Erweiterte Suche

Wirtschaftskrise im Iran: Währung fällt auf historischen Tiefstand

Wirtschaftskrise im Iran: Währung fällt auf historischen Tiefstand„Die iranische Währung hat ihren historischen Absturz fortgesetzt und verlor am Montag weitere sieben Prozent ihres Werts. Infolge der langanhaltenden Krise im Inneren und der zunehmends wirksamen US-Sanktionen hat der Rial dieses Jahr, von einem ohnehin schwachen Wechselkurs von 45.000 Rial für einen Dollar im Januar ausgehend, 70 Prozent seines Werts verloren. Der Tiefflug der Währung hatte sich bis vor Kurzem fortgesetzt, stabilisierte sich dann aber für eine gute Woche bei einem Wechselkurs von 149.500 Rial für einen Dollar. Doch am Montag fiel er auf 160.000 Rial.

Die iranischen Machthaber, die noch mit dem Anschlag auf eine Militärparade im Südwesten des Landes am Samstag beschäftigt sind, bei dem 29 Menschen getötet und mehr als 60 verletzt wurden, äußerten sich am Montag nicht zur Währungskrise. Stattdessen verkündeten die Staatsmedien die gute Nachricht, dass die Europäische Union sich verpflichtet habe, eine ‚Zweckgesellschaft‘ zu bilden, um angesichts der insbesondere am 5. November in Kraft tretenden umfassenden US-Sanktionen weitere Zahlungen für iranische Exporte zu ermöglichen. Die Außenkommissarin der EU Federica Mogherini und der iranische Außenminister Mohammed Javad Zarif gaben die Entscheidung nach einem Treffen der verbleibenden an dem Atomabkommen beteiligten Parteien (der Iran, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Russland und China) bekannt. (…)

Der Iran kämpft mit massiven Produktions-, Investitions- und Beschäftigungsproblemen und die Entwertung des Rial hat die Inflation wieder angeheizt. Die Ölexporte sind seit April um 30 Prozent gefallen und dürften nach der Einführung der umfassenden US-Sanktionen in sechs Wochen weiter abnehmen. Das religiöse Staatsoberhaupt hat den Iranern versichert, es gebe keinen Grund für Pessimismus. Wie die von ihm vorgeschlagene ‚Widerstandswirtschaft‘ aussehen solle, erläuterte er allerdings nicht. Präsident Hassan Rohani, der sich dem Druck der Hardliner und zunehmender Unzufriedenheit unter seinen Unterstützern ausgesetzt sieht, bemüht sich unterdessen, die Krise als einen ‚Krieg gegen die historischen Aggressoren‘ zu verkaufen.“ (Scott Lucas: „Iran Daily: Currency Resumes Historic Slide As Economy Staggers“)

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!