Die zwei Gesichter des „Council on American-Islamic Relations“ (Teil 2)

Die demokratische Abgeordnete Ilhan Omar sprich auf einer Spendengala des Council on American-Islamic Relations
Die demokratische Abgeordnete Ilhan Omar auf einer Spendengala des Council on American-Islamic Relations (© Imago Images / ZUMA Wire)

Das Council on American-Islamic Relations verbreitet nicht nur antisemtische Propaganda gegen jüdische Organisationen in den USA, sondern will auch die Vernichtung des jüdischen Staates.

Mena-Watch sprach mit Sean Durns, Senior Research Analyst des – in Teil 1 erwähnten – Committee for Accuracy in Middle East Reporting and Analysis (CAMERA)über CAIR und seine antisemitische Kampagne.

„CAIR ist eine falsche Bürgerrechtsorganisation mit einer beunruhigenden Geschichte“, sagt Durban und verweist auf eine Einschätzung des FBI, wonach die Organisation an einer Verschwörung zur Terrorfinanzierung beteiligt gewesen sei und Verbindungen zur Hamas habe.

„CAIR ist eine falsche Bürgerrechtsorganisation“

Der Hintergrund: Das FBI hat seit mehr als zehn Jahren die Politik, keine offiziellen Kontakte zu CAIR zu pflegen, nachdem Bundesanwälte in einem Strafprozess 2007 gegen Funktionäre einer in Texas ansässigen islamischen Wohltätigkeitsorganisation, der Holy Land Foundation for Relief and Development, Dokumente vorgelegt hatten, die dem Justizministerium zufolge Verbindungen zwischen CAIR und der Muslimbruderschaft zeigen, deren Teil die Hamas ist. 

Richard Powers, der für die Kommunikation mit dem US-Kongress zuständige FBI-Beamte, schrieb im April 2009 in einem Brief an US-Senator Jon Kyl:

„Solange wir nicht klären können, ob es weiterhin eine Verbindung zwischen CAIR oder seinen Führungskräften und der HAMAS gibt, betrachtet das FBI CAIR nicht als geeigneten Ansprechpartner.“

Sean Durns zufolge wurden „nicht weniger als fünf ehemalige CAIR-Mitarbeiter oder Laienprediger wegen Terrorismus-Anklagen festgenommen oder abgeschoben“.

CAIR als Organisation sei zudem auch für ihre eigenen Mitglieder nicht vertrauenswürdig. So habe ein US-Bezirksberufungsgericht entschieden, dass CAIR wegen Betrugs in einem Fall angeklagt werden könne, an dem Hunderte von Personen beteiligt waren, die sich auf die Rechtshilfe der Organisation verlassen hatten.

CAIR-Führer, so Durns, könnten auf eine „Geschichte hasserfüllter Rhetorik und antisemitischer Äußerungen“ zurückblikcken. So habe CAIR-Führer Nihad Awad in einem Artikel in der Georgetown Voice vom März 1998 behauptet, die US-Außenpolitik sei „teilweise von der jüdischen Herkunft vieler Beamter der Clinton-Regierung angetrieben“. Durns kommentiert:

„Das ist ein direktes Echo des berüchtigten antisemitischen Topos von der doppelten Loyalität“,

Zudem habe Awad Terrorgruppen wie Hisbollah und Hamas verteidigt, die beide die Zerstörung des jüdischen Staates fordern. Durns’ Fazit:

„CAIR ist also nicht die Bürgerrechtsorganisation, die sie vorgibt zu sein. CAIR verbreitet Hass und falsche Anschuldigungen und hat eine zweifelhafte und zutiefst beunruhigende Geschichte.“

„Tel Aviv befreien wir später“

CAIR-Direktor Nihad Awad hatte auf dem AMP-Kongress im letzten Monat noch mehr zu sagen. Er forderte US-Präsident Joe Biden auf, die Politik seines Vorgängers Donald Trump rückgängig zu machen und die US-Botschaft in Israel wieder von Jerusalem nach Tel Aviv zu verlegen. Zwar sei Tel Aviv ebenfalls „besetztes Palästina“, so Awad, „doch das werden wir später befreien“.

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CAIR hat zwei Gesichter. Es stellt sich als eine Bürgerrechtsorganisation dar, die sich für diskriminierte Muslime einsetzt – und ist gleichzeitig eine extremistische antisemitische Organisation, die zum Kampf gegen „jüdische Organisationen“ und „zionistische Synagogen“ aufruft und das antisemitische Gerücht verbreitet, Juden hätten den Muslimen den Krieg erklärt. Diese Doppelstrategie hat aus Sicht von CAIR Vorteile:

  • Erstens kann die Botschaft, mit der um Geldspenden geworben wird, auf den Adressaten zugeschnitten werden, abhängig davon, ob dieser eher moderat und um Bürgerrechte besorgt ist oder ein rabiater Antisemit.
  • Zweitens kann CAIR auf diese Weise gemäßigte Muslime gewinnen und schrittweise radikalisieren (was nicht so leicht möglich wäre, wenn der Radikalismus nach außen für jeden sichtbar wäre).
  • Drittens können so Strafverfolgungsbehörden getäuscht werden, nicht nur in den USA, sondern weltweit (man denke an die Repression, die Ägypten und andere arabische Staaten gegen die Muslimbruderschaft und ihre Mitglieder ausüben, bis hin zu Gefängnisstrafen).
  • Und schließlich – und das ist vielleicht das am meisten Beunruhigende – ist es CAIR mit dieser Masche gelungen, die Demokratische Partei zu infiltrieren.

Wer in Chicago oder Minneapolis Wahlen bzw. Vorwahlen innerhalb der Demokratischen Partei gewinnen will, sollte sich mit CAIR gut stellen. Denn die Organisation hilft denen, die ihr nützen, mit Spendenbanketts – wie im Fall von Ilhan Omar – und indem sie ihnen Listen der Namen, Adressen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen von Hunderttausenden muslimischen Wählern übermittelt.

Letzteres ist öffentlich bekannt, weil CAIR California diese Praxis 2007 selbst beschrieb, in einer Broschüre mit dem Titel: „Resultate, die für sich selbst sprechen“.

Es fällt CAIR leicht, die Öffentlichkeit zu täuschen, weil die meisten Journalisten nie darüber berichten, dass CAIR eine antisemitische Organisation ist, die nach Erkenntnissen des FBI Verbindungen zur Hamas hat. Und wenn sie über CAIR-Unterstützer wie Ilhan Omar schreiben, verzichten sie darauf, diese Verbindung zu erwähnen.

Ilhan Omar selbst lügt über CAIR. In ihrer vielfach kritisieren Videobotschaft von September 2019, in der sie die Terroranschläge vom 11. September 2001 als „Einige-Leute-haben-irgendetwas-gemacht“ beschrieb, behauptete Omar wahrheitswidrig, die – 1994 gegründete – Organisation CAIR sei als Reaktion drauf entstanden, dass „alle“ Muslime „nach 9/11“ „angefangen“ hätten, „den Zugang zu bürgerlichen Freiheiten zu verlieren“.

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