Neue Iran-Atomgespräche in Wien enden nach einer Stunde

Der iranische Chefunterhändler für Atomfragen, Ali Bagheri Kani, trifft bei den Wiener Atomgesprächen ein
Iranischer Chefunterhändler für Atomfragen, Ali Bagheri Kani, trifft bei Wiener Atomgesprächen ein (© Imago Images / Xinhua)

Das Treffen in Wien, bei dem es um die Rückkehr zum Atomabkommen mit dem Iran ging, endete am Donnerstag nach einer fast einwöchigen Unterbrechung nach nur einer Stunde.

Tzvi Joffre, Jerusalem Post

Die Gespräche zur Rettung des Iran-Atomabkommens (JCPOA) von 2015 wurden am Donnerstag mit einem Treffen der verbleibenden Vertragsparteien (zu denen die Vereinigten Staaten nicht gehören) offiziell wieder aufgenommen.

Nach einer Stunde war die Sitzung wieder beendet, wie Michail Uljano, Russlands oberster Gesandter bei den Gesprächen, auf Twitter mitteilte:

„Die Sitzung der Gemeinsamen Kommission ist beendet. Sie war recht kurz und konstruktiv. Die Teilnehmer haben eine Reihe wichtiger Gemeinsamkeiten in ihren Positionen festgestellt, unter anderem in Bezug auf die Notwendigkeit, die #ViennaTalks über die Wiederherstellung des #JCPOA erfolgreich und zügig abzuschließen.“

Die Nachrichtenagentur der Islamischen Republik (IRNA) berichtete, dass die Parteien während des Treffens beschlossen hätten, die Diskussionen über die vom Iran vorgelegten Dokumente auf verschiedenen Ebenen fortzusetzen.

Dem Bericht zufolge erläuterte der iranische Chefunterhändler für Atomfragen, Ali Bagheri Kani, die Grundlagen der iranischen Vorschläge und betonte die „Ernsthaftigkeit und den guten Willen des Irans in den Gesprächen.“ Am Donnerstag schrieb Kani in einem Tweet:

„Der Iran wird sich weiterhin ernsthaft engagieren und ist entschlossen, ein gutes Abkommen zu erreichen, das die Rechte und Interessen unserer Nation sichert.“

Die Gespräche waren am vergangenen Freitag abgebrochen worden, da europäische Beamte die iranischen Forderungen für inakzeptabel hielten und die Befürchtung äußerten, dass es dem Iran um Verzögerung gehe, während er sein Atomprogramm vorantreibt.

Am Montag betonte Saeed Khatibzadeh, der Sprecher des iranischen Außenministeriums, dass der Iran nur über die Aufhebung der Sanktionen verhandeln werde und kein temporäres oder vorläufiges Abkommen in Betracht ziehe. Er fügte hinzu, der Iran habe es „nicht eilig“ und werde nicht zulassen, dass man in Wien mit seiner Zeit und Energie „spiele“.

Khatibzadeh erklärte, die iranische Delegation sei bereit, flexibel zu sein, für die andere Seite gelte dies jedoch nicht. Er fügte hinzu, dass der Iran auf die Stellungnahme der Weltmächte zu zwei Dokumenten warte, die seine Delegation zu Teherans Positionen in Bezug auf Sanktionen und Atomfragen vorgelegt habe.

US-Außenminister Antony Blinken sagte vergangenen Freitag auf der virtuellen Reuters Next Conference:

„Der Iran scheint es im Moment nicht ernst zu meinen, das Notwendige zu tun, um zur Einhaltung seiner Auflagen zurückzukehren, weshalb wir diese Gesprächsrunde in Wien beendet haben. Wenn sich der Weg zu einer Rückkehr zur Einhaltung des Abkommens als Sackgasse erweist, werden wir andere Optionen verfolgen.“

(Aus dem Artikel Iran nuclear talks resume in Vienna, end within an hour“, der in der Jerusalem Post erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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