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Erdogan: US-Plan für Gazastreifen kam auf Druck der »zionistischen Lobby« zustande

Der türkische Präsident Erdogan wettert antisemitisch gegen den Gaza-Plan von US-Präsident Trump
Der türkische Präsident Erdogan wettert antisemitisch gegen den Gaza-Plan von US-Präsident Trump (Imago Images / ZUMA Press Wire)

Der türkische Präsident lehnt den US-Plan für den Gazastreifen ab und bezeichnet ihn als unsinning, historisch ignorant und inakzeptabel.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte am Sonntag den Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump, Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln und das Gebiet wieder aufzubauen. Diese Idee sei laut Erdogan dem Druck der »zionistischen Lobby« geschuldet.

Gaza, das Westjordanland sowie Ost-Jerusalem gehörten von Rechts wegen den Palästinensern, so der türkische Präsident. »Ich möchte dies einmal ganz klar sagen: Die Vorschläge der neuen amerikanischen Regierung in Bezug auf den Gazastreifen, die unter dem Druck der zionistischen Lobby entstanden sind, sind aus unserer Sicht weder erwägenswert noch diskussionswürdig«, erklärte Erdoğan vor einem Abflug zu einem offiziellen Besuch in Malaysia gegenüber Reportern am Flughafen Istanbul. »Das sind reine Hirngespinste. Niemand hat die Macht, die Menschen aus ihrer ewigen Heimat zu vertreiben, die es seit tausenden von Jahren gibt.«

Auch der türkische Außenminister Hakan Fidan lehnte den Plan am Sonntag ab und bezeichnete ihn als historisch ignorant. »Die Vertreibung von Palästinensern ist inakzeptabel.«

Entschädigung gefordert

Erdogan kritisierte Israel am Montag erneut scharf, machte den jüdischen Staat für die weitreichende Zerstörung im Gazastreifen verantwortlich und forderte eine Entschädigung in Höhe von hundert Milliarden Dollar. Er beschuldigte die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu, den Schaden verursacht zu haben und besteht auf die Finanzierung des Wiederaufbaus durch Israel, anstatt die Umsiedlung von Palästinensern anzustreben.

Ankara zählte während des Gaza-Kriegs zu den schärfsten Kritikern Jerusalems, brach Handelsbeziehungen ab und zog Vergleiche zwischen den Handlungen Israels und jenen Nazi-Deutschlands. Erdoğan deutete sogar Militäraktionen gegen den jüdischen Staat an und äußerte Mordfantasien gegen Netanjahu.

Die Türkei lehnt zusammen mit anderen arabischen und mehrheitlich muslimischen Ländern Donald Trumps Vorschlag ab, den dieser während Netanjahus Besuch in Washington letzte Woche gemacht hat. Dieser sieht vor, dass die USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen, die palästinensische Bevölkerung umsiedeln und das gesamte Gebiet umgestalten. Am Sonntag erklärte der amerikanische Präsident, dass »die Hamas eine Katastrophe [für den Gazastreifen] war« und machte die Terrorgruppe dafür verantwortlich, dass die Küstenenkave zu einem der »gefährlichsten Orte der Welt« geworden sei.

Trotz gegenteiliger Aussagen wären arabische Nationen bereit, die Bewohner des Gazastreifens an anderen Orten neu anzusiedeln, sobald sie direkt mit ihm verhandeln würden, sagte Trump während einer Pressekonferenz an Board der Air Force One, als er auf dem Weg nach New Orleans war, um am Super Bowl teilzunehmen. »Sie haben nie mit mir gesprochen. Sie haben mit anderen Leuten gesprochen. Wenn sie mit mir sprechen, werden sie sie mitnehmen«, behauptete er.

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