Während sich die Lage im kriegsgebeutelten Jemen weiter verschlechtert, haben die Geberländer ihre humanitäre Hilfe gekürzt.
Noha Elhennawy, The Independent
Unicef hat davor gewarnt, dass Millionen von Kindern an den Rand des Verhungerns geraten könnten, da die Coronavirus-Pandemie über den kriegszerrütteten Jemen hinwegfegt, während die Mittel für humanitäre Hilfe „massiv“ sinken. Die Zahl der unterernährten jemenitischen Kinder könnte bis Ende des Jahres 2,4 Millionen erreichen, was einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber der derzeitigen Zahl entspräche.
Diese drastische Vorhersage erfolgte in einem neuen Bericht des UN-Kinderhilfswerks mit dem Titel „Jemen fünf Jahre später: Kinder, Konflikt und Covid-19“. Die Organisation warnte: „Da das zerstörte Gesundheitssystem und die Infrastruktur des Jemen damit zu kämpfen hat, dem Coronavirus etwas entgegenzusetzen, wird sich die ohnehin schon schlimme Situation für Kinder wahrscheinlich noch erheblich verschlechtern.“
Nach fünf Jahren Krieg zwischen einer von den Saudis geführten Militärkoalition und den vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen ist die schlechte Infrastruktur des jemenitischen Gesundheitswesens nicht auf die Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie vorbereitet. Obendrein hat der Krieg die schlimmste humanitäre Krise der Welt ausgelöst. (…)
Es wird erwartet, dass sich die Lage im Jemen weiter verschlechtern wird, da die Geberländer kürzlich ihre Hilfe gekürzt haben. Der Jemen hat offiziell mehr als 1.000 Fälle von Covid-19 verzeichntet, der durch das Coronavirus verursachten Krankheit, darunter 275 Todesfälle. Man geht jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl viel höher liegt, da die Testmöglichkeiten stark eingeschränkt sind.
Millions of children face starvation in Yemen during coronavirus, new Unicef report shows
