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Die Schrottautos der Islamischen Republik Iran

Die im Iran produzierten Autos sind unsicher, überteuert und von miserabler Qualität
Die im Iran produzierten Autos sind unsicher, überteuert und von miserabler Qualität (Imago Images / Aksonline)

Die im Iran hergestellten Autos von katastrophaler Qualität sind ein Symbol für das minderwertige Leben, das die Islamische Republik der Bevölkerung auferlegt .

Der stellvertretende Leiter der iranischen Verkehrspolizei (Faraja) gab an, dass es zwischen dem vergangenen 15. und 20. März insgesamt 19.067 Verkehrsunfälle gab, bei denen 167 Menschen starben und 4.751 verletzt wurden. Diese Zahlen wiederholen sich jedes Jahr, sodass Tod und Verletzungen auf den Straßen des Landes zur Routine werden. Aber warum?

Die Ursache liegt in der tödliche Kombination zweier Faktoren: die minderwertigen Fahrzeuge von Iran Khodro und Saipa und die maroden, minderwertigen Straßen, die seit Jahrzehnten vernachlässigt werden. Im Iran hergestellte Autos, die für das Fehlen grundlegender Sicherheitsmerkmale berüchtigt sind, verwandeln selbst kleinere Unfälle in tödliche. Diese Fahrzeuge mit veralteten Konstruktionen und fragilen Strukturen bieten den Insassen bei Kollisionen keinen Schutz.

Die Straßen des Landes, die voller Schlaglöcher, schlechter Beschilderung und unzureichender Beleuchtung sind, tragen ihr Übriges bei. Trotz unzähliger Berichte und Expertenwarnungen ignorieren die Behörden weiterhin die dringende Notwendigkeit sichererer Straßen und höherer Fertigungsstandards. Infolgedessen sind iranische Autofahrer in einem Teufelskreis vermeidbarer Todesfälle und Verletzungen gefangen und zahlen den Preis für systemische Fahrlässigkeit und Korruption.

Bei genauerem Hinsehen wird offensichtlich, dass es sich hierbei nicht nur um eine Automobilkrise handelt, sondern um ein Symbol für die geringe Lebensqualität, welche die Islamische Republik den Menschen in allen Aspekten auferlegt hat.

So wie die Menschen gezwungen sind, in langen Schlangen zu warten, um sich für ein überteuertes Schrottauto zu registrieren, kämpfen sie auch in anderen Alltagsbereichen mit minimalen Standards, von der Wohnungssuche bis hin zur Gesundheitsversorgung, bei der öffentliche Krankenhäuser unter einem Mangel an Ressourcen und Fachärzten leiden, was die Menschen dazu zwingt, entweder stundenlang zu warten oder exorbitante Gebühren in Privatkliniken zu zahlen.

Die iranische Krise in Bezug auf Straßen und Autos zeichnet vielmehr das Bild eines insgesamt dysfunktionalen und ungerechten Systems, das die Bevölkerung mittlerweile kaum noch mit dem Nötigsten versorgt und jeden Lebensaspekt betrifft.

Monopolriesen

Wenn es um die Automobilherstellung im Iran geht, fallen am häufigsten zwei Namen: Iran Khodro und Saipa. Diese beiden hauptsächlich von der Regierung kontrollierten Unternehmen haben keine Konkurrenz, sind nicht rechenschaftspflichtig und kümmern sich nicht um das Leben und Eigentum der Menschen. Seit Jahren verbieten diese Firmen mit bedingungsloser Unterstützung der Regierung den Import hochwertiger ausländischer Autos, um die Öffentlichkeit zu zwingen, veraltete, lokal montierte Modelle wie den Pride, den Tiba, den Quick und vierzig Jahre alte Peugeot-Modelle zu Preisen weit über ihrem tatsächlichen Wert zu kaufen.

Die Behauptung des Regimes, die nationale Produktion zu unterstützen, ist nichts als eine große Lüge. Tatsächlich gibt es im Iran kein »nationales Auto«. Was als einheimische Produktion propagiert wird, ist lediglich eine Ansammlung veralteter und unvollständiger Zusammenbauten überholter chinesischer und französischer Modelle, die nirgendwo sonst auf der Welt mehr hergestellt werden.

