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Albanese verteidigt antisemitische und antiisraelische Hetze

Die UN-Sonderberichterstatterin für die palästinensischen Gebiete Francesca Albanese
Die UN-Sonderberichterstatterin für die palästinensischen Gebiete Francesca Albanese (Quelle: JNS)

Die berühmt-berüchtigte UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese erklärt, ein Vergleich des Nationalsozialismus mit der aktuellen israelischen Politik, sei nicht antisemitisch.

Mike Wagenheim

Ein norwegischer Journalist überraschte die UN-Sonderberichterstatterin für die palästinensischen Gebiete Francesca Albanese, als er ein Fernsehinterview mit der Frage begann, ob die für ihre antiisraelische Agitation Bekannte sich selbst als Antisemitin sehe. Albanese war in der Vergangenheit von der amerikanischen, französischen und deutschen Regierung des Antisemitismus beschuldigt worden und ist für ihre unerbittliche Kritik an Israel und die Verwendung von antijüdischen Stereotypen in ihrer Rhetorik bekannt.

Der Journalist Yama Wolasmal vom norwegischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK stellte Albanese in einem Interview in der vergangenen Woche sofort die Frage nach ihrem Antisemitismus, was ein deutlich hörbares Seufzen sowie Augenrollen hervorrief, was Albanese typischerweise tut, wenn sie mit diesem Vorwurf konfrontiert wird. Anstatt die Frage direkt zu beantworten, tadelte die UN-Sonderberichterstatterin ihren Gesprächspartner: »Als Mensch, als Mutter, als Anwältin möchte ich ein Interview mit Ihnen nicht auf diese Weise beginnen.«

Albanese behauptete, dass ihre Kritiker reflexartig pro-israelisch seien, bezeichnete sie als »Kriecher, Schar von Günstlingen und bellende Hunde« und fügte hinzu, dass »überall ein Netzwerk existiert, das Israel schützt«. Weiter bestand sie darauf, dass sich ihre Schlussfolgerungen »nicht ändern würden, wenn Israel von Buddhisten, Muslimen oder Christen regiert wäre« und bezeichnete die Vorwürfe antijüdischer Voreingenommenheit als »Ablenkungstaktik, um die Aufmerksamkeit von den von Israel begangenen Verstößen abzulenken«.

Peinliche Ausreden

Wolasmal kritisierte Albanese auch für ihre Unterstützung eines Tweets, in dem der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu mit dem nationalsozialistischen Führer Adolf Hitler verglichen wurde. »Genau das habe ich heute auch gedacht«, schrieb Albanese im Juli 2024 als Antwort auf den Beitrag eines ehemaligen UN-Beamten mit Schwerpunkt Israel, der Bilder von Hitler und Netanjahu, umgeben von applaudierenden Anhängern, nebeneinander montierte, wobei Netanjahus Darstellung aus einer Ansprache vor dem Kongress stammte.

Albanese versuchte während des Gesprächs mit dem Reporter insofern auszuweichen, als sie angeblich nur die »jubelnden Menschenmengen« um Hitler und Netanjahu herum verglichen habe und nicht die Anführer selbst: »Ich habe keinen Nazi-Führer mit einem Genozid-Täter verglichen, dem Architekten des Völkermords an den Palästinensern im Gazastreifen.«

Doch selbst ein Vergleich zwischen Hitler und Netanjahu wäre nicht antisemitisch, so Albanese weiter. »Antisemitismus ist die Diskriminierung des jüdischen Volkes als Juden.« Zwar sei ein solcher Vergleich »vielleicht unangebracht und zeugt nicht von Diplomatie«, so Albanese, aber »jeder habe seine eigene Definition von Antisemitismus«, so Albanese auf Wolasmals Einwand, Antisemitismusexperten würden einen solche Gleichstellung von Israel mit dem Nationalsozialismus sehr wohl als antisemitisch einstufen. Die Arbeitsdefinition für Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), welche die weltweit am meisten akzeptierte Definition darstellt, besagt, dass »Vergleiche zwischen der aktuellen israelischen Politik und jener der Nazis« antisemitisch sind.

Israel und USA als Schuldige

Angesichts der unverhältnismäßig hohen Zahl von UN-Resolutionen, in denen Israel kritisiert wird – im Vergleich zu den Resolutionen gegen Staaten, die weithin als Menschenrechtsverletzer gelten –, sagte Albanese, das globale Gremium zeige zwar »eine gewisse Voreingenommenheit« gegenüber Israel, stellte dies aber bloß als Nebenprodukt der allgemeinen Unfähigkeit der UNO dar, Israel zu bestrafen. »Die Überproduktion von Resolutionen ist darauf zurückzuführen, dass sich vor Ort nichts ändert«, konterte Albanese dem Einwurf Wolasmals.

Die scheinbare Unausgewogenheit sei »eine Folge und eine Fehlfunktion der mangelnden Effektivität des Sicherheitsrats«, wenn es um die Israel und die Palästinenser gehe. »Da der Sicherheitsrat oft durch das Veto der USA gelähmt ist, gibt es diese demokratischeren Instanzen, in denen es kein Vetorecht gibt, wie den Menschenrechtsrat und die Generalversammlung«, sagte Albanese über die Gremien, aus denen regelmäßig antiisraelische, nicht bindende Resolutionen hervorgehen. »Es gibt nie eine Durchsetzung des Völkerrechts, wenn es um Israel geht.«

Albanese stotterte bei der Beantwortung von Wolasmals Frage, wie Israel die Hamas denn bekämpfen sollte angesichts der Methoden der Terrorgruppe, in zivilen Gebieten zu agieren. Die UN-Sonderberichterstatterin bezeichnete die Frage als »knifflig« und bestand darauf, dass sie »die erste sei, die sagt, dass die Hamas für die begangenen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden sollte«, wobei diese Verbrechen »vor allem gegen die Palästinenser« gerichtet seien.

Albaneses Reaktion auf das von der Hamas angeführte Massaker an 1.200 Menschen im Süden Israels am 7. Oktober 2023 bestand jedoch darin, Angriffe auf Zivilisten – »von wem auch immer sie gestartet werden« – zu verurteilen und anschließend zu erklären, das Massaker müsse »in den Kontext von fast sechs Jahrzehnten feindlicher Militärherrschaft über eine gesamte Zivilbevölkerung« gestellt werden. Auch hier liege die Verantwortung laut Albanese also eigentlich bei Israel selbst.

Francesca Albanese wurde kürzlich aufgrund ihrer antiisraelischen Hetze von einer Rede vor dem niederländischen Parlament ausgeladen. Sie wird von Kritikern immer wieder beschuldigt, Terrororganisationen zu unterstützen und ein Ende Israels zu fordern. Laut Deborah Lipstadt, der Sonderbeauftragten des US-Außenministeriums für Antisemitismus in der Regierung von Ex-Präsident Joe Biden, wurde Albanese sogar von UN-Generalsekretär António Guterres, der selbst nicht als israelfreundlich gilt, als »schreckliche Person« bezeichnet.

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

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