„Südafrikanische Aktivisten und der größte Gewerkschaftsbund des Landes waren gleichermaßen entschlossen, die Öffentlichkeit am Mittwoch anlässlich des Weltflüchtlingstags auf das Los der palästinensischen Flüchtlinge aufmerksam zu machen. Dabei setzten sie jedoch ein Foto jüdischer Flüchtlinge aus arabischen Ländern ein. ‚Die Palästinenser sind die größte und am längsten leidende Flüchtlingsgruppe der Welt‘, twitterte die südafrikanische BDS-Bewegung. Mit dem Tweet teilte sie vier Fotos, von denen eines 1950 in einem israelischen Durchgangslager für Juden aufgenommen wurde, die nach der Gründung des jüdischen Staats aus arabischen und muslimischen Ländern geflohen oder vertrieben worden waren. Der südafrikanische Gewerkschaftsbund COSATU gab den Tweet mit dem markanten Bild jüdischer Flüchtlinge später wider, ohne dessen Quelle anzugeben.
COSATU unterstützt die BDS-Kampagne. Einen im Dezember vom regierenden ANC verabschiedeten Beschluss, den Status der südafrikanischen Botschaft in Tel Aviv herunterzustufen, bezeichnete der Gewerkschaftsbund als ‚wichtigen Schritt hin zur völligen Stilllegung und Isolierung … des kolonialen Apartheidstaats Israel‘. Mehrere Kommentatoren auf Twitter spotteten über den Fauxpas. Einer von ihnen bemerkte sarkastisch: ‚Danke, COSATU, dass ihr die Aufmerksamkeit der Welt auf die jüdischen Flüchtlinge gelenkt habt, die in den 1940er und 1950er Jahren vertrieben wurden. Wahrlich eine gute Tat!!‘“ (Shiri Moshe: „South African Trade Group, BDS Activists Promote Palestinian Refugees With Photo of Jewish Refugees From Arab Lands“)
Thank you Cosatu for bringing to the world attention the plight of Jewish refugees exiled from their homes in the 40’s and 50’s. Truly doing good work!! pic.twitter.com/HjCluXEPai
— Saul Danilewitz (@SaulDanilewitz) 21. Juni 2018