Palästinensische Medien rufen zum Terror auf, und die Welt schweigt

Die Fatah des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas
Die Fatah des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas (© Imago Images / ZUMA Wire)

Wo bleiben die kritischen Kommentare, wenn Mahmoud Abbas’ Palästinensische Autonomiebehörde den Israelis zuruft: »Euer Blut wird tropfen«?

Stephen M. Flatow

In den vergangenen Wochen hat sich ein prominenter Führer des Nahen Ostens wiederholt an Aufrufen beteiligt, den Staat Israel auszulöschen. Doch die internationale Gemeinschaft hat kein Wort darüber verloren. Wie seltsam … Keine Drohungen der Regierung von US-Präsident Biden, ihm ein Visum zu verweigern. Keine wütenden Reformrabbiner, die ihm verbieten, in ihren Synagogen zu sprechen. Keine wütenden Meinungsäußerungen von Thomas Friedman in der New York Times.

Man sollte meinen, der Aufruf zur Zerstörung eines ganzen Landes und die darauffolgenden mehrfachen Morde zur Erreichung dieses Ziels würde die Befürworter von Frieden und Menschenrechten weltweit empören. Doch weit gefehlt. Keine knurrigen Kommentare des Sprechers des US-Außenministeriums. Keine empörten Presseerklärungen liberaler Organisationen wie J Street oder den Partners for Progressive Israel. Kein Pieps von den investigativen Journalisten, die angeblich so sehr an der Untersuchung von Angelegenheiten des Nahen Ostens interessiert sind.

Aufwiegelung, Hetze und Terrorpropaganda

Falls Sie es noch nicht erraten haben sollten: Ich beziehe mich auf die Aufrufe und die Kampagne von Mahmud Abbas, seiner Fatah-Partei und der von ihnen regierten Palästinensischen Autonomiebehörde, Israel auszulöschen. Als Führer der Fatah und der Palästinensischen Autonomiebehörde trägt Abbas die Verantwortung für die Äußerungen seiner Organisationen – und die Tatsache, dass er sie weder dementiert noch verurteilt hat, zeigt, dass er sie gutheißt.

»Auf in den Krieg, der die Unterdrückung zerschlägt und dann die Seele der Zionisten in Brand steckt!«

Dies ist eine Zeile aus einem Gedicht, das ein palästinensisch-arabisches Schulmädchen am 2. Februar in der Sendung »Giganten der Ausdauer« des offiziellen TV-Senders der Palästinensischen Autonomiebehörde vorlas. Als Zugabe fügte der Moderator das Lob hinzu: »Gut gemacht.«

»Eine Botschaft an den zionistischen Feind: Jeden Tag, den ich lebe, wird die Angst unter euch herrschen, und meine Taten werden euch quälen und euch an einen Ort schicken, an dem euer Blut tropfen wird.«

Dieser Text wurde von Hamdi Abu Daya al-Zama’reh, einem Mitglied von Abbas’ Sicherheitskräften, verfasst und am 17. Januar auf der Website von Al-Hadaf veröffentlicht.

»Sie sollen sich auf das Feuer der Wut und den Sturm der Brigaden vorbereiten, die Fatah kommt zu ihnen. … Dies ist ein umfassender und offener Krieg. … Tel Aviv wird Trauer verkünden.«

Dies geht aus einer offiziellen Erklärung der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden hervor, die Teil von Abbas’ Fatah-Bewegung sind. Sie wurde am 29. Januar von der Fatah-Abteilung in Bethlehem auf einem Telegram-Kanal veröffentlicht.

»Das Feuer ist entzündet und das Gewehr singt / O Heimatland, bitte für die jungen Leute und habe Hoffnung / Das Feuer ist entzündet von Akkon bis Tira.«

Das sind Zeilen aus einem Lied, das am 29. Dezember 2022 vom offiziellen Staatsfernsehen ausgestrahlt wurde. Hervorzuheben gilt hier nicht zuletzt, dass Akkon und Tira Städte im israelischen Kernland sind.

Die Beamten der Palästinensischen Autonomiebehörde, die die Ausstrahlung der Texte veranlassten, wollten also nicht von »Siedlungen« oder »besetzten Gebieten« sprechen. Vielmehrt erinnern sie ihre Zuschauer an das, was Abbas’ PA-Regime jeden Tag in seinen Schulen, Medien und Kinos trommelt: Dass ganz Israel »Palästina« ist, das »befreit» werden müsse, indem der gesamte jüdische Staat ausgelöscht wird.

Wo bleibt die Welt?

Woher man weiß, dass solche Erklärungen nicht nur Rhetorik sind? Woher man weiß, dass die palästinensisch-arabischen Führer mit ihnen nicht nur Dampf ablassen? Woher man weiß, dass sie diese Dinge, die sie ihren Kindern beibringen und in den palästinensischen Medien verbreiten, auch wirklich ernst meinen?

Weil sie es jeden Tag in die Praxis umsetzen. Palästinensische Bomben, Messer und Kugeln werden täglich in der Kampagne zur Auslöschung Israels eingesetzt, und das »Pay-to-slay«-Programm (»Bezahlung für Mord«) der PA finanziert die Terroristen, die diesen Krieg führen, indem es ihnen oder ihren Familien üppige Renten zahlt.

Arabische Terroristen verüben seit mehr als einem Jahrhundert Gräueltaten, die bis in die 1920er und 1930er Jahre zurückreichen, als es noch keinen Staat Israel gab. Schon damals waren sie bestrebt, die jüdischen Gemeinden im gesamten Heiligen Land auszulöschen.

Können Sie sich daran erinnern, wann die Washington Post, Americans for Peace Now oder die Vereinten Nationen das letzte Mal solche politisch unbequemen Fakten anerkannt haben? Ich kann es auch nicht.

Stephen M. Flatow, Anwalt in New Jersey, ist der Vater von Alisa Flatow, die 1995 bei einem vom Iran finanzierten palästinensischen Terroranschlag ermordet wurde. Er ist Autor von A Father’s Story: My Fight for Justice Against Iranian Terror. (Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate. Übersetzung von Alexander Gruber.)

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!