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Edan Alexanders Qualen in der Gefangenschaft der Hamas

Die Geisel Edan Alexander wird von der Hamas an das Rote Kreuz übergeben
Die Geisel Edan Alexander wird von der Hamas an das Rote Kreuz übergeben (Quelle: X)

Die Spuren der Hamas-Gefangenschaft, in der Edan Alexander laut Angaben seiner Familie gefoltert und misshandelt wurde, sind deutlich sichtbar.

David Isaac / Amelie Botbol

Yael Alexander, die Mutter des amerikanisch-israelischen Staatsbürgers Edan Alexander, gab letzten Dienstag neue Details über die Qualen bekannt, die ihr Sohn als Gefangener der Hamas im Gazastreifen erleiden musste.

»Unser Herz brach, als Edan begann, von den unvorstellbaren Strapazen und der täglichen Angst zu erzählen: Der Hunger, der Mangel an Wasser, die schrecklichen hygienischen Bedingungen, die Angst, ob er einfach nur die nächste Nacht überleben wird«, ließ seine Mutter aus dem Ichilov-Krankenhaus verlautbaren, wo sich ihr Sohn nach seiner Freilassung am Montag erholt.

Angst und Qualen

Der nach 584 Tagen in Gefangenschaft von der Hamas freigelassene Edan war neunzehn Jahre alt, als er während seines Dienstes in der Golani-Brigade der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) als Geisel genommen wurde.

Edan erlebte Schreckliches wie den Einsturz eines Tunnels, in dem er festgehalten wurde, wobei er nur knapp entkommen konnte. Er ernährte sich von Bohnen, Reis und Pitabrot. Während der Waffenruhen wurde er mit besserem Essen versorgt, wozu laut dem TV-Sender Channel 12 auch Rind- und Lammfleisch gehörte.

Zu Beginn seiner Gefangenschaft wurde Edan gefoltert und geschlagen – bis heute ist er von Wunden gezeichnet –, seine Hände waren mitunter gefesselt; sein Kopf mit einem Sack verhüllt. Er litt unter Flohbissen und Prellungen am ganzen Körper.

Edan Alexander wurde von hochrangigen Hamas-Funktionären festgehalten, die ihn über die Entwicklungen im Krieg auf dem Laufenden hielten und ihn auch mit Details über den 7. Oktober 2023 versorgten. Auch TV-Interviews seiner Familienangehörigen wurden ihm von seinen Entführern, die ihn wegen seiner amerikanischen Staatsbürgerschaft als »Asset« (Vermögenswert) bezeichneten und ihn auch »den Amerikaner« nannten, gezeigt.

Erst am Morgen seiner Freilassung wurde diese ihm von seinen Entführern mitgeteilt. Doch nachdem sie ihm schon einmal seine Freiheit versprochen hatten, glaubt er ihnen bis zur letzten Minute nicht.

»Das schrecklichste Geräusch von allen, das Edan am meisten fürchtete, war das Geräusch des Kriegs, der über ihren Köpfen tobte: ohrenbetäubende Explosionen, das Pfeifen von Raketen, Geräusche von einstürzenden Gebäuden, zerbröckelnder und bebender Erde. Jeder Moment hätte der letzte sein können. Jede Minute war ein Kampf zwischen Hoffnung und Verzweiflung«, erzählte sie über ihren Sohn und dankte zugleich US-Präsident Donald Trump und seiner Regierung, den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF), dem Sicherheitsdienst Shin Bet, den Geheimdienstmitarbeitern und dem Forum für Entführte und vermisste Familien.

Dank an Trump

Während des Besuchs des US-Präsidenten im Nahen Osten kam es zu einem Telefonat mit Edan Alexander der Trump erzählte, seine Lage in der Gefangenschaft hätte sich nach dessen Wahl deutlich verbessert. Trump wiederum versicherte dem jungen Mann, nun eine größere Berühmtheit zu sein als er selbst. Der US-Sonderbeauftragte für den Nahen Osten Steve Witkoff der Edan besucht hatte, überreichte ihm eine Kette mit Davidstern, die seinem Sohn gehört hatte, der im Jahr 2011 an einer Überdosis Drogen verstorben war.

Auch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gab es Kontakt: »Wir sind überglücklich. Deine Mutter und dein Vater sind überglücklich, ebenso wie das israelische Volk. Das sollst du wissen. Dies ist einfach ein wunderbarer Moment. Wie fühlst du dich?«, erkundigte sich Netanjahu. »Es ist unglaublich. Mir geht es gut, ich bin schwach, aber wir werden langsam wieder zu unserem alten Leben zurückfinden. Es ist alles nur eine Frage der Zeit.«

Gegenüber Witkoff betonte der Ministerpräsident, Israel sei sehr, »sehr glücklich und dankbar für die Hilfe, die Sie und Präsident Trump uns geleistet haben«.  Israelische Politiker aller Couleur dankten Trump für seine Bemühungen. Der Knesset-Abgeordnete Sharon Nir von der oppositionellen Partei Yisrael Beiteinu erklärte, er wolle »der US-Regierung und Präsident Trump für ihre Bemühungen um die Rückkehr der Geiseln danken« und begrüße die Freilassung von Edan Alexander. »Das israelische Volk erwartet die Rückkehr aller 58 verbleibenden Geiseln, die seit 584 Tagen in der Gefangenschaft der Hamas leiden.«

Auch Israels Verteidigungsminister Yisrael Katz von der Likud-Partei dankte dem US-Präsidenten und seiner Regierung. »Wir sind entschlossen, alles in unserer Macht Stehende zu tun, bis alle Geiseln, unsere Brüder und Schwestern, die Lebenden wie die Gefallenen, in unser Land zurückkehren.«

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

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