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Der wirkliche Knaller bei Israels Enthüllungen über Irans Atomprgramm

„Am Montag enthüllte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu die Ergebnisse einer gewagten Geheimdienstoperation, die die Sicherstellung tausender mit dem iranischen Atomwaffenprogramm im Zusammenhang stehender Dokumente ermöglichte. Im Rahmen der Operation gelang es 100 Agenten und Informanten des Mossad, 55.000 bedruckte Seiten und 183 CDs mit detaillierten Informationen über das iranische Atomwaffenprogramm aus einer zivilen Lagerhalle in Teheran zu schmuggeln. Seitdem haben die Anhänger des Atomabkommens, des sogenannten Gemeinsamen umfassenden Aktionsplans (JCPOA), auf die Enthüllungen über das von der Islamischen Republik konservierte Atomprogramm mit verzweifelten Propagandatricks reagiert und behauptet, es gebe hier gar nichts zu sehen. Doch ignorieren sie dabei den entscheidenden Punkt. Und der ist denkbar ernüchternd.

Die Anhänger des Atomabkommens von 2015 haben behauptet, die durch die Operation erworbenen Erkenntnisse seien unbedeutend. (…) Hier wird mutwillig das Entscheidende ignoriert. Die Dokumente, die sich auf die Zeit vor der Umsetzung des Atomabkommens von 2015 beziehen, mögen keine Verstöße gegen das Atomabkommen belegen, wie könnten sie das auch. Darum sind sie aber nicht weniger aktuell. Die Einzelheiten, die durch die Dokumente enthüllt werden, darunter die metallurgische Arbeit und die vom Regime angestrebte Sprengkraft war im Westen zuvor nicht bekannt. Für westliche Beobachter auch waren die Informationen über die vom Iran in Betracht gezogenen und vorbereiteten Testgelände neu.

Der wirkliche Knaller sind aber nicht die in diesen Dokumenten enthaltenen Informationen. Der wirkliche Knaller ist, dass diese Dokumente überhaupt existieren und dass sie in einer Einrichtung gelagert wurden, die dazu bestimmt war, sie vor den internationalen Inspektoren zu verbergen (wobei die Reichweite verifizierbarer Inspektionen im Rahmen des Atomprogramms ohnehin bescheiden ist). Der ehemalige Außenminister John Kerry hat der Öffentlichkeit und Abgeordneten gegenüber wiederholt versichert, es werde im Rahmen des Atomabkommens ein internationales Überwachungssystem geben, dem der Iran sein vorangegangenes Atomwaffenprogramm in vollem Umfang werde offenlegen müssen. (…) Israelischen Regierungsvertretern zufolge, die mit dem Axios-Journalisten Barak Ravid sprachen, wurde das geheime Nukleararchiv des Iran im Februar 2016 mit dem ausdrücklichen Ziel, das Atomprogramm vor den Inspektoren zu verbergen, an seinen neuen, geheimen Standort gebracht.“ (Noah Rothman: „Prelude to a Showdown?“)

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