In seiner ersten Reaktion bezeichnete der Iran die IStGH-Haftbefehle als willkommenen Schritt und großen Sieg für die palästinensischen und libanesischen Widerstandsbewegungen.
In Teheran knallten am Donnerstag die Korken – sollte Limonade dort verkorkt sein: Der gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant ausgestellte internationale Haftbefehl sei, so verlautete Hossein Salami, seines Zeichens Chef des von den USA als Terrororganisation geführten Korps der Islamischen Revolutionsgarde, also ein Mann, der quasi prädestiniert ist für solche Äußerungen, den Beginn des Endes des »zionistischen Regimes«.
Dessen ultimative Vernichtung ist, so viel zur Erinnerung, das erklärte Staatsziel der Islamischen Republik seit ihrer Gründung im Jahr 1979, und so ist es aus der Sicht von Herrn Salami nachvollziehbar, dass er und die Seinen sich so freuen:
»Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde bezeichnet den vom Internationalen Strafgerichtshof ausgestellten Haftbefehl gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant als ›das Ende und den politischen Tod‹ Israels.
›Dies bedeutet das Ende und den politischen Tod des zionistischen Regimes, eines Regimes, das heute in absoluter politischer Isolation in der Welt lebt und dessen Beamte nicht mehr in andere Länder reisen können‹, sagte General Hossein Salami, Chef der Revolutionsgarde, in einer Rede, die im staatlichen iranischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. In der ersten offiziellen Reaktion des Irans bezeichnete Salami den Haftbefehl des IStGH als ›willkommenen Schritt‹ und ›großen Sieg für die palästinensischen und libanesischen Widerstandsbewegungen‹, womit er auf die von Teheran unterstützten Terrororganisationen anspielte«.
Auch bei der Hamas teilt man die Freude der Freunde in Teheran, selbst, wenn auch ein Haftbefehl gegen den längst verstorbenen Mohammed Deif aus ihren Reihen ausgestellt wurde: »Am Donnerstag begrüßte die Hamas das Gerichtsurteil und forderte den Internationalen Strafgerichtshof auf, die Menschenrechtsverletzungen im Gazastreifen energisch zu untersuchen. ›Wir fordern den Internationalen Strafgerichtshof auf, den Umfang der Rechenschaftspflicht auf alle kriminellen Besatzungsführer auszudehnen‹, so die militante palästinensische Gruppe in einer Erklärung.«
Der Artikel erschien zuerst bei JungleBlog.