Das Wort, das man in diesen Zeiten in Israel am häufigsten hört, ist natürlich immer noch: „Corona“. Das zweithäufigste Wort ist: „Annexion“. Und dieses Wort löst starke Emotionen aus: die einen verbinden damit einen historischen Erfolg, womöglich das Heranrücken eines messianischen Zeitalters – die anderen befürchten großes Unheil.
Vor Allem aber muss man sehen: in der Realität, im Gelände, für das Leben der Palästinenser und der Israelis würde sich durch die “Annexion” fast nichts verändern. Die Gebiete, um die es geht, werden ja schon seit Jahrzehnten von Israel kontrolliert. Es wäre also im Wesentlichen nur ein symbolischer Schritt – ein bisschen wie die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem.