„Ob bei den Anschlägen in Paris oder nun in Berlin: Jeweils wurden am Tatort Personaldokumente der Täter bzw. Verdächtigen gefunden. Zufall? Nein, sagt ein Experte dem ARD-Politikmagazin report München – das sei Teil einer psychologischen Kriegsführung der Terrornetzwerke. (…)
Warum sollten Terroristen persönliche Dokumente sozusagen als ‚Visitenkarte‘ an ihren Tatorten zurücklassen? Diese Vorgehensweise kann laut Recherchen des ARD-Politmagazins report München sehr wohl als Teil einer wohlüberlegten, psychologischen Kriegsführung verstanden werden. Zum einen schaffen die Täter auf diese Weise in der islamistischen Szene für sich einen ‚Heldenmythos‘, zum anderen stellen sie die Behörden bloß und verstärken Tendenzen, Flüchtlinge oder Zuwanderer aus muslimischen Ländern unter Generalverdacht zu stellen. Für den Psychologieprofessor Jan Kizilhan von der Dualen Hochschule Villingen-Schwenningen macht es aus Sicht der Dschihadisten durchaus Sinn, sich zu der Tat zu bekennen bzw. Wert darauf zu legen, wer diese Tat verübt hat.“ (Stefan Meining: „‚Visitenkarten‘ der Terroristen“)