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Iran: Doch große Schäden an Produktionsstätte für Uran-Zentrifugen

Iranische Zentrifugen zur Urananreicherung
Iranische Zentrifugen zur Urananreicherung (© Imago Images / ZUMA Wire)

Anders als der Iran am Mittwoch erklärte, dürfte der Sabotageakt an einer Anlage der iranischen Atomenergie-Organisation doch erfolgreich gewesen sein.

Yohan Jeremy Bob / Tzvi Joffre, Jerusalem Post

Ein Sabotageakt gegen ein Gebäude der iranischen Atomenergie-Organisation (IAEO) verursacht – entgegen dem iranischen Dementi – große Schäden, wie die Jerusalem Post am Mittwochabend erfuhr. Obwohl der Iran den ganzen Tag über behauptete, die Sabotage sei fehlgeschlagen und habe keine Schäden oder Opfer verursacht, hat die Jerusalem Post starke Hinweise auf das Gegenteil erhalten, obwohl sie keine Möglichkeit hatte, dies unabhängig zu überprüfen.

Bei der angegriffenen Anlage handelte es sich wahrscheinlich um eine der iranischen Zentrifugenproduktionsstätten, was einen großen Rückschlag für das Programm der Islamischen Republik zur Urananreicherung für Atomwaffen bedeuten würde. (…)

Nach dem Bericht der Jerusalem Post sagten ein hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter und ein über den Angriff informierter Iraner am Donnerstagmorgen gegenüber der New York Times, dass der Angriff auf eines der wichtigsten Produktionszentren für die Herstellung von Zentrifugen im Iran abzielte, das als Iran Centrifuge Technology Company oder TESA bekannt ist. TESA stand auf einer Liste von Zielen, die der Trump-Administration im vergangenen Jahr von Israel vorgelegt wurde, so der Bericht.

Der Vorfall soll von den iranischen Behörden untersucht werden. Es ist noch unklar, wie präzise der Angriff durchgeführt wurde. Die iranische Nachrichtenagentur Mehr News Agency berichtete am Mittwoch, dass ein Quadrocopter bei dem Versuch, ein Gebäude der IAEO zu sabotieren, entdeckt und abgeschossen worden sei. (…)

Eine mit dem Angriff vertraute Person sagte der New York Times, dass der Angriff von einem Quadrocopter durchgeführt worden war, der anscheinend innerhalb des Irans, nicht weit vom Zielort entfernt, gestartet war. Eine informierte Quelle von der Khatam al-Anbia Joint Air Defense Base bestritt am Mittwoch, dass der Vorfall ein Drohnenangriff war, und sagte gegenüber iranischen Medien, dass es wahrscheinlich ein Sabotageakt gewesen sei.

Bereits im Juli 2020 als auch im April 2021 hatte die Islamische Republik zunächst die globalen Medien belogen, um Sabotageakte auf wichtige Atomanlagen in Natanz herunterzuspielen. In beiden Fällen behaupteten iranische Offizielle zunächst, dass die Schäden geringfügig und bloß Routineunfälle gewesen seien.

Erst einige Tage nach den beiden Vorfällen in Natanz gaben Offizielle dann zu, dass das iranische Zentrifugenprogramm zur Urananreicherung massiv zurückgeworfen wurde, als die Jerusalem Post und andere schon über das tatsächliche volle Ausmaß des Schadens berichtet hatten. Beide Vorfälle in Natanz wurden von ausländischen Quellen dem Mossad zugeschrieben.

(Aus dem Artikel Iran nuclear centrifuge facility substantially damaged in attack – sources, der in der Jeruslaem Post erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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