Während die Proteste hierzulande noch überwiegend als reine „Benzinproteste“ wahrgenommen werden, richtet sich die Wut der iranischen Demonstranten zusehends gegen das Mullah-Regime selbst.
Gerrit Wustmann, Telepolis
Die Demonstranten blockieren Autobahnen und wichtige Hauptstraßen mit ihren Fahrzeugen, andernorts zogen sie zu Fuß durch die Innenstädte. Doch ihre Slogans richten sich nicht nur gegen die aktuellen Preissteigerungen, sondern erinnern an den Jahreswechsel 2017-2018.
Während die Regierung die US-Sanktionen für die wirtschaftlichen Probleme verantwortlich macht und die Demonstranten, wieder einmal als vom Ausland gesteuert hinstellt, richten diese ihre Wut erneut ganz direkt gegen Rohani, sein Kabinett sowie gegen Revolutionsführer Ayatollah Ali Chamenei und fordern ein Ende des Engagements in Palästina, Irak, dem Libanon und anderen Ländern, wo Iran Steuergelder verwendet, um seinen Einfluss auszubauen und auch radikalislamische Organisationen unterstützt. Die Menschen auf den Straßen verlangen, dass zuerst die Probleme im Inland gelöst werden sollen.
Proteste und Polizeigewalt in Iran
In Mashhad/Iran protesters are chanting:
— Farbod Mah (@farbodmah) November 16, 2019
“Our money is gone, it was spent in Palestine!”
The Mullahs have spent Billions to fund terror organisations like Hamas and Hisbollah while Iranians are starving. pic.twitter.com/nbJnoIB4Ah
Darab, SW province of Fars, #Iran
— Iran News Wire (@IranNW) November 17, 2019
Protesters chant, "If you don't have enough money for Syria, why is it our fault?" They mean that the regime has tripled gas prices to pay Assad. #IranProtests pic.twitter.com/lss63rf7WL
A billboard of Supreme leader Khamenei set on fire by angry protesters. pic.twitter.com/SDnoSbuTLe
— Erez Neumark 🇮🇱🇧🇪 (@ErezNeumark) November 17, 2019