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Wieder Journalist mit Hamas-Verbindungen: CNN entlässt Freelancer

Journalisten in Gaza während eines israelischen Luftschlags
Journalisten in Gaza während eines israelischen Luftschlags (Quelle: JNS)

Der Palästinenser Qader Sabbah zählt zu jenen Medienvertretern, die nicht als objektive Journalisten angesehen werden können. Seine Beiträge entlarven ihn als Mitarbeiter und Sprachrohr der Hamas.

Der amerikanische Nachrichtensender CNN wird keine Arbeiten mehr von dem in Gaza ansässigen, freiberuflichen Journalisten Abdel Qader Sabbah annehmen, der früher für die Hamas tätig war und auf Facebook mit seinen Verbindungen zu der von den USA als terroristisch eingestuften Organisation geprahlt hat, so die Medienbeobachtungsstelle HonestReporting.

Sabbah »hat in den vergangenen neun Monaten Material für uns und andere Sender zur Verfügung gestellt, während unsere eigenen Journalisten nicht unabhängig in den Gazastreifen einreisen durften«, sagte ein Sprecher von CNN am Mittwoch in einer von der NGO zitierten Erklärung. »Wir haben dieses Material sorgfältig geprüft und sind sicher, dass es unseren Standards entspricht. Wir waren uns der historischen sozialen Beiträge dieser Person nicht bewusst und erkennen an, dass sie höchst abstoßend sind«, weswegen CNN von Sabbah keine Arbeiten mehr übernehmen werde.

Am Dienstag hatte HonestReporting eine Untersuchung veröffentlicht, aus der hervorging, dass der Journalist sich mit einem hochrangigen Hamas-Führer fotografieren ließ, in einem von der Hamas geleiteten Gremium diente, dem er auch Videoarbeiten zur Verfügung stellte, Terroristen lobte und Anti-Israel-Propaganda verbreitete.

Propagandavideos für die Hamas

Dem Bericht zufolge postete der freiberufliche Journalist 2018 ein Selfie mit dem Hamas-Führer und -Mitbegründer Mahmoud Al-Zahar, den er als »Kommandant Abu Khaled Al-Zahar, Literaturlehrer« bezeichnete. Al-Zahar verfasste das Buch Das Ende der Juden, in dem die historische Gewalt gegen Juden verherrlicht und der Holocaust und Nazideutschland gelobt werden.

Sabbah, der auf seinem Facebook-Profil einen abgeleisteten Militärdienst im Jahr 2013 erwähnt, teilte ein Bild von sich in der Uniform des General Training Directorate, das die Sicherheitsapparate der Hamas in Gaza ausbildet. Später produzierte er ein Werbevideo für die von der Hamas geführten Einrichtung, das auf der offiziellen Seite des Innenministeriums der Terrorgruppe veröffentlicht wurde.

Sabbah gedachte 2014 auch dem, wie er schrieb, »heldenhaften« Selbstmordattentäter Izz al-Din al-Masri, der sich während der Zweiten Intifada in einer Sbarro-Pizzeria in der Jerusalemer Innenstadt in die Luft gesprengt und sechzehn Unschuldige, darunter zwei US-Bürger, getötet hatte.

Während des Raketenterrors der Hamas gegen Israel im Mai 2021 und der darauffolgenden Militäroperation »Guardian of the Walls« verbreitete der Reporter die Pressezensurrichtlinien der Terroristenorganisation. Eine der von ihm weitergegebenen Hamas-Anweisungen lautete: »Nicht die Standorte der Kämpfer und die Orte filmen, an denen Raketen und Mörsergranaten abgefeuert werden.«

Sechs Monate vor dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel veröffentlichte Sabbah ein Propagandavideo des militärischen Flügels der Gruppe mit dem Titel Bereit.

Kein objektiver Journalismus

HonestReporting stellte fest, dass Sabbahs Arbeit auch von der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP) übernommen wurde, die seine Fotos aus dem Gazastreifen im Oktober und November 2023 an Tausende ihrer Kunden weiterrecihte Auf diesbezügliche Anfragen von HonestReporting reagierte die Agentur bislang nicht. »Es ist klar, dass jemand wie Abdel Qader Sabbah nicht als objektiver Journalist angesehen werden kann. Seine Beiträge entlarven ihn bestenfalls als Sprachrohr der Hamas und schlimmstenfalls als Mitarbeiter einer verbotenen Terrorgruppe«, heißt es in einem Artikel der in Jerusalem ansässigen Medienbeobachtungsstelle.

Bereits im November warf HonestReporting die Frage auf, inwieweit sechs freiberufliche Fotojournalisten, die für AP und die New York Times arbeiten, im Vorfeld über das von der Hamas angeführte Massaker informiert waren. »Ist es denkbar, dass die ›Journalisten‹ einfach so am frühen Morgen an der Grenze auftauchten, ohne sich vorher mit den Terroristen abgesprochen zu haben? Oder waren sie Teil des Plans?«, fragte die Gruppe damals.

Im Februar reichte das National Jewish Advocacy Center eine Klage gegen Associated Press wegen der Zahlungen an die Reporter ein, die sich am 7. Oktober der Hamas angeschlossen hatten. In der Klage heißt es: »Es besteht kein Zweifel daran, dass die Fotografen von APan dem Massaker vom 7. Oktober beteiligt waren und dass AP wusste oder zumindest durch einfache Sorgfaltspflicht hätte wissen müssen, dass die Leute, die sie bezahlten, langjährige Hamas-Mitglieder und vollwertige Teilnehmer an dem terroristischen Angriff waren, den sie auch dokumentierten.«

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