zum Teil daher, dass es immer diese idealistische Vorstellung gibt, dass die UN so etwas wie das Parlament der Nationen wären – so wie es in den Nationalstaaten Parlamente gibt, in denen halt Interessensausgleich und politische Willensbildung stattfindet, so gebe es auf internationaler Ebene diese Institution der Vereinten Nationen. Nur muss man dazu sagen: Die Vereinten Nationen sind natürlich kein demokratisches Parlament. Der Großteil der Mitgliedsländer der Vereinten Nationen sind Staaten, die in ihren eigenen Grenzen von Demokratie, Menschenrechten und politischen Freiheiten überhaupt nichts wissen wollen (…).“
(Florian Markl von Mena Watch im Interview mit Radio corax: „Eine Kritik an den Vereinten Nationen und dem Völkerrecht“)