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Dschenin-Operation: Dem Terror ein Ende setzen

Israelischer Antiterror-Einsatz in Dschenin im Westjordanland
Israelischer Antiterror-Einsatz in Dschenin im Westjordanland (Quelle: JNS)

Die israelische Operation Eiserne Wand in Dschenin dient der Bekämpfung der vom Iran unterstützten und ausgerüsteten Terrorgruppen im Westjordanland.

Akiva van Koningsfeld

Die andauernde Operation in der Stadt Dschenin im Norden des Westjordanlands markiert eine neue Phase der Antiterror-Strategie in der Region, sagte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz nach dem Besuch des militärischen Kommandopostens im Gebiet der Menashe-Territorialbrigade der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), wo er den Fortschritt der Operation inspiziert hatte.

»Die Operation ›Eiserne Wand‹ im Flüchtlingslager Dschenin stelle einen Wandel in der Sicherheitsdoktrin der israelischen Verteidigungskräfte in Judäa und Samaria dar«, schrieb der Verteidigungsminister in einer Erklärung, die am Mittwochmorgen von seinem Büro veröffentlicht wurde. »Eine Operation mit hoher Intensität zur Beseitigung von Terroristen und terroristischer Infrastruktur im Lager, ohne dass der Terror nach Beendigung der Operation wieder in das Lager eindringt, ist die wichtigste Lehre aus der Methode der wiederholten Razzien im Gazastreifen.«

Israel werde nicht zulassen, »dass die Arme des iranischen Oktopus und des radikalen sunnitischen Islams [der Hamas] das Leben der Bewohner gefährden und eine östliche Terrorfront gegen den Staat Israel errichten«, fügte Katz hinzu und erklärte: »Wir werden die Arme des Oktopus solange hart treffen, bis sie abgetrennt sind.«

Am Dienstagabend teilte ein namentlich nicht genannter, hochrangiger Sicherheitsbeamter dem israelischen Nachrichtensender Channel 14 News mit, die groß angelegte Kampagne gegen die vom Iran unterstützten Terrorgruppen im Norden des Westjordanlands könnte noch Monate dauern: »Wenn sie endet, werden die Terrorcamps aufgehört haben zu existieren. Was wir im Gazastreifen getan haben, werden wir auch mit ihnen tun und sie in Trümmern zurücklassen.«

Die IDF gaben am Mittwochmorgen bekannt, »die terroristische Infrastruktur aus der Luft angegriffen, mehrere Terroristen getroffen und Sprengkörper in Dschenin zerstört zu haben. In den letzten 24 Stunden haben die Streitkräfte mehr als zehn Terroristen getroffen. Darüber hinaus wurden Luftangriffe auf die terroristische Infrastruktur in der Region durchgeführt und viele Sprengkörper, die Terroristen auf Straßen platziert hatten, zerstört. Die Streitkräfte setzen die Operation fort.«

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) wurden am Dienstag im Laufe des Tages in Dschenin mindestens neun Menschen von israelischen Sicherheitskräften getötet und über vierzig verletzt. Die Nachrichtenagentur Ynet berichtete, die IDF hätten einen Drohnenangriff auf eine Terrorzelle in Dschenin durchgeführt, die gerade dabei war, Sprengsätze in der Öffentlichkeit zu platzieren.

Bereits im Dezember geplant

An der Operation ›Eiserne Wand‹ sind das Militär, der Sicherheitsdienst Shin Bet und die Grenzpolizei beteiligt, wie aus einer Armeemitteilung vom Dienstag hervorgeht. Laut Medienberichten sind vier IDF-Bataillone an der Operation beteiligt, was einer Truppenstärke von mehreren hundert Soldaten entspricht.

Arabischen Meldungen zufolge rückte die israelische Armee unmittelbar nach dem Abzug der palästinensischen Sicherheitskräfte in Dschenin ein. Anfang dieser Woche wurde berichtet, Ramallah habe ein Abkommen mit der vom Iran unterstützten Terrorkoalition des Dschenin-Bataillons geschlossen und damit eine einmonatige PA-Operation in der Stadt beendet. Nach der Tageszeitung Israel Hayom war die Antiterror-Razzia ursprünglich bereits für Dezember geplant, wurde aber auf politischen Wunsch verschoben, nachdem die Palästinensische Autonomiebehörde ihre Operation in Dschenin gestartet hatte.

Um rasch gegen terroristische Gruppen vorgehen zu können, marschierten israelische Bodentruppen in die Stadt, die wegen der großen Zahl an von hier stammenden Selbstmordattentätern als »Hauptstadt der Märtyrer« bekannt ist, ein.

»Auf Anweisung des Sicherheitskabinetts haben die israelische Armee, der Shin Bet und die israelische Polizei heute eine große und bedeutende Militäroperation, genannt ›Eiserne Mauer‹, zur Zerschlagung des Terrors in Dschenin gestartet«, hieß es in einer Erklärung des Büros von Premierminister Benjamin Netanjahu am Dienstagnachmittag. »Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung des von uns gesetzten Ziels der Stärkung der Sicherheit in Judäa und Samaria. Wir gehen systematisch und entschlossen gegen die iranische Achse vor, wohin immer ihre Waffen reichen, ob im Gazastreifen, im Libanon, in Syrien, im Jemen oder in Judäa und Samaria.«

Im August forderte Israel Katz in seiner damaligen Funktion als israelischer Außenminister angesichts der zunehmenden Terroranschläge aus Dschenin »die vorübergehende Evakuierung der palästinensischen Bewohner und alle erforderlichen Schritte«. Die Islamische Republik Iran arbeite daran, »eine östliche Terrorfront« im Westjordanland zu errichten, so Katz, und folge dabei ihrem Stellvertretermodell im Libanon mit der Hisbollah und im Gazastreifen mit der Hamas, indem sie »Terroristen finanziert und bewaffnet und modernste Waffen aus Jordanien schmuggelt«.

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

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