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Araber, die keinen Hass auf Israel verbreiten

Aufräumarbeiten in der Al-Aksa-Moschee. Araber, die sich gegen die Verwandlung eines Gotteshaus in ein Schlachtfeld durch verbarrikadierte Palästinenser kritisieren, haben in unseren Medien keinen Platz. (© imago images/Xinhua)
Aufräumarbeiten in der Al-Aksa-Moschee. Araber, die sich gegen die Verwandlung eines Gotteshaus in ein Schlachtfeld durch verbarrikadierte Palästinenser kritisieren, haben in unseren Medien keinen Platz. (© imago images/Xinhua)

Arabern, die für Frieden mit Israel eintreten und Terror gegen Juden verurteilen, wird in unseren Medien kein Gehör geschenkt.

Seit den gewalttätigen Auseinandersetzungen am Tempelberg haben wieder Berichte Hochkonjunktur, die Israel die Verantwortung für die Eskalation zuschieben, weil israelische Sicherheitskräfte die Al-Aksa-Moschee angegriffen und damit muslimische Gläubige »provoziert« hätten. In einer österreichischen Zeitung wurde beispielsweise einzig und ungefiltert die Darstellung der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa wiedergegeben, die gemeldet hatte, die Israelis hätten »das Gotteshaus gestürmt und Gläubige angegriffen«. Eine andere Zeitung zitierte die Palästinensische Autonomiebehörde, die gegen einen »brutalen Krieg gegen das palästinensische Volk« wetterte, der die »Region in Flammen stecken« werde.

Arabische Stimmen, die nicht in den Chor der Verurteilung der vermeintlichen israelischen Aggression einstimmen, finden in den hiesigen Medien dagegen niemals Gehör, zum Beispiel jene von Amjad Tahas. In Bahrain geboren, lebt und arbeitet er heute als Nahostforscher in London. Er ist einer der vielen in Europa meist völlig ignorierten Araber, die für Frieden mit Israel eintreten und sich klar gegen Terrorgruppen wie die Hamas oder die Hisbollah und gegen die destruktiven und destabilisierenden Aktivitäten in der Region aussprechen. Auf Twitter folgt ihm fast eine Dreiviertelmillion Menschen.

Zur Gewalt am Tempelberg hatte er Folgendes zu sagen:

»Sollten Sie sich in Afghanistan, im Iran, in Somalia oder in einer anderen Region der muslimischen Welt befinden, ist das Mitbringen von Feuerwerkskörpern, Messern oder großen, zehn Kilogramm schweren Steinen zum Gebet in einer Moschee nicht gestattet.

Es ist wichtig zu wissen, dass eine Moschee ein Ort ist, der ausschließlich für das Gebet und nicht für andere Zwecke bestimmt ist.

Sollte es zu einem solchen Vorfall kommen, werden die Ordnungskräfte eingreifen und eine Gefährdung von Menschenleben verhindern. Israel hat gestern Abend entsprechend gehandelt, als radikale palästinensische Schläger und maskierte Aufwiegler sich mit Feuerwerkskörpern, Stöcken und Steinen bewaffnet in einer Moschee eingeschlossen und damit andere am Beten gehindert haben.

Daraufhin griff die Polizei ein, nahm sie fest und zog ab (…). Die drängende Frage bleibt jedoch, warum die Hamas, eine Terrormiliz, schon bereitstand, um Raketen auf unschuldige israelische Zivilisten abzufeuern. Es ist von entscheidender Bedeutung, jeden terroristischen Akt unmissverständlich zu verurteilen, unabhängig von der Identität des Täters.«

Mitgefühl statt Hass

Und auch diese Stellungnahme von Amjad Tahas zum jüngsten blutigen Terroranschlag auf Israelis, bei dem zwei Schwestern ermordet und deren Mutter schwer verletzt wurde, wird in keiner Zeitung hierzulande auch nur erwähnt werden:

»Während der heiligen Zeit des Ramadans und der Pessach-Feiertage ereignete sich ein schrecklicher Vorfall, bei dem palästinensische Terroristen, motiviert durch Hass und Bigotterie, feige auf eine Mutter und ihre beiden Töchter schossen, nur weil sie Juden waren. Als Muslime ist es unsere Pflicht, diese abscheuliche und barbarische Tat unmissverständlich zu verurteilen und den Terrorismus in all seinen Formen unmissverständlich anzuprangern.

Wir sprechen den Familien der Hinterbliebenen der Opfer in Israel, die von dieser sinnlosen und ungeheuerlichen Gewalttat betroffen sind, unser tief empfundenes Mitgefühl aus und beten inständig für sie.«

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