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Ein Jahr nach dem Abraham-Abkommen

Folge des Abraham-Abkommens: Israelas Außenminister Jair Lapid zu Besuch in Marokko. (© imago images/Xinhua)
Folge des Abraham-Abkommens: Israelas Außenminister Jair Lapid zu Besuch in Marokko. (© imago images/Xinhua)

Nach dem Abraham-Abkommen ist der von angeblichen Experten prophezeite Backlash ausgeblieben, stattdessen gedeiht die lukrative Kooperation.

Israel Kasnett, Jewish News Syndicate

Ein Jahr nach der Unterzeichnung des Abraham-Abkommens, auf das sich Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate am 13. August 2020 einigten und das dann am 15. September auf dem Rasen des Weißen Hauses offiziell unterzeichnet wurde, ist im Nahen Osten alles beim Alten – aber unter deutlich besseren Umständen. Mit dem Abkommen wurden die Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten normalisiert, und bald darauf folgten die mehrheitlich muslimischen Länder Bahrain, Sudan und Marokko.

Es gab keine verheerenden Gegenreaktionen von Extremisten, wie von so genannten Experten vorhergesagt, und die Sache der Palästinenser ist regional kein großes Thema mehr. Mittlerweile hat allein der Handel zwischen Israel und den VAE ein Volumen von fast 600 Millionen Dollar erreicht, das bis Ende des Jahres auf eine Milliarde Dollar anwachsen soll. Für viele Beobachter sind die Abkommen ein Beispiel dafür, wie führende Politiker im Nahen Osten eine neue Realität schaffen können, die auf Frieden und Wohlstand basiert. (…)

Gerade in der vergangenen Woche hat eine Reihe von Entwicklungen den Erfolg des Abraham-Abkommens für den Nahen Osten und Nordafrika deutlich gemacht.

Der israelische Außenminister Yair Lapid traf am Mittwoch mit dem marokkanischen Außenminister Nasser Bourita in Rabat zusammen, wo er am darauffolgenden Tag eine israelische Vertretung eröffnete. Der Besuch Lapids war der erste Besuch eines israelischen Außenministers seit 2003.

Anfangs der Woche unterzeichnete das Jerusalem Center for Public Affairs ein historisches Abkommen über eine Zusammenarbeit zwischen dem Bahrain Center for Strategic, International and Energy Studies (Derasat) unter der Leitung des stellvertretenden Außenministers von Bahrain, Dr. Sheikh Abdullah bin Ahmad al-Khalifa, und dem Präsidenten des Jerusalem Center, dem ehemaligen Direktor des Außenministeriums, Botschafter Dore Gold. (…) Am Donnerstag unterzeichnete auch das Abba-Eban-Institut für internationale Diplomatie am IDC Herzliya eine Kooperationsvereinbarung mit dem Derasat-Institut. (…)

Wenn das vergangene Jahr ein Wegweiser war, kann Israel zusammen mit seinen neu gewonnenen Handelspartnern auf eine sehr lukrative Zukunft blicken.

Das Coronavirus stand zwar dem Tourismus und einer Rüstungsmesse im Weg, die normalerweise am Golf stattfindet. Doch wenn es Israel gelingt, die Herausforderungen der weltweiten Pandemie zu bewältigen, könnte das Land zusätzliche Handels- und Einnahmequellen in Milliardenhöhe erschließen.

(Aus dem Artikel „How Abraham Accords have already impacted the Mideast“, der vom Jewish News Syndicate veröffentlicht wurde. Übersetzung von Florian Markl.)

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