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Zunehmender Antisemitismus bei Protesten der Gelbwesten

Zunehmender Antisemitismus bei Protesten der Gelbwesten
Ziel antisemitischer Angriffe: Frankreichs Präsident Macron.

„Die französischen Juden sind zu einem Brennpunkt der ‚Gelbwesten‘-Proteste in ganz Frankreich geworden, bei denen der Antisemitismus durch Demonstranten zugenommen hat. In den vergangenen Tagen hat die jüdische Gemeinde zahlreiche antisemitische Videos, Graffitis und Bedrohungen gemeldet, die an zentralen Plätzen und in den sozialen Medien auftauchen.

Am vergangenen Samstag schloss das Chabad-Haus am Boulevard Champs-Elysées zum ersten Mal aus Sicherheitsgründen seine Türen. Das Chabad-Haus gab eine Nachricht heraus, in der es hieß: ‚Zum ersten Mal wird das Chabad-Haus am Schabbat-Morgen nicht geöffnet sein; die Polizei hat die Situation nicht unter Kontrolle und heute ist ein sehr gefährlicher Tag.‘ (…)

Auf der A6, der Hauptverkehrsader zwischen Paris und Marseille, wurde an einer Brücke ein großes Banner aufgehängt, das Juden vorwarf, den französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu kontrollieren. Auf dem Transparent stand: ‚Macron ist eine Hure der Juden.‘ Auch soziale Netzwerke sind zu einer Arena für die Verbreitung antisemitischer Ausbrüche geworden. So wurde zum Beispiel eine Nachricht einer maskierten anonymen Quelle verbreitet: ‚Es waren die reichen Juden, die Macron an die Macht brachten, damit er ihre Marionette wird und sie die Fäden ziehen. Die Juden sind für die Senkung der Steuern für die Reichen und für die gesamte finanzielle Situation verantwortlich.‘ (…)

Die Internationale Gemeinschaft der Christen und Juden, die Juden dabei hilft, nach Israel auszuwandern, stellte fest, dass nach den Ereignissen in Frankreich die Zahl der Juden gestiegen ist, die an der Einwanderung nach Israel interessiert ist. Uriel Saada, Chef der französischen Niederlassung der Organisation, sagte, er habe Dutzende Anfragen von jüdischen Familien erhalten, die an der Immigration nach Israel interessiert seien.

‚Allein am vergangenen Freitag habe ich rund zehn Anrufe erhalten, was sehr selten ist, weil sie normalerweise am Freitag nie anrufen‘, sagte er. Saada zufolge würden die Juden beginnen, sich selbst um die Sicherheit der Synagogen zu kümmern, da die Polizei mit den Unruhen und dem Versuch der Wiederherstellung der Ordnung ausgelastet sei. Es wurde sogar davor gewarnt, am Wochenende besser keine Kinder mit zu den Gebeten zu bringen.“ (Itamar Eichner: „France’s ‚Yellow Vest‘ protests take an anti-Semitic turn“)

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