Noch interessanter ist, dass die Führungskräfte dieser Unternehmen alle Teil der offiziellen Machtzirkel des Regimes sind. Sie verfügen über die komplette Kontrolle, haben Importe verboten, den Markt monopolisiert, die Preise nach Belieben erhöht und behaupten schamlos, dennoch »Geld zu verlieren«. Aber wenn sie wirklich Geld verlieren, wie kommt es dann, dass die Saipa-Mitarbeiter über hundert Millionen Toman an Gehältern verdienen und die Manager dieser Unternehmen seit Jahren Milliarden von Toman an Boni erhalten?

Die Wahrheit ist, dass es sich hierbei überhaupt nicht um Automobilhersteller handelt, sondern um Gelddruckereien, die sich an den Menschen bereichern. Und durch die Produktion minderwertiger Autos fügen sie der Wirtschaft des Landes den größten Schaden zu, einschließlich des hohen Kraftstoffverbrauchs und der Probleme, die der Öffentlichkeit durch die Produktion teurer und schlechter Autos entstehen.

Um das Ausmaß dieser Katastrophe besser zu verstehen, werfe man einen Blick auf die Preise. Heute muss man für einen Peugeot 207 oder einen Tara über eine Milliarde Toman bezahlen. Mit dem gleichen Geld könnte man jedoch Autos wie den 2025 Kia Sportage, den 2025 Nissan Altima, den 2025 Hyundai Elantra, den 2025 Honda Civic, den 2025 Renault Megane und viele andere moderne Modelle auf der ganzen Welt kaufen – wäre deren Import erlaubt.

Immense Unfallraten

Das bedeutet, dass die Iraner nicht nur aufgrund von Sanktionen, sondern auch wegen der bewussten Entscheidungen des Regimes und seiner Manager gezwungen sind, die qualitativ schlechtesten und im Verhältnis dazu teuersten Autos der Welt auf Straßen zu fahren, die eher einem Schlachtfeld als einem Verkehrsweg ähneln. Durch die schlechten Straßenverhältnisse ist die Unfallwahrscheinlichkeit sehr hoch und die Wahrscheinlichkeit von Verletzung oder Tod im Falle eines solchen Unfalls viel höher als anderswo.

Lässt man die minderwertigen Autos von Saipa und Iran Khodro einmal außer Acht, sind die Straßen des Landes so gefährlich, dass man selbst mit dem besten Auto der Welt nicht vor Unfällen sicher wäre. Laut Statistik liegt der Iran in Sachen Verkehrssicherheit auf Platz 188 von 190 Ländern. Die einzigen Länder mit einer noch schlechteren Verkehrssicherheit sind Nationen wie Sierra Leone, denen es noch mehr an einer angemessenen Infrastruktur mangelt.

Deshalb ist die Unfallrate im Iran 25-mal höher als in Japan, doppelt so hoch wie in der Türkei und bis zu 100-mal höher als in einigen Ländern weltweit. Diese Statistik ist nicht nur eine menschliche Tragödie, sondern spiegelt auch das Ausmaß der Korruption und Misswirtschaft durch die Regierung wider, ebenso wie die Tatsache, dass die Regierung das Leben ihrer Bürger nur wenig wertschätzt. Anstatt Milliarden von Dollar an Öleinnahmen für die Verbesserung der Straßen zu verwenden, wird dieses Geld entweder für unterdrückerische Institutionen und Stellvertreterkriege ausgegeben oder auf Privatkonten der Regimeeliten im Ausland eingezahlt.

Das Leben zur Hölle

Diese Auto- und Straßenkrise ist also nur ein Teil der größeren Probleme, welche die Islamische Republik für die Menschen geschaffen hat. Die bittere Wahrheit ist, dass diese Regierung in allen Bereichen nach demselben Muster vorgeht: Wohnungswesen, Bildung, Gesundheit und mehr – niedrigste Qualität, höchste Kosten und maximale Ausbeutung der Menschen.

In jedem anderen Land müssen Hersteller von unsicheren Autos mit Klagen, Geldstrafen und strengen Auflagen rechnen. Aber im Iran gehören diese Unternehmen der Regierung selbst. Es ist also klar, dass es nie zu einer Veränderung kommen wird. Solange das Mullah-Regime an der Macht ist, werden die Menschen nicht nur mit den Pride, Samand und Tiba leben müssen, sondern auch ihr gesamtes Leben auf demselben niedrigen Niveau verbringen müssen, wie es diese Automodelle darstellen: ein instabiles, unsicheres, hoffnungsloses und gefährliches Leben – genau wie eine Fahrt in einem Pride ohne Bremsen auf den kaputten iranischen Straßen.

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