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»Die Frau in Rot«: Eine Überlebende des Nova-Festivals

Das bekannte Bild von Vlada Patapov bei ihrer Fluch vor der Hamas auf dem Nova-Musikfestival
Das bekannte Bild von Vlada Patapov bei ihrer Fluch vor der Hamas auf dem Nova-Musikfestival (Quelle: JNS)

Vlada Patapov konnte beim Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober letzten Jahres vor dem Massaker auf dem Nova-Musikfestival fliehen. Mit den psychischen Folgen kämpft sie jedoch noch heute.

Adi Nirman

Das eindringliche Bild der unter dem Pseudonym »Die Frau in Rot« bekannt gewordenen Vlada Patapov, die am 7. Oktober 2023 vor dem Massaker auf dem Nova-Musikfestival geflohen war, wurde zu einer der ikonischsten Fotografien der Tragödie im Süden Israels. Ein Jahr nach dem Hamas-Angriff auf das Nova-Festival, bei dem über 360 Menschen ermordet und vierzig Menschen als Geiseln genommen wurden, hat Patapov über ihre Erfahrungen und anhaltenden inneren Kämpfe gesprochen.

In einem Exklusivinterview mit MailOnline erklärte die 26-jährige Mutter und Hochzeitsplanerin, was sie am meisten bedaure: »Hätte ich einen Wunsch frei, wäre es der, allen auf dem Festival eine Stunde vor dem Angriff sagen zu können, dass etwas passieren wird, damit sie alle fliehen können.«

Die zunächst für tot oder vermisst gehaltene Patapov kämpft mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und Schuldgefühlen als Überlebende. »Ich habe überlebt, aber andere hatten nicht so viel Glück. Ich denke darüber nach. Es belastet mich«, sagte sie. Sie hat sich einer Therapie und Beratung unterzogen, um das Trauma zu verarbeiten, und Trost darin gefunden, mit anderen zu sprechen, die ihre Erfahrungen teilen.

Der anhaltende Krieg in der Region hat jedoch zu ihrer Verzweiflung beigetragen. »Manchmal frage ich mich, wer mir helfen kann, wenn all dies immer noch um uns herum geschieht, die Angst immer noch da und immer noch real ist«, resümierte die Überlebende. Während des Angriffs war ihr Hauptanliegen, für ihre Tochter Romi am Leben zu bleiben. »Sie wird bald vier Jahre alt und kennt seit einem Viertel ihres Lebens nur den Krieg«, klagte Patapov.

Patapov, die sich gemeinsam mit ihrem Freund Matan und einer Freundin namens Mai in letzter Minute zum Besuch des Nova-Festivals entschlossen hatte, wurde während des Chaos von Matan getrennt. Sie sah, wie Freunde erschossen wurden, als Terroristen das Feuer auf die Menge eröffneten. Es dauerte fast vierundzwanzig Stunden, bis sie zu Hause wieder mit ihrer Tochter vereint war.

Langfristige Auswirkungen

Vlada Patapov betonte auch die Bedeutung von Resilienz: »Wir dürfen die Terroristen nicht gewinnen lassen. Wir dürfen nicht schwach sein. Wir müssen stark bleiben für Israel und für die Geiseln, die sich noch in Gaza befinden«, sagte sie und äußerte sich besorgt über die aktuelle Sicherheitslage, wobei sie die Raketenangriffe von verschiedenen Fronten und die Angst vor Terroranschlägen im täglichen Leben erwähnte.

Den Jahrestag des 7. Oktober beging die junge Frau in aller Stille zu Hause mit ihrer Familie und legte dabei den Schwerpunkt auf das Wohlergehen ihrer Tochter. »Wenn Romi die Sirenen hört, hat sie solche Angst, dass sie zu weinen beginnt.«

Auf die weitreichenden Auswirkungen des von der Hamas geführten Angriffs Bezug nehmend, drückte sie ihr Mitgefühl für die noch immer in Gaza festgehaltenen Geiseln und ihre Familien aus. »Wer hätte gedacht, dass wir uns ein Jahr später immer noch in dieser Situation befinden würden?«

Bei den Angriffen vom 7. Oktober 2023 kamen etwa 1.200 Menschen ums Leben, hauptsächlich Zivilisten; etwa 250 weitere wurden als Geiseln genommen. Im Gazastreifen befinden sich noch 101 Geiseln in Gefangenschaft, darunter 97, die am 7. Oktober und vier, die zu einem früheren Zeitpunkt gefangen genommen wurden.

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

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