„Saudi-Arabien kündigte am Freitag an, dass es volljährigen Frauen erlauben werde, Pässe zu erhalten, zu reisen und zu arbeiten, ohne dafür die Erlaubnis eines männlichen Verwandten einholen zu müssen. Dies würde eine bemerkenswerte Abschwächung des sogenannten ‚Vormundschaftssystem’ in Saudi-Arabien darstellen, das von Menschenrechtsaktivisten seit geraumer Zeit als frauenunterdrückend kritisiert wird.
Die neuen Vorschriften, die vom saudischen Kabinett erlassen und in einer Regierungspublikation öffentlich gemacht wurden, sind die jüngste einer Reihe von Maßnahmen des De-facto-Herrschers des Königreichs, Kronprinz Mohammed bin Salman, um das Image des Landes als eines der restriktivsten der Welt gegenüber Frauen, loszuwerden. (…)
Die Änderung der Vorschriften wurde am Freitag in Um Al-Qura, einer Publikation, die als offizielles Amtsblatt dient, bekanntgegeben. Es handelt sich um einen bedeutenden Schritt in Richtung einer Gleichstellung saudischer Männer und Frauen in manchen Bereichen der Gesellschaft.
Die neuen Bestimmungen geben erwachsenen saudi-arabischen Staatsangehörigen unabhängig von ihrem Geschlecht die Möglichkeit, einen Reisepass zu erhalten, zu reisen, Geburten, Ehen und Scheidungen zu registrieren und als Erziehungsberechtigter für Minderjährige zu fungieren. Sie halten außerdem fest, dass ‚Arbeit das Recht eines jeden Bürgers ist‘ und dass Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer nicht aufgrund von Geschlecht, Alter, oder Behinderung diskriminieren dürfen.“ (Ben Hubbard: „Saudi Arabia Says Women Can Travel Without Male Guardians”)