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Gaza: Verteilungszentrun für Versorgung von 300.000 Menschen

Hilfslieferungen für den Gazastreifen sollen in acht neuen Verteilungszentren verteilt werden. (© imago images/Xinhua)
Hilfslieferungen für den Gazastreifen sollen in acht neuen Verteilungszentren verteilt werden. (© imago images/Xinhua)

Im Gazastreifen hat das erste von insgesamt acht geplanten Zentren für Hilfslieferungen seine Arbeit aufgenommen.

Jewish News Syndicate

Laut israelischen Medien wurde am Montagmorgen das erste der acht geplanten Hilfsverteilungszentren der von den USA betriebenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) im Gazastreifen eröffnet. Drei weitere Zentren sollen im Laufe der Woche nach und nach ihre Dienste aufnehmen; laut dem israelischen öffentlich-rechtlichen TV-Sender Kan ist der Bau von vier weiteren geplant. Drei der ersten vier befinden sich im Morag-Korridor im Süden des Gazastreifens, das vierte liegt südlich des Netzarim-Korridors, der südlich von Gaza-Stadt verläuft.

Jedes Verteilungszentrum befindet sich in einem gesicherten Gelände, das durch Erdwälle, eine Logistikroute für die Einfahrt von Lastwagen und einen Bereich zum Entladen der Hilfsgüter abgeschirmt ist, heißt es in dem Bericht weiter. Amerikanische Auftragnehmer werden die Lebensmittelpakete unter Berücksichtigung der enormen Warteschlangen direkt an die palästinensische Zivilbevölkerung verteilen, während die israelischen Streitkräfte das Gelände aus der Ferne bewachen, so Kan.

Das israelische Militär gab an, dass jedes Paket ausreichend Lebensmittel für fünf Personen für fünf Tage enthält und jedes Verteilungszentrum rund 300.000 Menschen in der Küstenenklave mit Lebensmitteln versorgen wird.

Am späten Sonntagabend brachte der GHF-Vorstand seine »Enttäuschung« über den »plötzlichen« Rücktritt von Jake Wood, dem Geschäftsführer der Organisation, zum Ausdruck. »Er hat sich leidenschaftlich dafür eingesetzt, humanitäre Hilfe ohne Umwege oder Verzögerungen sicher an die Bewohner Gazas zu liefern, und in der kurzen Zeit, in der er sich für diese Sache engagiert hat, echte Fortschritte für die gesamte humanitäre Gemeinschaft erzielt«, erklärte der Vorstand. »Die Tatsache, dass die Hilfe nun langsam wieder in den Gazastreifen gelangt, ist auch seiner Arbeit zu verdanken.«

Die Stiftung ist Teil eines Plans, die Vereinten Nationen zu umgehen und Hilfe an die Bewohner zu liefern, ohne dass die Lieferungen in die Hände der Hamas gelangen.

Ende der Blockade

Am Sonntag wurden 107 Hilfsgüterlastwagen mit Mehl für Bäckereien und Lebensmitteln über den Grenzübergang Kerem Shalom in den Gazastreifen gebracht, teilte der Koordinator für Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT) des Verteidigungsministeriums mit. »Wir werden weiterhin humanitäre Hilfe ermöglichen und gleichzeitig alles tun, um sicherzustellen, dass die Hilfe nicht in die Hände der Hamas gelangt«, erklärte COGAT.

Nach fast drei Monaten strenger Blockade – seit dem Zusammenbruch des Waffenstillstands mit der Hamas Anfang März – durften letzte Woche erstmals wieder Lieferwagen in den palästinensischen Gazastreifen einfahren, um eine humanitäre Krise abzuwenden. Jerusalem erklärte, man konzentriere sich darauf, sicherzustellen, dass die Hilfsgüter nicht in die Hände der Terrororganisation Hamas gelangen, räumte jedoch ein, dass dies schwierig sei.

Das Büro des Premierministers gab am 20. Mai eine Erklärung ab, in der es hieß: »[Israel] wird alles tun, um die Hamas daran zu hindern, die Kontrolle über die Verteilung der humanitären Hilfe zu übernehmen, damit diese nicht in die Hände der Hamas-Terroristen gelangt.« Weiter hieß es, die Wiederaufnahme der Hilfe solle eine Hungersnot verhindern, die den Fortgang der neuen Offensive zur Bekämpfung der Hamas gefährden könnte.

Nach Angaben der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte IDF hat Israel seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 die Einfuhr von über 1,7 Millionen Tonnen humanitärer Hilfe in den Gazastreifen ermöglicht. »Unser Krieg richtet sich gegen die Hamas, nicht gegen die Bevölkerung des Gazastreifens«, twitterte das Militär am Sonntag.

(Der Bericht ist auf Englisch vom Jewish News Syndicate veröffentlicht worden. Übersetzung von Florian Markl.)

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