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Dokumentation über Hamas-Massaker aus Sicht lateinamerikanischer Israelis

Interview mit dem lateinamerikanischen Israeli Hugo Wolag im von der Hamas überfallenen Kibbuz Be‘eri
Interview mit dem lateinamerikanischen Israeli Hugo Wolag im von der Hamas überfallenen Kibbuz Be‘eri (Quelle: JNS)

In einer spanischsprachigen Dokumentation berichten lateinamerikanische Einwanderer über den Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023.

Etgar Lefkovits

Eine spanischsprachige Dokumentation über die von der Hamas geführten Terroranschläge vom 7. Oktober 2023, die aus der Sicht von lateinamerikanischen Einwanderern erzählt wird, die an diesem Tag im Süden Israels ins Visier genommen wurden, feierte unlängst in Los Angeles Premiere. Die vierteilige Serie Testigos del Terror (Zeugen des Terrors) erzählt die Geschichte des größten Angriffs auf das jüdische Volk seit dem Holocaust, indem sie sich auf lateinamerikanische Israelis konzentriert, die in Kibbuzim und anderen Bauerndörfern an der Grenze zum Gazastreifen leben und die größte Einwanderergruppe bilden, die den Angriffen an diesem Tag zum Opfer fiel.

Die spanischsprachigen und mit englischen Untertiteln unterlegten Episoden dokumentieren die Massaker in den landwirtschaftlichen Gemeinden und auf dem Nova-Musikfestival. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den von der Hamas in den Gazastreifen entführten spanischsprachigen Geiseln und Überlebenden des Angriffs sowie allgemein auf der Geschichte der lateinamerikanischen Einwanderung nach Israel.

»Die Geschichte dieser Einwanderer ist von großem Interesse, weil sie selten erzählt wird. Die Dokumentation ist in erster Linie eine Einwanderergeschichte«, erklärte Leah Soibel, Gründerin und Geschäftsführerin der in Miami ansässigen Medienorganisation Fuente Latina, die den Film produziert hat. Soibel wies darauf hin, dass der Film, der von einem nichtjüdischen Team gedreht worden war, sowohl in der jüdischen als auch nichtjüdischen Welt auf großes Interesse gestoßen ist und darauf abzielt, das Latino-Publikum auf drei Kontinenten zu erreichen.

Der Dokumentarfilm wurde an den Schauplätzen der Massaker im Süden Israels gedreht und enthält Interviews mit zahlreichen spanischsprachigen Überlebenden, darunter vor allem Mitglieder der Familie Bibas, die argentinisch-peruanische Vorfahren haben. Die Ermordung der entführten Shiri Bibas und ihrer beiden kleinen Söhne Kfir und Ariel durch Palästinenser im Gazastreifen schockierte die Welt.

Interview mit dem von lateinamerikanischen Eltern abstammenden Iosi Dorin, der den Hamas-Überfall auf das Nova-Festival am 7. Oktober überlebte
Interview mit dem von lateinamerikanischen Eltern abstammenden Iosi Dorin, der den Hamas-Überfall auf das Nova-Festival am 7. Oktober überlebte (Quelle: JNS)

Streben nach Wahrheit

Nach einer privaten Vorführung in Kalifornien suchen die Dokumentarfilmer nun nach einer großen Streaming-Plattform in den USA oder Lateinamerika, um ein breiteres Publikum zu erreichen, damit der Film als Bildungs- und Informationsinstrument dienen kann. Sie haben sich auch an mehrere internationale Filmfestivals gewandt, um dort Testigos del Terror präsentieren zu können.

»Das Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit erfordert, dass wir das Schweigen brechen, trotz des Schmerzes«, sagte Guido Kohan, ein aus Argentinien stammender Israeli, der den Angriff überlebt hat, in einer Diskussion nach der Filmpremiere. »Wir dürfen nicht zulassen, dass die Geschichte ausgelöscht oder geleugnet wird.« Unter den am 7. Oktober 2023 1.200 getöteten und 251 entführten Menschen, von denen 59 noch immer in Gefangenschaft sind, befanden sich Bürger aus mehr als 40 Ländern.

Latinos machen mittlerweile zwanzig Prozent der US-Bevölkerung aus und sind die Nummer eins unter den Konsumenten digitaler Inhalte, weshalb sie auch Nummer eins unter den Zielen der durch die sozialen Medien geisternden Falschmeldungen sind.

»Latino-Überlebende des Hamas-Massakers erzählen ihre Geschichte für diejenigen, die es nicht mehr können«, so Leah Soibel. »Der Film muss ein breites Publikum erreichen, um sicherzustellen, dass ihre Stimmen gehört werden.«

Das 600.000 Dollar teure Dokumentarfilmprojekt wurde von Fuente Latina finanziert, einem Unternehmen, das spanischsprachigen Nachrichtenagenturen pro-israelische Nachrichten und Kommentare zum Nahen Osten zur Verfügung stellt, sowie von Spenden amerikanischer Stiftungen und Philanthropen.

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

Dokumentation über Hamas-Massaker aus Sicht lateinamerikanischer Israelis

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